Verdiene ich zu wenig Geld?

7 Antworten

Nun was du Netto bekommst interessiert erst einmal niemanden außer dich, dein Chef zahlt Brutto, der hat nix mit deiner privaten Situation zutun, weder damit ob du Kinder hast, verheiratet bist oder der Kirche angehörst.

Eine mündliche Zusage bzw. ein mündlicher Vertrag ist zwar auch bindend ist aber natürlich schwer zu beweisen, das hättest du auf Papier festhalten sollen mit genauen Zahlen was es nach der Probezeit gibt.

Frage ist natürlich was du konkret machst und was deine genaue Stellenbeschreibung aussagt. Kaufmännische/r Assistent/in ist soweit ich weiß ne schulische Ausbildung, die recht grob gefächert ist aber in der Regel nix was konkret gesucht wird als Stellenbeschreibung.

Du kannst natürlich kündigen. Wie gesagt, dass du das nicht schriftlich festgehalten hast mit der Gehaltserhöhung ist dein Versäumnis. Darüber hinaus wird es Gehaltserhöhungen wahrscheinlich nur geben, wenn du künftig wesentlich mehr Aufgaben übernimmst bzw. dich in benötigten Bereichen weiterbildest bzw. mehr Verantwortung bekommst.

Letztlich liegst du mit deinem Gehalt aber im Durchschnitt. Dass du woanders mehr kriegst ist nicht unbedingt sehr wahrscheinlich, sofern die Firma nicht wesentlich größer ist.

Das sind doch mind. 2.500 brutto - und das nennst Du einen Hungerlohn?

Du verdienst doch gut.

Nicht nur die Ausbildung ist relevant - Du bist noch "frisch" in dem Job und hast, abgesehen von der Lehre, keinerlei Berufserfahrung.

Über dein Einstiegsgehalt entscheidet die tarifliche Vergütungsgruppe. Als ausgelernter Kaufmann im Groß- und Außenhandel wirst du vermutlich in die unterste Gruppe für Angestellte mit abgeschlossener Berufsausbildung eingeordnet. In einem tarifgebundenen Betrieb kannst du mit 1.500 bis 2.200 Euro brutto Einstiegsgehalt rechnen.

Quelle: Azubiyo.de

StrandPerle95 
Fragesteller
 17.04.2017, 17:12

Ich verdiene 1950 Euro brutto.

Samika68  17.04.2017, 17:15
@StrandPerle95

Dann liegst Du doch super im Durchschnitt für ein Einstiegsgehalt.

Maisbaer78  17.04.2017, 17:18
@Samika68

Wenn es zum Leben aber nicht reicht, kann Sie sich dafür auch nichts kaufen. Die Lebenshaltungskosten steigen fortwährend, vorallem Miete und sowas. Die Reallöhne stagnieren hingegen seit 10 Jahren. Gemessen an der Arbeitszeit sinken Sie sogar wieder.

Samika68  17.04.2017, 17:20
@Maisbaer78

Und die Rentner, die mit 800€ im Monat auskommen und oft noch bis ins hohe Alter dazu verdienen müssen, jammern auch nicht.

Maisbaer78  17.04.2017, 22:23
@Samika68


Und die Rentner, die mit 800€ im Monat auskommen und oft noch bis ins hohe Alter dazu verdienen müssen, jammern auch nicht.

Natürlich tun Sie das. Und zu Recht. Und es ist in jedem Falle nicht in Ordnung, wenn Menschen die ein volles Berufsleben hinter sich haben, nicht bequem von Ihrer Rente leben können, sondern noch arbeiten oder wie man oft sieht, Flaschen sammeln müssen. Ebensowenig ist es in Ordnung wenn man 40-50 Stunden die Woche arbeiten geht und auch das nicht für ein unbesorgtes Leben ausreicht.

Dieses "die meckern doch auch nicht" ist der Grund dafür, dass es soweit gekommen ist.  Die Unternehmen fahren momentan wieder extreme Gewinne, die Anteilseigner hohe Renditen ein. Der Staat hat Steuereinnahmen in noch nie dagewesener Höhe. Aber es gibt tatsächlich Mitmenschen die meinen, man soll die Klappe halten und schlucken was man kriegt. 

Es geht hier doch nicht um Raffgier. Die Dame will keine 4000 Euro auf die Hand haben. Aber einige hundert mehr sollten es schon sein. Sie ist gut ausgebildet und da Sie übernommen wurde, ist auch anzunehmen dass Sie eine entsprechend gute Arbeit abliefert.


Und im Gegensatz zu einer jungen Frau die offenbar 1995 erst das Licht der Welt erblickt hat, müssen Rentner nicht erst einen kompletten Hausstand, evtl. Auto und eine Lebensversicherung nebst privater Vorsorge abzahlen.  Rentner sind auch nicht so unbedingt gezwungen etwas auf die Seite zu legen, zb. um mal Urlaub zu machen.

Schön wenn Sie es können. Aber die Aussicht auf ein Berufsleben in dem man sich auch in 30 Jahren Tätigkeit keine großen Sprünge leisten kann, lassen einen dann doch an der Sinnhaftigkeit dieser Lebensweise zweifeln.

