Was muss ich bei einer Grundstücksbesichtigung beachten?
Hallo zusammen,
ich habe mir schon einige Beiträge durchgelesen und hab bereits eine gute Übersicht, auf was ich achten muss. Man kauft ja hoffentlich nur einmal im Leben eine Immobilie und kann daher nur wenig Erfahrung sammeln. Dennoch stellen sich mir die eine oder andere Frage, bevor ich mir am Wochenende ein Grundstück anschauen werde:
- Laut Aussage des Maklers ist es "über die Straße voll erschlossen". Das Grundstück liegt zentral in einem Ort. So weit ich bis jetzt erkennen kann, liegt aber noch nichts auf den Grundstück (also Strom, Wasser, Abwasser etc.). Ich denke daher, dass weitere Erschließungskosten hinzukommen werden, da ja wahrscheinlich der Gehweg aufgebuddelt werden muss, Rohre verlegt etc.
- Laut Aussage des Maklers würde er uns bei einer Bauvoranfrage unterstützen. Im Klartext heißt das, er weiß noch nicht, ob überhaupt gebaut werden darf und wenn ja, dann wie, oder? Wie geht man da am Besten vor? Wir wollen ein Architektenhaus. Also nach Besichtigung (wenn alles ok ist) zum Architekten, Vorplanung machen lassen, Bauvoranfrage stellen und sehen ob es passt? Welche Kosten kommen da auf uns zu? Ich habe gelesen, dass der Architekt für die Vorplanung ca. 0,7%des Projektwertes bekommt. Kostet die Bauvoranfrage bereits etwas? Müsste nicht der Makler, schließlich bekommt er ja am Ende auch einen Batzen Geld, so was im Vorfeld schon ermittelt haben?
- Und noch eine Frage zu den Gebräuchen beim Grundstückskauf: Sind Grundstückspreise eigenltich noch verhandelbar? Man kennt das ja vom Autokauf. Da geht kein Käufer wirklich davon aus, dass er den Preis, den er in gewissen Online-Börsen sieht, auch wirklich zahlen muss. Ist das bei Grundstückspreisen ähnlich oder sind das meist Fixpreise?
Viele Grüße und schon mal vielen Dank
Heike
3 Antworten
Zu 1.
"Über die Strasse erschlossen" bedeutet nur, dass das Grundstück an einer öffentlichen Strasse liegt. Damit ist nichts über Erschließungsanlagen Wasser, Abwasser, Strom und Erschließungsbeitragskosten gesagt. Auch nichts über die notwendigen Hausanschlussleitungen, die zu den Baukosten gehören
Zu 2.
Art und Umfang der Bebauung wird entweder über einen Bebauungsplan geregelt (§ 30 BauGB) oder das Einfügen in die vorhandene Umgebung (§ 34 BauGB). Eine Bauvoranfrage braucht man nur, wenn kein Bebauungsplanb besteht oder wenn man von den Festsetzungen des Bebauungsplanes abweichen will. Ein Makler ist auch nicht "bauvorlageberechtigt" und darf Bauvoranfragen nicht zur Prüfung und Entscheidung vorlegen. Offenbar will er nur einen Entwurfsverfassder vermitteln, von dem er dann "Provision" erhält; sucht Euch lieber einen eigenen Entwurfsverfasser Eures Vertrauens, der Euch dann auch sagt, ob überhaupt eine Bauvoranfrage notwendig ist.
Zu 3.
Natürlich sind alle Grundstückspreise verhandelbar; im Gegenteil gibt es für Grundstücke keine "Festpreise" oder UVP". Geht nur nach Angebot und Nachfrage. Makler sind natürlich an hohen Preisen interessiert, weil sich danach ihr Honorare richtet.
Alles klar? Lasst Euch nicht über den Tisch ziehen, Ihr seid kurz davor!!!
Die Höhe der Erschließungskosten ist abhängig von der Satzung der Gemeinde, den dort festhgelegten Berechnungsgrundlagen, dem im Bebauungsplan und/oder Ausführungsplan festgesetzten Ausbaustandard, den Ausschreibungsergebnissen der Firmen etc.. Außerdem können als Erschließungskosten abgerechnet werden z.B. Ausgrabungen nach Denkmalschutzgesetz, Grunderwerbskosten, Regenwassersammelanlagen u.v.m. .
Ist also ein zugebundener Sack, zu dem man vorhere kaum eine konkrete Antwort bekommen kann.
- ja anschlusskosten kommen noch für wasser gas etc
kommt auf die strecke an, meist so 10-20.000 € ca
sag das dem makler doch, ihr kauft nur, wenn xy
ja sind verhandelbar, kommt immer auf den anderen an und ob er noch weitere käufer halt hat
also bei häusern bist du als der mit dem geld meist die stärkere partei in den verhandlungen
wenns ein grundstück in begehrter lage ist, ja, aber sonst verkauft sich das nicht so gut alles, kann man schon mal paar anprüche stellen, bzw versuchen den preis zu drücken
@ muffputter: Danke für die Tipps.
Kann man eine Art Vorvertrag machen, wo wir sagen, wir werden kaufen, wenn die Bauvoranfrage positiv ausfällt? Oder halt reservieren?
Naja, mal sehen, was am Wochenende überhaupt rauskommt. Vieleicht steigen wir auch gleich wieder ins Auto und fahren wieder ;-)
ja kann man alles, ist die frage, ob er sich drauf einlässt halt
man kann alles vertraglich vereinbaren, dafür sind die da^^
Dann müsst ihr aber jetzt schon wissen, was ihr wollt! Und lasst Euch nicht darauf ein, für die unnötige "Bauvoranfrage" auch noch Architektenhonorar und Gebühren zu zahlen!
Alles klar, erstmal keine Bauvoranfrage. Ich glaube auch wirklich nicht, dass das nötig ist, weil das Grundstück ja mitten im Ort liegt. Danke für die Tipps.
Also ich hab schlechte Erfahrung mit selbst bauen ich würde dir raten das du ein fertiges Haus kaufst da hast alles fertig und kannst immer noch umbauen geht aber leichter und schneller als alles neu zu machen und du hast weniger Gefahr Fehler zu machen weil der Makler und der Architekt bekommen Geld ohne groß was zu machen da sparst du schon gut Geld ! Und ich bin Maurer ich weiss wovon ich rede
du kannst auch bauen, das kommt halt teurer, kann richtig stress nerven und vorleistung kosten
aber du hast es neu und genau nach deinen wünschen
man muss sich den bauträger genau auswählen
ich hab auch gebraucht gekauft, hat mir 150.000 € ca gespart
Mein Mann ist ebenfalls Maurer, deshalb wollen wir ein Architektenhaus ;-).
Über so viel Naivität freuen sich die Generalunternehmer!
Hallo Seehausen,
danke für die sehr nützlichen Antworten. Kann man erfragen, wie hoch die Erschließungskosten noch sein werden, um dass dann ggfs. gegen den Kaufpreis anzubringen?
Viele Grüße
Heike