Warum gönnen die (meisten) reichen, den armen nichts?


16.01.2020, 10:00

Asyl und Sozialbetrüger sind damit (Arme Menschen) natürlich nicht gemeint.

Das sind einfach nur Betrüger.

Ich meine schon die "echt" z.B. durch Krankheit usw. betroffenen armen Menschen.

20 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich glaube nicht, daß das viel mit "Gönnen" zu tun hat, sondern eher damit, daß "Reiche" z.T. einfach nicht wissen, was Armut bedeutet, wie man in Armut geraten kann, etc. und deshalb kein Verständnis haben.

Zudem gibt es auch ("reiche") Menschen, denen andere Menschen grundsätzlich egal sind. Da fehlt dann jegliche Empathie.

Mal abgesehen von dem Video, das kann ich gerade nicht öffnen:

was z.B. nur die Börsen und Banken (mit ihren Billionen) finanzieren könnten.

Was meinst du denn, wo die Banken sich das Geld dann herholen? Das sind private Unternehmen, die Gewinn machen wollen, wie andere Unternehmen auch. Zudem müssen auch hier viele Kosten gedeckt werden.

Dann bekommen die Kunden höhere Gebühren, egal ob nun für Transaktionen auf dem Depot oder allgemeine Gebühren bei anderen Produkten.

Ebenso wenn nun plötzlich alle Baumärkte /Baustoffhändler das zahlen müssten, egal ob Mieter dessen Miete sich erhöht oder Eigenheimbesitzer, der für Material mehr Zahlen muss. Letztlich werden die Kosten wieder zu jedem einzelnen durchgereicht.

Zurück zum allgemeinen Thema:

Teils ärgert es mich, wenn Leute die nichts tun wollen mit durchgeschleift werden von "meinem Geld". Ich habe selber einen Fall in der entfernten Verwandtschaft, der sehr gut darin ist immer neue Ausreden zu finden und so (ganz ohne Sanktionen) immer schön auf Kosten der Allgemeinheit nichts zu tun. Er will schlicht nicht arbeiten... Da ist mir jeder Cent den Leute wie er bekommen zu schade. Egal ob nun Geringverdiener oder "reich"/Gutverdiener, da würde ich das Geld lieber für mich haben oder die Steuern für was besseres als solche Leute nutzen.

Es gibt auch genug Leute, die es Übergangsweise oder aus versch. Gründen auch länger brauchen, da will ich gar nichts gegen sagen. Gerade wenn sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen was zu schaffen. Denen würde ich auch etwas mehr gönnen.

Wenn ich schon zahlen muss, dann möchte ich wenigstens meine Meinung dazu noch frei äußern dürfen, was ich davon halte. Schließlich geht's ja um mein Geld.

Das ist sonst, als müsste ich einen Taxifahrer bezahlen, dürfte aber nicht bestimmen, wo er mich hinfährt. Und wenn ich das kritisiere, würde mir noch die Frage gestellt, wie ich überhaupt darauf käme, mitreden zu wollen und nicht den Taxifahrer selbst frei entscheiden zu lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
LordFaultier  19.01.2020, 10:41

Sehe ich auch so, deshalb zum Beispiel bin ich dagegen das von meinen Steuergeldern Kommunalpolitiker alimentiert werden. Des weiteren habe ich in meinem Leben noch nie die Feuerwehr oder die Polizei gerufen. Deshalb sehe ich auch nicht ein für diese zu bezahlen.

zalto  19.01.2020, 12:11
@LordFaultier

Wer eine Leistung erbringt, so wie Polizisten oder Feuerwehrleute, soll natürlich angemessen vergütet werden. Das unterscheidet sie von denjenigen, die nur etwas bekommen und nichts dafür leisten.

Kommunalpolitiker erhalten lediglich eine Aufwandsentschädigung und gehen bestenfalls ohne finanzielle Verluste aus ihrem Amt.

LordFaultier  19.01.2020, 15:50
@zalto

Ich habe wie gesagt noch nie die Leistung von einem Polizisten in Anspruch genommen und wählen gehe ich auch nicht. Wenn ein Polizist direkt Leistung für mich erbringt, bezahle ich ihn gern dafür, ansonsten bekommt der keinen Cent von mir. Leistung muss sich wieder lohnen.

LordFaultier  20.01.2020, 11:21
@zalto

Deine Steuergelder gibt der Staat für verschiedene Bereiche aus: Innere Sicherheit, Bildung, Infrastruktur, Verteidigung, Soziales, Gesundheit, Umwelt und Kultur. Das wenigste nutzt du direkt. Aber wenn du Opfer oder Zeuge einer Straftat wirst kannst du die Polizei rufen. Es kann sein, dass dieser Fall dein ganzes Leben lang nicht eintritt, und trotzdem hast du während deiner gesamten Erwerbstätigkeit durch deine Steuern die Polizei mit finanziert. Ebenso kann es sein, dass du durch Jobverlust, Krankheit, Sucht, Scheidung oder Insolvenz in eine Situation gerätst in der du auf finanzielle Unterstützung durch den Staat angewiesen bist, eventuell wirst du aber auch diese Leistungen nie in Anspruch nehmen. Einfache Sache eigentlich, die man sogar als Lokalpolitiker kapieren sollte.

zalto  20.01.2020, 11:30
@LordFaultier

Der Polizist leistet bereits dadurch etwas für Dich, dass er Dir die Verbrecher vom Hals hält: Du kannst unbewaffnet aus dem Haus gehen kannst, ohne befürchten müssen, gleich an der nächsten Ecke Opfer eines Verbrechens zu werden.
Und wenn dann doch etwas passiert, gibt es von ihm Hilfe, ohne Dass Du ihm erst eine Kreditkartennummer für die Abrechnung nennen musst.

zalto  20.01.2020, 11:39
@LordFaultier

Und eben weil ich in solch einem System zwangssolidarisiert werde, werde ich über dessen Umfang und Ausgestaltung mitreden und da sage ich: Rund 40% des Bundeshaushalts gehen in Arbeit und Soziales. Das sinnvolle Maß ist damit weit überschritten. Da werden nicht mehr nur individuelle Härten abgefedert, da werden ganze Familien vollversorgt. Ohne jegliche Gegenleistung.

