Der Qualitätsunterschied zwischen BILD und FAZ ist auf vielen oberflächlich messbaren Ebenen sehr groß. Das betrifft sowohl Themenauswahl, Sprachqualität als auch Tiefe und Komplexität der Inhalte.

Ich als kritischer Leser muss allerdings bei der FAZ anmerken, dass die FAZ immer wieder sehr sehr stark interessensgeleitet berichtet. Was als Konservativismus deklariert wird, sind oft Positionen, die sich am finanziellen Interesse weniger orientieren. Das ist einerseits legitime Schwerpunktsetzung, andererseits treibt es die FAZ damit so weit, dass sie falsche Informationen verbreitet und sehr einseitige absurde Argumentationen unterstützt.

Um einen Vergleich für die Absurdität solcher Positionen herauszukehren, konstruiere ich absichtlich ein polemisches, rein fiktives Beispiel:

Gäbe es in Deutschland eine ähnliche Debatte über Waffengesetzte wie in Amerika, wäre die FAZ die Zeitung die der NRA (Waffenlobbyorganisation) eine Plattform bieten würde.

Der Bezug von objektiven Informationen durch die FAZ wird durch die dargestellte interessensgeleitete Berichterstattung stark eingeschränkt, sodass für mich trotz formal hoher journalistischer Qualität der Nutzwert der FAZ als Informationsquelle stark leidet. Der Vergleich zur Bildzeitung ist für mich deshalb (mit einem schelmischen Augenzwinkern) manchmal durchaus berechtigt, da die beiden Zeitungen auf einem sehr unterschiedlichen formalen Qualitätslevel denselben tendenziösen Populismus betreiben.

Ich behaupte, dass die angeführte Qualität der FAZ inzwischen nur noch ein Mythos aus vergangener Zeit ist und von dem Medium selbst als Strohargument kultiviert wird um Ihren Anspruch als Leitmedium zu legitimieren. Für mich ist die Süddeutsche Zeitung besser und die ZEIT noch besser. Natürlich sind auch diese Zeitungen nicht perfekt. Die beste Zeitung gibt es nicht.

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