Das European Recovery Program (ERF) wurde am 5. Juni 1947 vom Außenminister der USA, George C. Marshall angekündigt. Dadurch hat es auch den umgangssprachlichen Namen Marshallplan erhalten. Offizielles Ziel des Marshallplans ist es, die Europäische Wirtschaft nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wieder anzukurbeln. Er sollte aber auch im Kampf gegen die Ausbreitung des Kommunismus helfen. In diesem Artikel erklären wir dir den Marshallplan etwas genauer.

Marshall Plan - Ausgangslage

Bereits direkt nach dem Krieg gab es Pläne, die Wirtschaft in Europa wieder aufzubauen. Ursprünglich sollten hierfür aber Reparationszahlungen Deutschlands verwendet werden. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass eine arme deutsche Bevölkerung problematisch für den Rest Europas und der USA werden würde, da ein riesiger Absatzmarkt fehlte.

Auch kam es nach dem Krieg zu immer größer werdenden Konflikten zwischen den westlichen Alliierten und der Sowjetunion. Die gegenüberstehenden Ideologien passten einfach nicht zueinander, sodass die verschiedenen Regime immer öfter aneinander gerieten. So auch beim Bürgerkrieg in Griechenland, bei dem die kommunistischen Revolutionäre von der Sowjetunion unterstützt wurden. Daraufhin setzte der amerikanische Präsident Truman das Truman-Doktrin in Kraft, wodurch war die USA verpflichtet wurde, die Ausbreitung des Kommunismus zu stoppen.

Marshall Plan - Der Plan

Als Reaktion auf den beginnenden Kalten Krieg und die Situation in Griechenland beschloss die USA, die Unterstützung durch den Marshallplan allen Staaten, die am Krieg beteiligt waren, anzubieten. Dieses Angebot galt auch für die Sowjetunion und Staaten unter ihrem Einfluss. Die Sowjetunion verbot aber die Teilnahme.

Konkret hatte der Plan drei Ziele. Erstes und oberstes Ziel war Hilfe für die Notleidenden Bürger Europas zu liefern, deren Häuser zerstört wurden und die kein Essen hatten. Zweites Ziel war eben die Eindämmung der Ausbreitung des Kommunismus und des Einflusses der Sowjetunion. Zuletzt sollte auch der wirtschaftliche Zusammenbruch der USA verhindert werden, für die Europa einer der größten Absatzmärkte für Produkte war.

Das Aufbauprogramm wurde schließlich 1948 gebilligt und lief für die nächsten vier Jahre. Insgesamt wurden 14 Milliarden US-Dollar an Europäische Länder ausgeschüttet. Ein Großteil davon waren Subventionen, durch die Waren und Investitionsgüter importiert werden konnten. Diese Subventionen mussten nicht zurückgezahlt werden, sondern der Gegenwert nur in einen Sonderfonds für den nationalen Wiederaufbau eingezahlt werden.

Eine weitere Bedingung war die Gründung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa (OEEC). Dadurch sollte eine Liberalisierung des europäischen Marktes erreicht werden. Auch wurden gemeinsame Konzepte zum Wiederaufbau und Zusammenarbeit der Europäischen Wirtschaft erörtert.

Marshall Plan - Auswirkungen

Der Marshallplan hatte eine Reihe von verschiedenen Auswirkungen. Unter anderem wurde natürlich die europäische Wirtschaft angekurbelt. Es lässt sich aber darüber streiten, in wie fern der Marshallplan wirklich dazu beigetragen hat. Manche Berechnungen besagen, dass circa 3% des damaligen Wirtschaftswachstums in Europa vom Marshallplan kam. Eine weitere Auswirkung war die langfristige Bindung der westeuropäischen Staaten an die USA. Jedoch verfolgte die Sowjetunion ein ähnliches Ziel, und kündigte den Molotow-Plan und die Gründung des Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe als Antwort auf den Marshallplan und die OEEC an, dem die Ostblockstaaten beitraten.

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