Stimmt ihr mit der LGBT Community zu dass Pädophilie entkriminalisiert werden muss?

18 Antworten

Die Bewegung, Pädophilie zu entstigmatisieren gibt es schon seit einiger Zeit. Ich wusste bisher nicht, dass sie mit der LGBTQI* Bewegung zusammen hängt, aber das finde ich sehr passend, denn am Ende geht es auch hier um Toleranz.

Was besser getrennt werden muss sind die Begriffe "Pädaphile/r" Und "Täter/in". Pädophilie ist erstmal nur eine sexuelle Neigung, die zwar nicht natürlich ist, aber auch nicht verändert werden kann. Man kann sie auch als Krankheit betrachten, weil bei Betroffenen durch das nicht Ausleben ein Leidensdruck entsteht. (Die Grenzen sind da aber generell immer fließend. Asexualität ist inzwischen in der LGBTQI+ Bewegung verankert, wird aber teilweise auch immernoch von Psycholog*innen al Krankheit gesehen, besonders dann, wenn ein Leidensdruck besteht)Aber genau so wie man nicht plötzlich aufhören kann, heterosexuell zu sein, geht das auch bei Pädophilie nicht.

Pädophile Personen sind aber zum Großteil keine Täter*innen, und fals das nicht sowieso schon klar ist: Niemand will Sex mit Kindern Entkriminalisieren! Ich habe großen Respekt vor Menschen, die sich damit abfinden müssen niemals ihre Sexualität ausleben zu können und alles dafür tun, ihre "Triebe" unter Kontrolle zu behalten. Viele Pädophile machen eine Therapie, besuchen Selbsthilfegruppen oder ähnliches, um das zu gewährleisten. Trotzdem werden sie von der Gesellschaft sofort verurteilt, wenn jemand ihre sexuellen Neigungen mitbekommt oder auch nur vermutet. Wieso sollte denn ein pädophiler Lehrer schlechter sein, als ein anderer? Ich bin eine heterosexuelle Frau, und auch ich habe meine Triebe genug unter Kontrolle, dass ich mit Männern zusammenarbeiten kann, ohne jeden, den ich attraktiv finde, sofort zu bespringen. Pädophile von Orten, wo viele Kinder sind ausschließen zu wollen ist Diskriminierung und macht es für Betroffne nur noch schwerer, sich mit ihrer Diagnose abzufinden und offen damit umzugehen. Und das muss sich ändern. Denn wenn Pädophilie ein Thema wäre, das man nicht geheimhalten muss, sondern über das man sprechen kann, dann würde das den Umgang damit für Betroffene leichter machen und das Risiko, dass Jemand zu einem Täter wird wäre noch geringer.

Übrigens sind auch gar nicht alle Menschen, die Kinder Vergewaltigen pädophil. Bei einer Vergewaltigung geht es um Ausübung von Macht und nicht um sexuelles Verlangen. Und nochmal: Niemand möchte das Entkriminalisieren, schon gar nicht Pädophile!

Pädophilie ist nicht strafbar nur die Handlung und diese zu entkriminalisieren ist Irre. Wenn ich da an die Kinder denke. Die würden mir da jetzt schon leid tuen. Klar wollen einige Pädophile, dass Sex mit Kindern legalisiert wird. Aber das wäre nur ein Vorteil für die Pädophilen und ejn grosser Nachteil für die Kinder.

Nein.

Der Pädophile Freund von meinem Kollegen sagte auch diesbezüglich:" Ich bin ein junger, nicht krimineller Pädophiler, der der Welt zeigen will, dass Pädophiele nicht gleich Kinderschänder sind", gefolgt von seiner Erzählung über seine Vergangenheit wo er für seine sexuelle Orientierung Morddrohungen bekäme, verachtet wurde und am Rande des Suizids wäre. Er selbst gehört zu einer Gruppe namens MAP an, was für "Minor attracted People" steht.

Was das angeht tun mir Pädophile sogar leid. Niemand sucht sich seine Neigung aus und unabhängig davon, ob sie sich an Kindern vergreifen würden oder nicht werden viele direkt bedroht, beleidigt oder dergleichen und das selbst, wenn sie sich Hilfe suchen oder suchen wollen. Bevor es mir gleich jemand vorwirft: Ich bin nicht Pädophil. Ich differenzieren lediglich zwischen Leuten, die die Neigung im Griff haben und Leuten, die Kinder missbrauchen.

Pädophilie ist eine sexuelle Orientierung (manchmal auch nur eine Neigung), die jedoch nicht ausgelebt werden darf (da nie beide Partner einverstanden sein können), selber jedoch nicht strafbar ist. Da sich die LGBTQ+ Community aber für Akzeptanz und Dekriminalisierung der Auslebung von sexuellen Orientierungen oder Identitäten einsetzt, glaube ich kaum, dass der Großteil von ihnen Pädophile in die Community eingliedern will.
Was allerdings sein kann (und ich auch befürworte) ist gegen Vorurteile vorzugehen, denn nicht jeder Pädophiler ist gleich ein Kinderschänder. Die Stigmatisierung führt jedoch dazu, dass über pädophile Gedanken meist nicht gesprochen wird und Betroffene sich nicht trauen sich psychologische Hilfe zu suchen, auch wenn sie diese (aufgrund von Depressionen, etc.) nötig hätten. Je mehr sie diese Gefühle jedoch glauben unterdrücken zu müssen, desto mehr Täter/Opfer gibt es dann im Endeffekt.
Unsere Gesellschaft müsste, meiner Meinung nach, offener mit dem Thema umgehen. 

Solange ein Pädophiler verantwortungsbewusst genug ist, diese Neigung nicht auszuleben, ist er auch nicht kriminell.

Dass das Ausleben solcher Neigungen unter Strafe steht, ist aber gut und richtig so. Hier muss der Schutz der Kinder ganz klar Vorrang haben!