Was muss man verdienen, um später auf eine Netto-Rente von 3000 Euro zu kommen?

9 Antworten

Mit den gesetzlichen Sicherungssystemen bekommst Du das nicht hin.

Grob gesagt müssten bei heutiger Kaufkraft zum Zeitpunkt des Renteneintritts ca. 20*12*3000 = 720 Tsd. Euro angespartes Guthaben vorhanden sein, egal in welcher Art dies vorliegt.

Nehmen wir mal an, Du hast noch 40 Jahre Zeit bis zur Rente. Dann müssten kalkulatorisch pro Jahr 18 Tsd. Euro hinzukommen. Entweder per Rücklage, oder ein paar Prozent anteilig auch Zins-/Zinseszinseffekt.

Nehmen wir mal an, es geht um vorgelagerte Besteuerung, weil Du selbst aktiv zurücklegst. (Im Gegensatz zur gesetzl. Rente, die ja schrittweise auf nachgelagerte Besteuerung umgestellt wird.)

Wenn Du also netto irgendwelche 1400-1500 Euro pro Monat zurücklegen können willst, wirst Du vermutlich insgesamt ein ausgezahltes Nettoeinkommen von jenseits der 3000, besser 4000 Euro brauchen. Dazu müsste das Bruttoarbeitsentgelt in der Dimension 8000 Euro liegen, also 96 Tsd./Jahr.

Realistischerweise mit einbeziehen sollte man, dass Arbeitnehmer in  Deutschland statistisch durchaus 5 Jahre ihrer erwerbsfähigen Zeit arbeitslos sind. In dieser Zeit werden diese Beträge nicht aufzubringen sein. Schlimmer noch: ggf. wird wegen vorhandener Rücklage sogar das "Amt" verlangen, dass die vorhandene Rücklage aufgezehrt wird.

Rechnet man das mit ein, kommt man noch auf 35 Erwerbsjahre, wo ich einfach mal als pi*daumen-Rechnung zwei weitere Jahre abziehen würde, welche durch "Leben von der Rücklage" (siehe voriger Absatz) verloren gehen würden. Also 33 Jahre.

Dann müssten 720 Tsd. in 33 Jahren reinkommen, was dann schon 1750 Euro kalkulatorisch pro Monat als Rücklagebetrag bedeutet.

Das wird kaum jemand schaffen, und vor allem kaum auch mit der erforderlichen Disziplin über lange Jahre durchziehen.

Das wahrscheinlich sicherste wäre Beamter im höheren Dienst.Denn selbst wenn das Rentensystem  umgestellt, umorganisiert werden sollte, und daß wird es mit aller Wahrscheinlichkeit, wird man die Beamtenpensionen eher nicht anrühren , da  ein Großteil der Politiker davon betroffen wäre, und die werden auf keinen Fall Kürzungen hinnehmen wollen, da kann kommen was will.Eine andere Möglichkeit bieten noch  Berufe , die von Versorgungswerken ihre Rente erhalten können, wie Ärzte, Architekten, Bauingenieure u.a.Hier bei gehen die Renten aber wegen der Zinspolitik leicht zurück.Dann gäbe es noch  die  private Rentenversicherung.Auch ein Angebot wäre, in Immobilien zu investieren, um im Alter  Mieteinkünfte zusätzlich zur Rente zu erhalten.

Wenn du 50 Jahre lang über Beitragsbemessungrenze verdienst, liegt deine Bruttorente (Stand heute) bei 3.126,- € im Monat. Das wären Netto etwas mehr als 2.000,- €.

Heißt du müsstest aktuell ein Jahresbrutto von >= 76.200,- € erzielen und das jedes Jahr inkl. Ausbildung / Studium.

Derartiges Einkommen im Alter lässt sich nur in Verbindung mit privater und betrieblicher Vorsorge erreichen.

Profifußballer sind ein schönes Beispiel. Aus Sicht der gesetzlichen Rentenversicherung verdienen die alle nur 72.600,- € im Jahr (außer die in Leipzig, Dresden und Union Berlin, da hier der Ostwert gilt, der niedriger ist). Und nur auf dieses Einkommen wird ein Rentenversicherungsbeitrag erhoben.

Dickie59  07.06.2017, 14:26

hmm, aber 50 Jahre über Beitragsbemessungsgrenze verdienen (welcher Azubi, Student hat 76.200 Azubivergütung oder Stipendium-hier fliessen keine Rentenversicherungsbeiträge)da müsste man nach der Ausbildung als 20jähriger vorraussichtlich bis zum 70. Lebensjahr arbeiten.

Wenn du Beamter wirst, ist das kein Problem. Beamte erhalten rund 70 % ihres letzten Soldes als Pension, sofern sie lange genug beim Staat gearbeitet haben. Ein Großteil der Beamtenhaushalte erreicht diesen Wert.

Als Arbeitnehmer ist das dagegen sehr schwierig. Du müsstest rund 7000 Euro im Monat verdienen und davon ca. 20% in die Altersvorsorge zahlen. Die staatliche Altersrente wird nicht reichen, deshalb müsstest du mit dem Geld ergänzend eine Betriebsrente ansparen.

Nach heutigem Wert ist das in der gesetzlichen Rentenversicherung gar nicht möglich.

Du musst einfach von vorne herein für dein gesamtes Einkommen 20 % für deine Altersvorsorge aufwenden.