Wie vorgehen bei Bewerbung mit Behinderung?
ich habe eine beidseitige Schwerhörigkeit ohne SB-Ausweis, da ich noch keins beantragt habe, und möchte mich auf eine Werkstudentstelle im Rathaus bewerben. Da ist wieder fieser "Pflichtzusatz" über Bevorzugung von Behinderten dazugeschrieben.
Mittlerweile weiss ich selbst aus eigener Erfahrung und Berichten, dass auch im öffentlichen Dienst Behinderte nicht erwünscht sind. Ich möchte die Stelle aber haben und weiss nun nicht wie ich mich interessant machen kann. Ein Studium habe ich breits abgeschlossen und mache den Master noch. Für meine Behinderung habe ich keinen Ausweis beantragt weil ich auch ohne klarkam, verheimlichen wird auch nicht gehen.
Ich dachte daran bei den Zuständigen anzurufen und nachzufragen ob meine SH fur die Stelle ein Hindernis wäre und ob sie auch Behinderte ohne Ausweis berücksichtigen. Meint ihr das sei eine gute Idee? Oder habe ich mich damit selbst aussortiert?
6 Antworten
Ich würde mir auf alle Fälle den Ausweis holen, ich (w/51) bin hochgradig schwerhörig / resthörig und Powerhörgeräteträgerin, ich habe einen Schwerbehindertenausweis mit GDB 80 dieser hat mir bisher nur Vorteile und keine Nachteile gebracht. Ich würde auch vorher nicht anrufen, sondern alles schriftlich machen, wenn Du eine sehr gute, außergewöhnliche und interessante Bewerbung vorlegst, die Interesse weckt, ist die Schwerbehinderung oft gar nicht so wichtig. Ich hatte ein sehr gutes Studium absoviert, bin Fachfrau auf meinem Gebiet, seit 30 Jahren hochgradig schwerhörig, trug also auch schon bei meinem ersten Bewerbungsgespräch Powerhörgeräte und war Schwerbehinderte.Es hat es nicht unbedingt leichter gemacht, aber es war auch fast nie ein Ausschlussgrund, da ich, wenn ich eingeladen wurde, beim Bewerbungsgespräch überzeugen konnte. Kannst Du in ruhiger Umgebung mit Deinen Hörgeräten gut verstehen, kannst Du normal sprechen.?
Das Thema ist nicht so einfach. Ich würde in meiner Bewerbung offen über die Einschränkung schreiben und auch darlegen, wie sehr es mich im Alltag einschränkt. Viele Firmen scheuen den "behinderten Mitarbeiter" weil sie nicht wissen wie groß die Einschränkung ist und was auf die Unternehmung im Einzelnen zukommt.
Wenn du aber zb anführst, dass du telefonieren kannst (oder eben nicht, im 1 : 1 Gespräch gut mitkommst oder eben nur Schwierigkeiten hast, wenn große Diskussionen statt finden wird es für den AG leichter deine Person einzuschätzen und mit dem Profil der Stelle abzugleichen.
Die Hörbehinderung hat ja den Vor(Nach)Teil dass sie unsichtbar ist. Das bedeutet, dass du selbst darüber bestimmst welche details dazu Anderen zugänglich gemacht werden (sollten). Dies kann Fluch und Segen zugleich sein.
LG
Ich habe selbst eine Behinderung und kann mich in deiner Situation gut rein versetzen du solltest nur gutes von dir wieder geben natürlich gibt es auch schlechtes das hat aber jeder und du solltest das auf jedenfall sagen du hast dadurch ein paar sonder rechte und für die kannst du dich erkundigen du bist wie du bist stehe zu dir selbst egal wie schwer das ist mfg jusufi
Schwerbehinderte ohne Ausweis werden nicht berücksichtigt.
Der öffentliche Dienst stellt bevorzugt schwerbehinderte ein. Es ist aber auch noch die Frage, ob du wirklichen einen GdB von 50 bekommst, bzw. mind. 30.
ohne Ausweis bist du für die nicht von nutzen. Ich meine neulich mitgekriegt zu haben, dass große Firmen so ne Art Strafe zahlen müssen, wenn sie die behinderten Quote nicht erfüllen. Es wird jedes Jahr abgefragt wieviel im Betrieb sind. Und das muss bewiesen werden. Sonst würden die einfach behaupten dass sie die erforderliche Anzahl haben um zu sparen.