Spruch: Lehrjahre sind keine Herrenjahre?
Klar ist man als Azubi im Betrieb ganz unten und muss oft die Drecksarbeit erledigen. Aber warum wird dann dieser Spruch in Frage gestellt und behauptet das er nicht mehr Zeitgemäß wäre?
6 Antworten
Der Spruch ist auch nicht mehr zeitgemäß! Azubis sind keine Bittsteller mehr, sondern Menschen die einen Beruf erlernen wollen und genau deswegen gibt es für jeden Ausbildungsberuf ein Ausbildungsrahmenplan und da steht genau drin was wann gelehrt werden muss. Ja muss!
Ein Azubi ist also nicht dazu da die Drecksarbeit zumachen, sondern den Beruf zu erlernen. Wenn ein Arbeitgeber meint der Azubi wäre nur für die Drecksarbeit oder zum ausbeuten da, sollte dieser bedenken, dass ihm die Ausbildungserlaubnis im Extremfall entzogen werden kann
Jetzt hat man als Azubi die Gleichen Rechte wie ein normaler Arbeitnehmer, aber nicht die Gleichen Pflichten. Man übernimmt ja keine Verantwortung und muss auch keine Fehler verantworten. Es ist also eine entspannte Zeit wenn man wirklich im Sinn hat was zu lernen.
Hierarchie? Da man man als Azubi anfängt und nicht als Chef ist wohl klar, dass Azubi eben nicht der Chef ist.
Welche Kritik? Ein Azubi ist dazu da, den Beruf zu lernen und daher sind Fehler nun mal normal, Kritik ist da nur in der Form akzeptable, dass der Ausbilder den Azubi zeigt, wie man es richtig macht. Aus Fehlern lernt man, so das Sprichwort.
Ein Azubi ist dazu da, den Beruf zu erlernen. Höre bei dir heraus, dass du zu denen gehörst, die meinen ein Azubis muss schon alles können? Dann soll der AG auch so bezahlen, als wäre der Azubi bereits ausgelernt.
Also wenn wir mal ehrlich sind, ist dieser Spruch immer noch zeitgemäß. Lehrjahre sind zwar nicht mehr so schlimm wie damals, aber wenn man mal überlegt, dass man in der Ausbildung normal arbeiten geht, in die Berufsschule geht und dementsprechend für Klausuren und Prüfungen lernen muss und auch noch in der Regel nur 500 - 800 Euro bekommt, obwohl man nach ein paar Wochen schon häufig Aufgaben erledigen kann die normale Arbeiter auch erledigen müssen...sind Lehrjahre wahrlich keine Herrenjahre.
Als der Spruch entstanden ist, wurden Azubis nicht bezahlt und haben bis zu 10 Stunden jeden Tag gearbeitet, nur um nach ein paar Jahren nachweisen zu können, dass man eine Arbeit beherrscht um dann das erste mal Geld zu verdienen. Heutzutage kann man sich während der Ausbildung schon eine eigene Wohnung leisten und selbstständig leben, ein eindeutiger Unterschied.
...da haben die Eltern noch das Lehrgeld bezahlt , damit das Kind einen Beruf lernen durfte !
Daher auch der Begriff : "Lass dir das Lehrgeld wiedergeben!" wenn einer nichts packt !!
Damals war es noch eine Art "Ehre" wenn man von einem Betrieb ausgebildet wurde, da musste der Vater Kontakte spielen lassen um überhaupt so einen Platz zu bekommen, etwas später gab es dann noch immer mehrere 100 Bewerber auf gute Stellen.
Der Azubi war also ein Ballast für das Unternehmen und da er das wusste, hat er dann oft auch nach Feierabend noch die Werkstatt gereinigt oder sonstwas.
Heutzutage studieren immer mehr Leute und die Betriebe sind froh über eine billige Arbeitskraft. Auch haben Azubis viel mehr Rechte als damals und man darf nicht nur Kaffee kochen oder Böden putzen, sondern die Aufgaben müssen überwiegend mit dem Beruf zu tun haben.
In Zeiten von HartzIV muss man dem Azubi schon etwas entgegenkommen, damit er nicht einfach Arbeitslos bleibt, das wissen auch die Unternehmen.
Nach 3 Monaten hat man ja fast einen Freifahrtschein, weil Azubis auch noch einen besonderen Kündigungsschutz haben.
Ich habe Erzieherin gelernt. Da soll man lernen, die Kinder so geschickt zu beobachten, das sie es nicht merken und sich die beobachtenetn Dinge aufschreiben, um daraus Förder- und Entwicklungspläne ableiten zu können. Auch wird erwartet, das ich den Eltern jederzeit Auskunft geben kann - wie macht mein Kind sich denn so, wo spielt es gerade (denn ich will es als Mutter beim abholen nicht erst suchen gehen) und wird es rechtzeitig schulreif sein? Welche Schule wird die richtige sein? Kinder werden ja nicht einfach nur bespielt und aufbewahrt, sondern gefördert. Was nur geht, wenn man sie entwicklungsmäßig da abholt, wo sie mit ihrer Entwicklung eben stehen. Damit ein Kind dann mit 6 auch eingeschult werden kann. Mal so als vereinfachte Beispiel-Darstellung.
Wenn ich als Azubi /Praktikant, der ja in der Hinsicht noch nix kann, in der Küche abgestellt werde, weil es in der Regel Personal zum abwaschen braucht oder Stühle hochstellen, fegen, wischen, Klo putzen, Windeln wechseln, etc., dann sind das zwar alles im Beruf anfallende Arbeiten, die ungeliebte Drecksarbeit - aber welche, die auf alle Mitarbeiter verteilt werden muss. Sonst kann ich bei der Prüfung jede Frage über Küchentechnik, Fußbodenpflege und Klohygiene beantworten - nur dass das gar nicht abgefragt wird. Erzieher bekommen pädagogische Fachfragen zur Kindesentwicklung etc. und was würden Sie den Eltern raten, wenn ....?
Wenn ein Ausbilder erst dann inhaltliche Ausbildung vermittelt, wenn seine eigene Lehrfähigkeit zur Debatte steht, ist es ja schon zu spät - man setzt schließlich mehrere Jahre für eine Ausbildung an.
Veraltet ist der Spruch in der Hinsicht, das man als Azubi heute ein Lehrlingsgehalt oft nach Tarif bezieht (einige fallen mittlerweile schon recht üppig aus), während man früher dem Lehrherrn noch Geld mitbringen musste, damit der Einen überhaupt ausbildet. Das muss schon eine Art Bestechungsgeld gewesen sein.
Früher wurden azubis Nicht nur für die Drecksarbeitzen mißbraucht sondern musten zb einkaufen gehen für die famiele vom chef oder andere berufsfremde sachen machen selbst schlagen des azubis war noch erlaubt!
Später wurde dan entschieden was der azubi machen mus und ws nicht also keine berufsfremden arveiten aber achtung zb ein firma mit firmenwagen den zu putzen gehört denoch zum job wen man nicht grade im Büro Arbeitet!
Bei Einiegn azubis ist der spruch noch zeitgemäss wen die denken sie müsten auf der Arbeit auch verhätschelt werden oder sie denekn das sie nicht ales machen müssen was der chef sagt!
Da hast du recht. Jedoch sollte man auch bedenken das man als Azubi bei null anfängt und in der Hierarchie ganz unten steht und sich Kritik gefallen lassen muss. Somit wären Lehrjahre trotzdem noch keine Herrenjahre oder habe ich etwas nicht richtig verstanden?