@PFromage: Doch, es liegt an der logarithmischen Skala. Das Stauchen durch log(x) gilt nur für x>1. Hier geht es aber um Werte x<1, die gegen null gehen. Da steigt der Logarithmus immer schneller an (ins Negative).
Mit jedem Tropfen der Messlösung bei der Titration geht die H3O+ Konzentration linear von dem Ausgangswert, z. B. 10^-1, gegen 10^-7 (bei starken Säuren). Daraus ergibt sich für den pH-Wert als -log10(c(H3O+)) ein zunächst langsamer Anstieg, der erst ganz zum Schluss, kurz vor 10^-7 steil gegen 7 ansteigt. Ein Rechenbeispiel: Wenn man von 0.1 schon 99.9% des Weges zu 0.0000001 titriert hat, ist man bei einer Konzentration von 0.0001 angelangt. Dies ergibt erst einen pH-Wert von -log10(0.0001)=4. Die letzten drei pH-Wert Stufen (von 4 bis 7) erreicht man also erst mit den letzten 0.1% der Titrationsmenge. Dies zeigt den steilen Anstieg kurz vor dem Äquivalenzpunkt. (Das Absinken der Konzentration von 0.0001=10^-4 auf 0.0000001=10^-7 entspricht einer Änderung von 'drei Größenordnungen' (Exponent von -4 auf -7) - um die zitierte Formulierung aus dem Buch in der Frage zu erläutern.)
Den zweiten Teil des S-förmigen Verlaufs kann man entsprechend über die OH- Konzentration argumentieren.

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