Was macht einen guten Kellner aus?

4 Antworten

Hi. Zum einen solltest du stets freundlich sein. Ich weiß dass es auch sehr unangenehme Gäste geben kann. Nichts desto trotz solltest du immer freundlich bleiben. Denken kannst du dir ja was du willst. Dann solltest du immer effizient arbeiten, einen klaren Ablauf im Kopf haben. Neue Gäste da, zum Tisch bringen, Karten geben, andere Essen raus tragen, zum Tisch Getränke aufnehmen, während Getränke gemacht werden zu anderen Tischen und Lage checken, Getränke bringen und Essen aufnehmen, am Nachbartisch abräumen.... Was ich damit sagen will, du solltest immer alles im Überblick haben und dir einen Ablaufplan ständig überlegen. Wichtig ist, dass neue Gäste erstmal mit Getränken versorgt werden, dann sind diese auch erstmal zufrieden. Man muss also immer Prioritäten setzen, was im Moment das wichtigste ist, damit die Gäste möglichst zufrieden sind. Zudem keine Wege doppelt laufen... Etwas hin bringen, am anderen Tisch abräumen oder solche Sachen. Ich schaue auch immer, dass ich die Damen zuerst bediene und auch immer bei den älteren anfange. Zudem solltest du die Leute beim Aufnehmen der Speisen und Getränke anschauen und dir auch merken wer was bekommt. finde es immer blöd am Tisch zu stehen und zu Fragen, was wer bekommt. Da denkt der Gast, ok nicht sehr aufmerksam der Kellner. Immer Aufmerksam sein ob alle noch etwas zu trinken haben und wenn man mal Luft hat nicht einfach irgendwo hinchillen sondern seinen Servicebereich nochmals checken. Man sollte auch keine Unsicherheit ausstrahlen. Wenn die Leute den Eindruck haben, dass du nicht alles im Griff hast dann werden die irgendwie panisch und denken ihr Essen kommt nicht an oder sowas... dann fragen sie ständig nach und machen einem ganz durcheinander (so aus eigener Erfahrung^^). Ja es gibt viele Dinge die man beachten muss.... könnte da noch ewig schreiben. Gepflegtes Aussehen ist logischerweise auch ein Muss. Speise- und Getränkekarte kennen und Leute auch etwas beraten können bei Wein etc.

Viel Erfolg weiterhin.

 

Antropol schreibt schon viele richtige und wichtige Dinge.

Was mir zusätzlich noch einfällt:
Laufwege optimieren, d.h. immer Runden laufen, niemals vor und zurück.

Vorausschauend arbeiten, schon bei der Essensaufnahme die Bestecke im Kopf planen - mit den Bestecken schon den kleinen Vorgang auf's Haus (wenn es einen gibt) mitservieren, dabei die Getränke wieder checken usw...

Koordinieren und sich mit den anderen Bereichen absprechen:
Den Tresen informieren, wenn ich ein Getränk auf Abruf bonniert habe, auf dem Bon markieren. Früh genug abrufen, nicht erst, wenn ich es sofort brauche.
Immer mal wieder in der Küche nachschauen, ob alles glatt läuft, wie weit meine Essen sind, notfalls den Tisch vorsichtig auf Wartezeiten vorbereiten.
Dabei die Küche fragen, ob sie Durst hat... wichtig, dann gibt es auch mal außer der Reihe was zu essen, und sie reden nicht drüber, wenn ich mal vor der Feuertür zwei schnelle Züge rauche.
Gänge persönlich abrufen, niemals über die Bonhupe! Bestätigung abwarten!

In großen Stationen schon frühzeitig mit Reservierungsschildern Tische blocken:
Ich brauche echt keine Diskussion mit einem Pärchen, dass in der Vorweihnachtszeit am Frühabend in einem leeren Lokal nahe des Weihnachtsmarktes einen 8er belegen will. Schilder helfen da kolossal.
Meine größte Station umfasste 90 Innenplätze, dazu den Drittel-Außenbereich, ohne Schilder wäre ich durchgedreht.
Außerdem lässt sich so die Belegung steuern, die Station von vorne nach hinten oder umgekehrt füllen, und ich kann vermeiden, dass offensichtlich unpassende Tischgruppen nebeneinander zu sitzen kommen.
Auch in einem Lokal mit freier Platzwahl Neuankommenden bei der Tischwahl helfen, so positioniere ich unauffällig und die Gäste sind zufrieden.

