Mein Freund kommt oft sturzbetrunken morgens nach Hause

Hallo, ich bitte euch um eure objektive Meinung zu meinem zunehmend größer werdenden Problem: Mein Freund (37) und ich (36) sind seit 3 Jahren zusammen und haben eine gemeinsame Wohnung. Er hat zusätzlich ein Atelier, in dem man theoretisch auch wohnen könnte. Wir verstehen uns echt super, in Lebensfragen haben wir jedoch recht unterschiedliche Auffassungen. Ich nehme zB meine Arbeit wichtig und achte darauf, morgens ausgeschlafen ins Büro zu kommen. Mein Freund ist aus Chile, Forscher mit Künstlerherz, und beruflich wenig ambitioniert. Er hat einen Latino-Freundeskreis, mit denen er abends viel unterwegs ist, da wird dann sehr viel getrunken. Mindestens einmal in der Woche kommt er erst frühmorgens (oft erst um 6 oder 7) nach Hause. Es ist auch schon ein paarmal vorgekommen, dass er erst am Nachmittag nach Hause wankt. Die Runde trinkt vom frühen Vorabend durchgehend bis um 15 Uhr! Ich bin selbst in meiner Studentenzeit gerne mal weggegangen, aber nie so arg lange. Halb 4 war schon Maximum. In den letzten Monaten ist er mehr und mehr auch unter der Woche weggegangen. Wenn er nach Hause kommt, dann ist er laut, weckt mich auf, stinkt nach Alkohol und Zigaretten und schnarcht wegen seinem Dusel so laut dass ich bis zum Aufstehen nicht mehr einschlafen kann. Am nächsten Tag tut es ihm dann immer furchtbar leid. Den Satz "ich war halt betrunken" kann ich schon gar nicht mehr hören. Es stört mich, dass er in seinem Alter sich immer noch wie ein Teenager aufführt, und ich verstehe nicht wozu er in einer Beziehung mit mir ist - für mich bedeutet Party machen flirten, Leute kennenlernen, knutschen. Ich habe schon wirklich oft mit ihm geredet, aber ich komme dann immer als die langweilige Spaßbremse rüber. Aber einer muss doch für Stabilität in der Beziehung sorgen, oder? Wenn irgendwas zu zahlen ist, dann muss meistens ich das übernehmen, weil er nie Geld hat. Ich hab mich da sehr verändert in den 3 Jahren, bin viel mehr auf Sicherheit bedacht, früher war ich deutlich lockerer. Trotz reden ändert sich nix. Muss ich wirklich drastische Schritte ergreifen?

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Vielen lieben Dank für eure Antworten! Ich bin unschlüssig, weil es wirklich einer der wenigen Punkte ist, die mich in dieser Beziehung belasten. Es läuft vieles wirklich toll, er ist sonst so ein aufmerksamer Mann und interessanter Gesprächspartner, handwerklich geschickt, liebevoll... nur steht er sozusagen nicht im Leben, hat ständig Geldprobleme etc. Er hat keine klassischen Ziele und das einzige wovon er träumt ist ein Jahr blau zu machen und die Welt zu bereisen. Ich komme mir langsam so richtig spießig vor mit meiner "Arbeitsmoral" und meinen Werten. Wo kommen die plötzlich her?! In meinen vorherigen Beziehungen war das nie ein Thema, da war eher ich die etwas Unvernünftige/Lebenslustige. Drastische Schritte wären für mich getrennte Wohnungen, Treffen nur noch am Wochenende, oder Schlussmachen.

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