Was kostet ein Motorrad als Fahranfänger im Unterhalt?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du hast schon angegeben das du wenig selber machen kannst. Daher vorneweg als Info (von mir schon öfters vorgerechnet): Ein Motorrad ist im Unterhalt nicht billiger als ein PKW. Erst recht dann nicht, wenn man selbst nicht viel machen kann. Ausnahmen: 125er - da halten sich die Kosten bezüglich Reifen, Bremsen, Kundendienste, etc. noch deutlicher im Rahmen. 

Nur als Beispiel: Ich fahre 15'000 km pro Jahr mit dem PKW. Beim Motorrad sind das - je nach Modell - bis zu 2x neues Gummi auf dem Vorderrad und bis zu 3x neues Gummi auf dem Hinterrad. Dann sind mal eben schon 400-500 Euro für neue Reifen draufgegangen (nur für's Gummi - ohne Montage). Beim PKW legst du den gleichen Betrag für ca. 40'000 km Laufleistung hin.

Wer also knapp bei Kasse ist, kann sich zwar per  Milchmädchenrechnung alles schönrechnen, wird am Ende dann aber doch blöd aus der Wäsche schauen. 

Hast du denn schon den Führerschein Klasse A2? Falls nicht kommen für den Erwerb auch noch mal rund 2'000 Euro (inkl. Schutzbekleidung) auf dich zu (wenn kein Vorbesitz von A1 die Basis ist, ansonsten 350-450 Euro).

Zu den Unterhaltskosten: 

https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/503201.html

Das war meine XJ 600 S - inklusive einiger zusätzlicher Posten wie Versicherung, Steuer, Änderungsabnahmen, etc. 

Der Verbrauch von um die 4 Liter (600ccm mit Vergaser) kann von aktuelleren Modellen mit Einspritzung u.U. noch ein wenig unterboten werden.

Mein GSF 1200 zieht sich ein wenig mehr über die Vergaser rein:

https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/592530.html

Auch die BMW R 1150 GS ist kein Kostverächter:

https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/697657.html

Die BMW liegt nur knapp einen Liter unter dem Verbrauch von meinem Golf V 1.4 - also etwa 1,30 Euro auf 100 km günstiger. Die geringe »Ersparnis« ist dann schon nach den Reifenwechseln »aufgefressen«. 

MrMarlboro 
Fragesteller
 09.03.2017, 18:32

"Wer also knapp bei Kasse ist, kann sich zwar per  Milchmädchenrechnung alles schönrechnen, wird am Ende dann aber doch blöd aus der Wäsche schauen."

Genau das wollte ich vermeiden. Danke für die ausführliche Antwort.

Gaskutscher  09.03.2017, 20:41
@MrMarlboro

Was beim Motorrad zutrifft - wie auch beim PKW: Je weniger Leistung (und Hubraum), desto günstiger.

Ist jedoch die Frage wo das Geld dann besser angelegt ist. In einem PKW für 3'000 bis 4'000 Euro -> du kannst das ganze Jahr fahren, die laufenden Kosten sind relativ einfach zu kalkulieren und du weißt (in etwa) was du bekommst.

Beim Motorrad kann's völlig anders laufen und man ist auch vom Wetter abhängig. Letzten Samstag konnte ich fahren, am Dienstag dann wieder Schnee, heute starker Wind und immer wieder Platzregen... Da ist's im Auto deutlich angenehmer als auf dem Motorrad.

Wenn du als Fahranfänger ein Motorrad mit max. 48 PS fährst kostet dich das rund 500 Euro Steuer/Versicherung pro Jahr (Das reduziert sich bei Saisonkennzeichen je nach Dauer, z.B. von März bis Oktober um ein drittel). Mit den Jahren reduziert sich das außerdem durch den SF Rabatt.

Normal sind die Inspektionsintervalle im Mittel alle 8000km und je nach Umfang rund 400 Euro. Dazu kommt dann maximal ein Satz Reifen von unter 300 Euro.

Je mehr PS die Maschine hat, je mehr deine Fahrleistung ist und auch abhängig vom Fahrstil wird es dann natürlich auch (viel) teurer.

Die Pflege ist mehr zeitintensiv als kostenintensiv.

Wenn du das Motorrad auch für die Fahrten zur Arbeit nutzt sparst du bei den Fahrkosten fürs Auto, da ein normales Motorrad pro km günstiger ist als ein PKW. Für 3000,- Euro hast du eine grosse Auswahl an Gebrauchtmotorrädern die man bedenkenlos kaufen kann. Allerdings solltest du bei der Kaufauswahl jemanden dabei haben, der sich mit Motorrädern auskennt, du solltest dich vorher über die Modelle informieren, besonders über Schwachstellen. Beim Händler wirst du eventuell auch eine Garantie auf deine Gebrauchte bekommen.

