Bauen kann man heute fast alles, aber wie vieles andere ist es eine Frage der Kohle. Problemlos kannst du ein neues Haus bauen, das von außen aussieht wie ein Altbau, in dem aber bis zur neuesten Haustechnik und bis zum neuesten Stand der Bautechnik alles verwirklicht werden kann, je nach Geldbeutel eben. Das ist dann ein moderner Neubau in Altbau-Optik

Die Variante, einen Altbau mit den dafür typischen Schwachstellen und Materialien neu zu bauen, kann man zwar mit Sicherheit ebenfalls realisieren, allerdings verbrauchst du dann die Kohle nicht nur für die materialbedingten Mehrkosten am Haus sondern noch dazu für Mehrkosten bei der verbrauchten Energie. Insofern würde ich,, wenn ich schon altbaumäßig bauen wollte, von letzterer Möglichkeit die Finger lassen. Hinzu kommt sowieso, dass ein solcher Bau aufgrund der Vorschriften der Energieeinsparverordnung heute gar nicht neu gebaut und genehmigt werden dürfte.

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"Additive Bauweise" bedeutet, dass die Möglichkeit besteht, eine kontinuierliche Ergänzung eines geplanzten Objektes oder eines vorhandenen Bestandes (z.B. Gebäude) durch zugefügte Erweiterungen (z.B. Anbauten, Neubauten) zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen zu können. Die additive Bauweise zeichnet sich dadurch aus, dass bereits bei der Planung die Möglichkeit der flexiblen Erweiterung berücksichtigt wird und keine Umstände geschaffen werden, die dieses von vorneherein verhindern. Meist handelt es sich um die Addition ähnlicher oder gleicher Elemente bzw. um Bausteine eines Systems. Als Beispiel in der Architektur kann eine Reihenhausbebauung dienen, die durch Addition weiterer Reihenhäuser erweiterbar ist. Beim Möbelbau bedient man sich z.B. der addtiven Bauweise bei Regalen oder Regalsystemen, die flexibel durch das Hinzufügen weiterer Module vergrößert (verlängert, erhöht, verbreitert) werden können.

Als Gegenteil der additiven Bauweise würde ich eine in sich abgeschlossene, finite Bauweise bezeichnen, die wenig oder keinen Spielraum für Anbauten, Erweiterungen lässt bzw. bei der ein solcher bei der Planung nicht berücksichtigt wurde. (z.B. Fernsehturm, Einzelmöbel wie z.B. Sekretär).

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Grundsätzlich ist der Wandaufbau so machbar, allerdings würde ich folgendes verbessern (von außen nach innen): Putz (diffusionsoffen!), Putzträgerplatte 60 mm (z.B. Holzweichfaserplatte), Holzständer (aus techn. getrocknetem Konstruktionsvollholz 200 mm), dazwischen Dämmung (Zellulose-Einblasdämmung), darauf eine 18 mm starke (bzw. nach Statik bemessene) OSB-Platte als Aussteifung und Dampfbremse, die Fugen der OSB-Platte und deren umlaufende Anschlusspunkte an die umgebenden Bauteile (Wände, Decken, Boden) müssen sorgfältigst luftdicht abgeklebt werden (mit z.B. hierfür zugelassenen Klebebändern), auf die OSB-Platte 40-60 mm Lattung als Installationsebene, darauf dann entweder eine 15 mm OSB-Paltte + 12,5 mm-Gipskartonplatte oder eine 12,5 mm-Fermacellplatte. Nur die Gipskartonplatte als letzte Schicht halte ich für etwas schwach.

Wichtig bei der Geschichte ist zum einen, dass die Luftdichtigkeit hergestellt wird und zum anderen, dass die ganze Konstruktion diffusionsoffen ist, d.h. die Raumluftfeuchte von innen nach außen durch die Wand diffundieren kann. Bei der Dämmung würde ich nur dann Mineralwolle nehmen, wenn diese Maßnahme in Eigenleistung erfolgen soll. Anderenfalls (das wäre meine Empfehlung) lass die Dämmung von dem Zimmereibetrieb einblasen, der die Wände stellt, das kostet kaum mehr und du hast dafür sowohl einen besseren sommerlichen Wärmeschutz als auch einen besseren Schallschutz. Die Putzträgerplatte würde ich deswegen in 60 mm Stärke ausführen, da du dadurch außer der besseren Wanddämmung auch noch das Problem mit der Wärmebrücke durch die Holzständer in den Griff kriegst.

Ich habe mal grob nachgerechnet: Du kannst bei dem von mir beschriebenenen Wandaufbau von einem U-Wert ausgehen, der je nach verwendetem Dämmaterial und je nach Ständerabstand bzw. Gefachbreite um die 0,16 W/m²K liegt. Die zu beachtenden Anforderungen nach der EnEV 2009, die ab 01.10.09 gilt, hast du damit locker erreicht. Bei der von dir beschriebenen Wand beträgt der U-Wert dagegen 0,22 W/m²K, ist also um über 30% schlechter.

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Also, um das Ganze endlich mal etwas zu konkretisieren: Ich habe vor einigen Jahren (1996) mal eine Reithalle gebaut (ca. 60 x 22 m). In der Statik für diese Halle wurden gebogene Leimbinder als Satteldachbinder mit einer Breite von 14 cm und einer Höhe an den Auflagern von 82 cm und am Sattel von 1,66 m berechnet (bei einer Regelschneelast von 0,75 kN/m² und einer Dachlast von 0,55 kN/m²). Das ergibt ein Volumen von 3,7 m³ pro Binder. Die Binder waren im Abstand von 6,80 m angeordnet und mit senkrecht dazu verlaufenden Koppelsparren 8 bzw. 12/18 cm, Abstand alle 1,15 m, verbunden. Die tragenden Stützen aus Brettschichtholz hatten Abmessungen von 14/30 cm.

Die Dachkonstruktion der Halle (ohne Seiten- und Giebelwände, ohne Fundamente, mit Dachentwässerung, Windaussteifung, Stützen und Traufpfetten) hat 1996 ca. 200.000 DM gekostet. Umgerechnet auf die Fläche von 1.320 m² waren das damals ca. 150 DM/m². Wenn du jetzt die Zeit hast, dir den Baukostenindex für Nichtwohngebäude oder - falls verfügbar - für landwirtschaftlich genutzte Gebäude zu ergoogeln, dann kannst du ungefähr hochrechnen, was dich die Überdachung der von dir gewünschten Fläche heute in EURO kosten würde. Ich hoffe, dass die Angaben erstmal weiterhelfen. Falls du nicht weiterkommst, melde dich nochmal hier.

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