Also um das Prinzip der griech. Kolonisation zu verstehen, musst du erstmal das Organisationssystem Griechenlands sowie dessen geologischen, materiellen und technologischen Umstände verstanden haben.
Die alten Griechen haben sich in sog. Stadtstaaten gebildet (Polis, Poleis). Heißt jede Stadt war ein eigener Staat und für sich selbst verantwortlich.
Griechenland ist ein sehr zerklüftetes, felsiges Land mit vielen Küsten. Heißt sie hatten Schwierigkeiten groß angelegten Ackerbau o.Ä. zu betreiben. Stattdessen wurden sie umso bessere Seefahrer und haben ihren Nahrungsbedarf vor allem auch durch Handel mit anderen Anrainern des Mittelmeers gedeckt.
Irgendwann, so kannst du es dir vereinfacht vorstellt, wird der Platz in der Polis zu knapp - zu viele Menschen für zu wenig Fläche und Nahrung. Was macht man also? Man schickt einen Haufen Leute, also Männer UND Frauen auf See mit dem Auftrag einen schönen Ort für ein neues, weiteres Zuhause (am besten mit vielen Möglichkeiten zur Nahrungsbeschaffung) zu suchen. Hatten sie dieses dann gefunden, gründeten sie eine Kolonie. Diese war nach wie vor, wie die Menschen, Teil der Ursprungspolis. Trotzdem muss man den Kolonien auch eine gewisse Selbstständigkeit zusprechen. Einige wurden sogar so groß, das sie sich komplett von der Mutterpolis lösten und somit quasi eine eigene Polis wurden. (z.B. Kyrene im heutigen Lybien)
Um also auf deine Frage zurückzukommen und möchte ich Genanntes für dich kurz zusammenfassen:
Unter der griechischen Kolonisation versteht man die Gründung zahlreicher Tochterstädte im Mittelmeerraum durch griechische Poleis, die vor allem durch die Lebensmittel- und Raumknappheit der Mutterstädte bedingt war.