Rentner bekommen einiges ermäßigt und müssen nicht täglich einen Arbeitsweg beschreiten der weitere Kosten schluckt. LV fällt sowieso meistens weg. Rentenvorsorge auch. Alles in allem hat der 800 Euro Rentner also 300 - 400 Euro weniger im Monat aufzuwenden als die Fragestellerin und geht laut deiner Aussage dennoch arbeiten. Weil es eben nicht reicht.

Aber einerlei. Sowohl das niedrige Rentenniveau als auch die an den aktuellen Lebenshaltungskosten gemessenen niedrigen Löhne sind eine Schande.

Das durchschnittliche Einkommen in Deutschland lag 2016 bei 41000Euro brutto. Trotz immer schlimmer wucherndem Niedriglohnsektor und Leiharbeit. So viele Manager haben wir dann doch nicht, dass die den Lohn so gewaltig puschen könnten.

Damit liegt unsere Fachabiturientin hier also nicht mal in der  Nähe der Einkommensmitte, eher 700 Euro darunter. Netto.

Maisbaer78  17.04.2017, 17:17

Wie kommst du von 1300 netto auf 2500 Brutto?

Samika68  17.04.2017, 17:19
@Maisbaer78

Weil - je nach Steuerklasse - bis zu 43% an Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern abzuziehen sind.

Das war eine circa Schätzung.

Maisbaer78  17.04.2017, 22:29
@Samika68

Weil - je nach Steuerklasse - bis zu 43% an Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern abzuziehen sind.

Die Frau hat 1350Netto und Steuerklasse 1

Laut Abgabenrechner müsste Sie sogar noch 100 Euro mehr auf die Hand bekommen, evtl. gehen da noch VWL oder sowas vor Steuer weg.

Solche Löhne von denen man kaum allein Leben kann sind leider inzwischen zur Normalität geworden, auch bei höher qualifizierten Berufen.

Vor ein paar Jahren war das auch noch okay, aber inzwischen kostet eine vernünftige Wohnung ja schon mehr als die Hälfte davon.

Inwiefern die Entlohnung "angemessen" ist, hängt auch von der Örtlichkeit ab.

In den neuen Ländern verdient man zb. immernoch rund 20 - 30% weniger, auch wenn alles Andere genau so teuer ist wie anders wo.

Du kannst den Durchschnittslohn für deine Berufsgruppe auch ergooglen, dann siehst du, wie viel Andere in deiner Umgebung (das ist ja ziemlich relevant) in diesem Job.

Mein Bruder hat auch Groß und Außenhandelskaufmann gelernt. Er verdiente nach seiner Lehre über eine Arbeitszeitfirma auch um die 1.300€ netto, was nicht gerade viel ist. Aber zumkindest ist man froh eine Beschäftigung zu haben. Erst nach 6 Moanten wurde er von einer Firma übernommen und verdiente dann 2.200€ Brutto. was übrig bleibt bei Lohnsteuerklasse 1 kannst Du Dir ausrechnen. Aber zumindest mehr als zuvor bei der Arbeitszeitfirma. Ich finde es ist immernoch wenig, daher sollte er nach 1 Jahr oder so nochmal beim Chef über eine Gehaltserhöhung sprechen. 1.350€ scheint mir auch zu wenig. Vielleicht solltest Du erst Berufserfahrung ansammeln, dann Dich anderswo bewerben. Wenn Du eine Zusage mit wesentlich höherem Gehalt hast, kannst Du ja nochmals bei Deinem Chef vorsprechen, ob er sich dem Angebot anpaßt, sonst gehst Du zur neuen Firma. Was anderes bleibt Dir wohl nicht übrig. 

Maisbaer78  17.04.2017, 17:15

Wenn Du eine Zusage mit wesentlich höherem Gehalt hast, kannst Du ja nochmals bei Deinem Chef vorsprechen, ob er sich dem Angebot anpaßt, sonst gehst Du zur neuen Firma.

Genau so wirds gemacht.

1350 ,- netto nennst du hungerlohn ?

es kommt auf deinen einsatz drauf an wieviel du verdienen kannst und solange bist du ja auch noch nicht ausgelernt, also 100%ig fit in deinem beruf, da kann man erstmal keinen superlohn erwarten. beweise deinem chef das du mehr wert bist - dann kommt auch eine gehaltserhöhung !

Maisbaer78  17.04.2017, 17:14

1350 ,- netto nennst du hungerlohn ?

Abhängig vom Wohnort ist das ein Hungerlohn.

Wenn die Wohnung + Nebenkosten schon 800 Euro verschluckt, was in meiner Umgebung schon auf 60m² und Dorflage zutrifft, dann ist nicht mehr viel drin. Wer noch ein Auto unterhalten muss, einigermaßen versichert sein möchte, der müsste dann entweder hungern oder klauen, um über die Runden zu kommen.

Und soll nebenbei noch was für die Rente vorsorgen. LOL