LordFaultier  20.01.2020, 11:39
@zalto

Glückwunsch! Du scheinst das Prinzip des Staates verstanden zu haben.

Und nun gehe doch einen kleinen gedanklichen Schritt weiter: In dem Menschen bei Jobverlust, Krankheit, Sucht oder Insolvenz nicht sofort auf der Straße landen, sondern vom Staat versorgt werden, hält sich die Gemeinschaft potentielle Kriminelle vom Hals und stellt sicher dass beim nächsten Wirtschaftsboom der Wirtschaft Arbeitskräfte zugeführt werden können, denen nicht Arme und Beine abgefrohren sind, die noch alle Zähne im Maul haben und nicht im Knast einzitzen weil die für eine Mahlzeit den nächst besten abgestochen haben.

Vor allem Harz 4 soll so gering wie möglich sein um eben einen Anreiz zur Arbeitssuche zu schaffen. Für Menschen die aus guten Gründen keiner Arbeit nachgehen können, z.B. Krankheit, soll es natürlich Zuschüsse geben dabei.

LordFaultier  16.01.2020, 09:34

Deshalb sollte auch das Erben verboten werden. Wer ohne Leistung erbracht zu haben ein Vermögen erhält, wird keinen Finger krumm machen und auch sonst nichts auf die Reihe bekommen im Leben. Leistung muss sich wieder lohnen. ; )

LenaNow  16.01.2020, 09:35
@LordFaultier

Das eine hat mit den anderen nichts zu tun.

turnmami  16.01.2020, 09:40
@LordFaultier

warum soll man Leistungen erbringen, wenn es dann nicht an z.B. Kinder vererbt werden darf? Dann verprasst man sein Geld eben zu Lebzeiten. Deswegen hat kein Leistungsbezieher od der Staat einen Cent mehr

LordFaultier  16.01.2020, 09:45
@turnmami

Ach so, ich dachte es ging in der Antwort um die charakterlich schädliche Wirkung von Einkommen dass ohne Leistung erzielt wird (Hartzer, Millionärserben, Lottogewinner, Adelige etc.) Also Menschen, die Aufgrund des Luxus in dem sie leben keinen Anreiz haben zu arbeiten und die gesellschaftlich notwendigen Arbeiten verrichten.

LordFaultier  16.01.2020, 09:46
@LenaNow

Wieso? Wer 10 Millionen erbt, hat nach deiner Logik dann doch auch keinen Anreiz zu arbeiten.

LenaNow  16.01.2020, 09:46
@LordFaultier

Der eine sitzt dem Staat und somit allen Steuerzahlern auf der Tasche und der andere trägt zur Gesellschaft trotzdem bei und sei es nur mit, dass er dem Staat nicht auf den Taschen liegt.

LenaNow  16.01.2020, 09:47
@LordFaultier

Stimmt. Er bekommt aber auch kein Geld vom Staat.

LordFaultier  16.01.2020, 10:08
@LenaNow

Der Staat sammelt Geld von seinen Bürgern ein und verteilt es wieder. Der Millionär hat das Geld von seinen Angestellten eingesammelt und behält es.

LenaNow  16.01.2020, 10:45
@LordFaultier

Was redest du? Die Angestellten bekommen das Geld vom Millionär als Lohn.

LordFaultier  16.01.2020, 10:57
@LenaNow

Und der Millionär verschenkt es an dem Angestellten ohne Gegenleistung?

LenaNow  16.01.2020, 11:09
@LordFaultier

Nein für Arbeit. Wo sammelt er jetzt aber das Geld ein von den Angestellten?

LordFaultier  16.01.2020, 12:59
@LenaNow

Der Arbeiter arbeitet, das Produkt seiner Arbeit wird in Geld umgewandelt, der Mehrwert der Arbeit (Geld) geht an den Unternehmer. Das Vermögen des Unternehmers entsteht aus dem abgeschöpften Mehrwert. Das Vermögen wird in Aktien, Immobilien und weitere Unternehmen "investiert" und nach dem Ableben des Unternehmers an die Nachkommen vererbt. Das Prinzip nennt sich Kapitalismus.

Der Milliardär Warren Buffet hat es selbst sehr schön erklärt:

“There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.”

Und was die "Normalverdiener" betrifft: nach oben buckeln und nach unten treten. Es ist eine Mentalität, die den Reichen sehr gelegen kommt, und durch Medienkampagnen vornehmlich des Springerverlags und Medien der Bertelsmanngruppe befeuert wird. Der Millionärserbe hat seinen Reichtum verdient, der psychisch kranke Obdachlose ist selbst schuld und schon muss man sich keine Gedanken mehr machen über die Missstände, ist froh über sein mickriges Gehalt (Wenn nur die pösen Steuern nicht wären) und hat Mitleid mit dem armen Chef der das ganz unternehmerische Risiko trägt.