Gequälten Wellensittich befreien?

Hallo liebe Community,

Die Mutter meiner Freundin hat einen ca. 5 Jahre alten Wellensittich. Nachdem sie für mehrere Wochen im Krankenhaus lag, haben meine Freundin und ich auf diesen aufgepasst und uns natürlich zur Haltung eines Wellensittichs eingelesen.

Dabei sind wir recht schnell darauf gestoßen, dass es sehr soziale Tiere sind, welche man unter keinen Umständen alleine halten sollte. Unser Blick auf den Kleinen hat sich daraufhin um 180° gewendet. Ehemals sahen wir ihn als sehr glücklichen, aktiven, verspielten und zahmen/menschenliebenden Wellensittich an, da er dauerhaft auf der Mutter meiner Freundin herumkletterte, Kekse aß, etc...

Wir haben daraufhin einen zweiten männlichen Wellensittich besorgt und die beiden vergesellschaftet. Außerdem haben wir versucht ihr zu erklären, dass man diese Tiere nicht alleine halten sollte, keine Spiegel, keine Schokolade/Kekse/Brot. Wir haben wirklich versucht ihr erst nett, dann mit mehr nachdruck zu erklären, dass sie ihren Wellensittich qualvollen Bedingungen aussetzt und dieser kein schönes Leben führt. Zuletzt haben wir ihr einen Brief geschrieben und das ganze versucht schriftlich mitzuteilen - ohne Erfolg...
Da wir uns für den zweiten kleinen Wellensittich verantwortlich gefühlt haben uns sie auch ihn gefährlichen Bedingungen ausgesetzt hat (er hat giftige Pflanzen gegessen und angefangen ähnliche Fehlprägungen an den Tag zu legen) haben wir uns entschlossen uns selbst 2 weitere Wellensittiche anzuschaffen und den kleinen zurückzunehmen. Der kleine und ihr Wellensittich haben generell kaum miteinander interagiert, da ihr Wellensittich seit 5 Jahren von allen Artgenossen getrennt aufgewachsen ist und jedes natürliche Wellensittichverhalten verlernt hat. Das ist kein Leben für einen Zweiten Wellensittich.
Unsere 3 haben sich bei uns gut eingelebt, wir haben ihnen extra ein sicheres Vogelzimmer hergerichtet und sie kriegen bei uns auch wirklich nur Wellensittichfutter und für Wellensittiche geeignetes Obst/Gemüse/Kräuter, was bei der Mutter meiner Freundin leider nicht der Fall ist. Sie füttert ihren Wellensittich leider hauptsächlich mit menschlicher Nahrung (und ernährt sich selbst sehr ungesund)...

Meine Frage ist, ob ihr irgendwelche Tipps habt, wie wir den kleinen befreien können. Sie ist leider absolut uneinsichtig, denn "er kennt das Alleinsein schon"... Ich werde morgen voraussichtlich beim zuständigen Veterinäramt anrufen und ihnen den Fall melden.
Da sie momentan auch von 7 bis 17 Uhr in der Tagesklinik ist, ist der kleine wirklich den halben Tag allein zu Hause. Durch seinen durchgehenden Federverlust ist mir auch aufgefallen, dass es bei ihm keine Mauser sondern ein Rupfen ist...
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie man den Prozess eventuell beschleunigen kann bzw. ihr eventuell doch klarmacht, dass es das Beste für ihn wäre ihn abzugeben?

Mit freundlichen Grüßen,

euer Wellifan

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Hallo Wellifan,

aufgrund dessen, dass ohne jeden Zweifel der absolut desaströse Haltungszustand ersichtlich ist ( vgl. Käfigsituation), ist es unausweichlich den Welli aus dieser Umgebung herauszunehmen. Du beschreibst deine Bekannte, die diesen Wellensittich hält als narzistisch und nicht bereit, die Bedingungen für den Wellensittich zu ändern. Wenn eine solche Persöhnlichkeitsstörung vorliegt, dann wird es nicht möglich sein, die Frau mit Argumenten dazu zu bringen, das Vögelchen euch zu überlassen, das ist jedoch die einzige Möglichkeit, diesen Wellenittich vor ihr zu beschützen, und eines ist sicher, dieser Wellensittich wird sterben, wenn er nicht aus dem ,,Dunstkreis" dieser Frau geholt wird. Denn bei dieser Frau ist der Wellensittich sicher nicht glücklich, ein alleine gehaltener Wellensittich ist sicher beinahe nie glücklich

Ich will konkreter auch auf das ernährungstechnische Wohlbefinden eingehen, welches ja gar nicht da ist, sieh Dir dazu mal deine Wellis an, dann diesen, es wird Dir gelingen, festzustellen, dass die Körper-Kopf Proportionen absolut vernichtend sind.

Ferner würde ich nahelegen §2 Satz 1 von ihr studieren zu lassen, es gibt bei Verstößen auch Strafe. Diese Frau befindet sich aktiv im Vollzug einer Straftat. Mach ihr und deinen Eltern etc. dies klar. Ich kenne darüber hinaus keinen Paragraphen, der sagt, dass die Ergötzung über das im Stich lassen eines Wesens, welches auf jemanden, der sich IN ANGEMESSENER WEISE darum kümmert, über das Wohlbefinden und Wohlergehen des Tieres gestellt ist! Ein Tierhaltungsverbot würde einer solchen Frau übrigens nach dem Besuch eines Veterinärs sicher nicht erspart bleiben, Bußgeld natürlich auch nicht.

Wenn gar nichts hilft: Kauft ihr den Vogel ab: Nehmt 200 Euro in die Hand und fertig, das kann sie nicht ausschlagen.

Mit freundlichen Grüßen,

D.

Ps: wer von einer Straftat Kenntnis erlangt hat und diese nicht von einem Verwandten etc. begangen wurde, oder aber man selbst ist an eine Schweigepflicht gebunden, dazu gehört ZB. auch das Beichtgeheimnis, kann sich selbst ebenfalls strafbar machen.

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