Service, Service, Service:
Sobald ein Raucher seine Zigaretten auf den Tisch legt, ihm den Weg zum Raucherbereich erklären, und zwar unaufgefordert.
Beim Rechnungsbegleich fragen, ob und wann ich die Mäntel bringen soll.
Eltern auf Kindergerichte hinweisen, und falls das im Lokal möglich ist, auf halbe Portionen.
Garstufe für Kurzgebratenes klären, notfalls erklären.
Nach einer angemessenen Zeit am Tisch nachfragen, ob das Essen so passt, ob es Getränkewünsche gibt. Wasser nachschenken.

Sauberkeit:
Als Kellner und auch als Barmann habe ich einen Lappen häufiger in der Hand als alles andere.
Auch im laufenden Betrieb die Karten stichprobenweise kontrollieren.

Abservieren:
Gläser auch beim Abräumen nie am oberen Rand anfassen.
Nie nie nie Essensreste auf einen Teller schieben und sammeln, alles bleibt, wo es ist.
Erst abräumen, wenn der letzte Gast am Tisch fertig gegessen hat, außer es wird gewünscht. Gleichzeitig Dessert und Kaffee oder Schnaps ansprechen, aber nicht aufdringlich. Dezent, die Gäste sind nicht auf der Flucht.

Mir geht es wie Antropol, es gibt noch 1000 und 1 Sache mehr...

Pudelcolada  22.12.2016, 01:17

Oh, ganz wichtig:
Dafür sorgen, dass nicht alle gleichzeitig das gleiche bekommen.
Es gibt für Kellner, Tresen und Küche nichts schlimmeres als 6 Tische, die zuerst gleichzeitig ihre Getränke und danach gleichzeitig ihre Essen bekommen sollen.
Dafür musst du unauffällig die verschiedenen Tische beschleunigen bzw verlangsamen.
Knifflig, aber es geht.

Naja, wenn du bereits gekellnert hast solltest du schon recht locker sein.....manche versuche iwie lustig zu sein oder scherze zu machen.. andere versuchen ihre ``sexyness´´ spielen zu lassen,, naja im nachhinein bei mir funzt eh nichts ich gebe nie Trinkgeld aber bei den meisten Menschen reicht Sexy, freundlich und zu vorkommend.....vllt punktest du auch bei einer Hauptmahlzeit Empfehlung...naja im großen und ganzen verlässt du dich besser auf dein Gefühl und bist du ´´selber´´ ...alles andere macht doch kein Bock.... Viel Erfolg :D.

Pudelcolada  22.12.2016, 00:40

Top!
Von der Materie keine Ahnung, davon aber viel und andere daran teilhaben lässt du auch, egal ob es passt oder nicht.
Und als Gast bist du eh der Traum: "Ich gebe nie Trinkgeld".

Was ich hier schreibe, darf ein guter Kellner nur denken und sich diese Gedanken nicht im mindesten anmerken lassen.
Sagt man so.
Ich habe das nie getan, in 20 Jahren Gastro nicht, und bin immer gut damit gefahren.

yoda987  22.12.2016, 01:04
@Pudelcolada

Okhee. ich verstehe ehrlich gesagt gerade nicht sehr viel von deiner Intention, aber jaa. ich ahabe viele Jahre in Gastronomiegewerbe gearbeitet und weiß wie däät so isst nä.. Gibt zwar viele Bücher über Suggestion, Komunikation usw. .. aber im Prinzip macht so etwas auf Dauer nicht glüklich und heyy.. unterm strich geht es um Essen auf den Tisch stellen ...echt mal... najaj... plz disturbe me xD 

Pudelcolada  22.12.2016, 01:11
@yoda987

Das wird der Unterschied zwischen uns beiden sein:
Ich bin Kellner, du stellst Essen auf den Tisch.

yoda987  22.12.2016, 01:14
@Pudelcolada

Ja genau und ich werd´ in einem Jahr meinen Nebenjob an den Nagel hängen können, und nach meinem Studium als Wissenschaftler arbeiten können...xD

Pudelcolada  22.12.2016, 01:22
@yoda987

Und? Ich habe nicht einen Tag lang gekellnert, weil mir nichts anderes übrig geblieben wäre.
Immer nur, weil ich es genauso wollte.
Das ist inzwischen nicht mehr der Fall, für alles gibt es seine Zeit.

Abgesehen davon: Viel Erfolg dir auf deinem weiteren Weg!

an erster stelle solltest du die wirtshausmathematik beherrschen:

 

addieren:
3+5=12 - 1 an, 2 weiter ... da ist das trinkgeld immer eingerechnet ... lol