Völlig daneben. Als junge Krebsüberlebende musste ich nicht erst selbst erkranken, um zu wissen, dass solche Sprüche inakzeptabel sind. Die meisten Betroffenen befinden sich in einer absoluten Ausnahmesituation, die von harter Therapie, unsäglicher Angst, Druck und vermeintlicher Hoffnung geprägt ist. Hinzu kommen wöchentliche Labortests, regelmäßige bildgebende Verfahren und Unmengen an Informationen. Das Wort "Leben" hat nach dieser Diagnose eine völlig andere Bedeutung.

Solche lapidaren Sprüche, die meinetwegen auch aus Unsicherheit entstehen, kann man sich klemmen.

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Sehr verkürzt & eingekocht:

Gender-Theorien gehen ja lediglich davon aus, dass unter bestimmten zeitlichen, wie räumlichen/macro-/microkulturellen Bedingungen "Geschlecht" anders/neu/unterschiedlich etc. definiert werden kann. Das kann sich auf körperliche (organische/hormonelle o.ä.) Merkmale beziehen. Nun wurde durch die Forschung ja deutlich, dass es eben auch ein "Soziales Geschlecht" besteht. Hierbei legen eben o.g. bestimmte zeitliche, wie räumlichen/macro-/microkulturelle Bedingungen Standards fest, die Dein Text als Gender"Ideologie" beschreibt. Die Idee, das Vor(an)-gestellte, d.h. ein Konstrukt, das man sich im Geiste formt und vor das Individuum stellt, ohne dezidiert zu prüfen, ob diese stimmen, ist eben jene forcierte Vorstellung von Mann & Frau.

Und et voilà da wären wir auch bei den anhaftenden, weil lange zugeschriebenen Merkmalen: Mann = aktiv, formend, Ursprung aller Ideen; Frau =passiv, aufnehmend, und nur Teil des Mannes.

Kurzum: solche Tests zeigen die wahrhaftige | Beschränktheit | ursprünglicher Vorstellungen. Sie bieten einfache, platte und unzureichende Antworten auf Fragen, die seither im menschlichen Diskurs verhandelt werden.

Hierzu Thomas Laqueurs Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud von 1992.

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