Versicherung Haftpflicht ist sehr günstig; Vollkasko geht ins Geld

Steuer ist günstig.

Wartung ist vom Modell abhängig, wenn das eine Maschine ohne viel Elektronik etc ist, dann ist es meist nur Ölwechsel etc. was alle 10 TKM mit ca. 300 Euro zu buche schlägt.

Für 3.000 gibt es auch gute gebrauchte, halt nicht so die großen Maschinen und auch mit einigen Kilometer, hier würde ich mich in den Foren mal einlesen und in Zeitschriften informieren.

MrMarlboro 
Fragesteller
 08.03.2017, 01:24

Wollte auch keine Maschine mit viel Elektronik. Sollte wenn ich es brauche schnell beschleunigen und vor allen Dingen zuverlässig sein. Will mir ein Motorrad kaufen um beim Auto zu "sparen" und trotzdem Spaß zu haben. Zahlen tu ich trotzdem mehr :^)

blackhaya  08.03.2017, 03:37

alle 10.000 Kilometer nur einmal Ölwechseln???

naja, da musst du auf der Rechnung noch neue Reifen für 300 Euro setzten, Bremsbeläge, Kette , Luftfilter und Zündkerzen halten auch nicht viel länger.

vollkasko bei Motorrad, und das ganze noch als Führersxcheinanfänger? vollkasko bei Motorrad kenne ich nur vom höhren-sagen, die Prämien sind so hoch da kann man sich alle 3 Jahre ein neues bikek aufen.

spaceflug  08.03.2017, 19:07
@blackhaya

@blackhaya; du schreibst ziemlichen Unsinn:

1) viele Maschinen haben 10.000er Intervalle, inzwischen haben einige gar 15.000er Intervalle.

2)Bremsbeläge, Zündkerzen, Kette (evtl. auch der Luftfilter) halten gerne mal 30.000 km

3) Reifen so zwischen 5.000 und 10.000 km

4) Vollkasko ist sehr weit verbreitet und bei einem Motorrad von 10.000 Euro und mehr auch angebracht. Und keineswegs so hoch, das man in drei Jahren eine neues Bike davon kaufen kann. Und zu Vollkasko habe ich dem Fragesteller auch nicht geraten.

KFZ-Steuer bei Motorrad ist bei 600 Kubik gerade mal 44 Euro im Jahr, bei Saisonkennzeichen anteilig billiger.

Auch die Haftplichversicherung hält sich mit 200  - 400 Euro im Jahr in Grenz en und wird durch Schadenfreie Jahre billiger.

Nur richtig teuer sind die laufenden Kosten pro gefahrenen Kilometer. Die meisten Motorräder haben alle 6000 bis 8000 Kilometer Inspektion. Das heißt du kannst järhlich mit 500 bis 1000 Euro für Wartung, Reperatur, Ersatzteile und TÜV rechnen.

Wenn du möglichst billig motorrad fahren willst, dann geht das nur mit so schnarchnasen Motorrädern wie eine honda hornet und einem gemümtlichen Fahrstil ein Sportbike ist da deutlich teurer.

MrMarlboro 
Fragesteller
 08.03.2017, 04:27

Also wenn ich dich richtig verstehe sind es im schlimmsten Fall 1444€ im Jahr. Mein Auto kostet so viel inkl. Sprit. Ein Sportbike will ich um ehrlich zu sein (noch) nicht. Ein bekannter ist wegen zu viel PS und etwas Pech im Krankenhaus gelandet. "Happens to the best of us..." Danke für die Antwort!

janfred1401  08.03.2017, 07:42

richtig teuer sind die laufenden Kosten

Er ist Fahranfänger. Durch das Limit bis 48 PS ,also das,was du als Schnarchnasenmotorräder bezeichnest,werden die Kosten eher günstig sein.

es grüßt dich eine Schnarchnase (kein Anfänger)

Falls du keine Ahnung vom Motorrad hast, bspw. Was den ölwechsel und die Wartung an geht , dann lass es professionell machen. Das kostet allerdings auch ein bisschen. Pflegemittel fürs Motorrad kosten auch um die 100 Euro, wenn du das volle Programm kaufst aber es hält auch eine Weile. Wenn du nicht weisst wie das richtig geht dann schau mal bei YouTube vorbei. Ist da super erklärt. Dann noch die Klamotten und natürlich Benzin. Motorrad fahren ist schon nicht billig aber ist das Geld auf jedenfall wert.