Wie stehen die Chancen jemanden der Internetbetrug begeht zu fassen?
Hallo liebe Community! Bin diese Woche von jemandem der ein gefaktes Facebook Profil von einem meiner Freunde angenommen hat um 300 Euro geprellt worden. Diese Person hat sich für diesen Betrag Spiele auf einer Website runter geladen und über meine Handynummer bezahlt. Nachdem ich herausgefunden habe das es sich um einen Betrüger handelt habe ich meinen Mobilfunkanbieter sofort informiert sowohl auch das Unternehmen über welches die Bezahlungen abliefen. Anschließend bin ich zur Polizei gegangen und habe auch dort Anzeige erstattet. Eine einigermaßen gute Nachricht kam dann von dem Bezahlunternehmen welches mir zumindest 100 Euro erlässt. Trotzdem ist es immer noch ein Schaden von 200 Euro. Meine Fragen dazu jetzt:
Wie stehen die Chancen das die Kriminalpolizei den oder die Täter aufspüren kann? Im Internet lässt ja jeder Spuren zurück und da es sich um einen Download handelt könnte man doch rein theoretisch die IP Adresse ermitteln, oder?
Was passiert wenn die Täter im Ausland sitzen?
Welche Strafen drohen den Tätern wenn sie gefasst werden und bekomme ich meine restlichen 200 Euro zurück?
Für eure Antworten bedanke ich mich schon im Voraus!
3 Antworten
Der Täter sitzt garantiert im Ausland. Deshalb klappt es auch mit der Strafverfogung nicht.
Also Moment, nur um eins gerade klar zu stellen, du bezahlst nichts! Es ist der Laden, der betrogen wurde (wobei du - aufgrund der Tatsache, dass Betrug ein Offizialdelikt ist - dennoch auch du eine Anzeige machen kannst). Wenn du bereits Geld gezahlt hast, fordere es zurück, der Laden hat dich nämlich eiskalt abgezogen, die wissen nämlich sehr gut, dass du nicht bezahlen musst.
So wie hier beispielsweise:
Naja und dann gilt:
§ 263 Betrug(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) 1In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. 2Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1. gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug verbunden hat,2. einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen,3. eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt,4. seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger oder Europäischer Amtsträger mißbraucht oder5. einen Versicherungsfall vortäuscht, nachdem er oder ein anderer zu diesem Zweck eine Sache von bedeutendem Wert in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört oder ein Schiff zum Sinken oder Stranden gebracht hat.
(4) § 243 Abs. 2 sowie die §§ 247 und 248a gelten entsprechend.
(5) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer den Betrug als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat, gewerbsmäßig begeht.
(6) Das Gericht kann Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1).
Aha, ja in dem Fall ist das natürlich anders, aber davon steht in der Frage nichts. Ich bin davon ausgegangen, dass die Betrüger anderweitig in den Besitz der Nummer gekommen sind und dann nur eine Bestätigung per SMS erfolgte.
Möglichkeit a)
Es ist ein Täter aus dem Inland, der über seine eigene IP oder eine ihm nachweisbare Verbindung den Betrug begangen hat. Wenn die Polizei noch rechtzeitig ermittelt hat (meist werden dynamische IP-Adressen gelöscht), gibt es gute Chancen, den Täter zu ermitteln. Da es aber ein völliger Trottel sein muss, wenn er es so gemacht hat, wird er auch ziemlich pleite sein.
Möglichkeit b)
Die Tätergruppe wird indirekt ermittelt, durch aufwendige Recherchearbeit der Polizei und es ist hinterher nachvollziehbar, dass auch Du ein Opfer warst (z.B. durch Logdateien der Downloads). Meist ist das Geld dann schon verbraten.
Möglichkeit c)
Die Täter sitzen im Ausland. Das Geld siehst Du zu 99,99% nicht wieder. Wenn sie den Betrug gewerbsmäßig in großem Stil machen, besteht eine geringe Chance, dass sie über internationaler Zusammenarbeit erwischt werden
Möglichkeit d)
Die Täter verstehen ihr Handwerk und wissen zumindest so viel wie ich über Verschleierungsmöglichkeiten im Netz und im Geldverkehr. Sie werden nicht erwischt und Du siehst Dein Geld nie wieder.
Nein, er hat leider aktiv am Betrug mitgearbeitet. Er hat nicht nur seine Handynummer an den Betrüger gegeben, sondern auch noch den Bezahlcode, der anschließend als SMS auf seinem Handy eingegangen ist.