Es ist nur ein kleines wunder, aber mein Ur-Opa, ein Mann der tagelang geschichten erzählen könnte, hat Altzheimer. Er war einer der reinsten und liebevollsten Menschen, die ich je kennenlernte. Wirklich, ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so aufrichtig liebt. Die Krankheit kam schleichend, doch eines Tages war sie so präsent, dass niemand mehr wusste was zu tun ist. Er schmetterte Geschirr zu boden, erkannte seine eigenen Kinder nicht und sprach zeitweise wie ein kleinkind. Es war schrecklich. Doch plötzlich "erholte " er sich erheblich und man erkannte den Mann, der jede Kleinigkeit zu schätzen wusste und einem so viel Dankbarkeit entgegenbrachte. In dieser Periode unternahmen wir besonders viel mir ihm, er erzählt uns die geschichte wie er seine früh (nun 25 jahre her) an krebs erkrankte frau kennenlernte; früher , als männer noch Gentleman waren. Er fing an zu weinen, sagte dass er sie vermisse und bei ihr sein wolle, und das nach einer so langen zeit. Es riss einem ein loch in die brust. Danach verschlechterte sich seine situation zunehmend. Es ist am Tiefpunkt angelangt. Und was das Wunder an dieser Geschichte ist? Der großartige Mann und die Ehre, ihn kennengelernt haben zu dürfen. Er hat sein Leben bis zu seinem 94. lebensjahr vollends ausgekostet und daran versuche ich mich stets zu erinnern. Zum anderen ist es ein wunder, dass er uns, inmitten der Krankheit, diese 2 wochen klarheit gab, es gab uns ihm die Chance, sich zu verabschieden..

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