Sozialversicherungsfachangestellte schwer?

7 Antworten

. ich habe diese ausbildung (fachrichtung gesetzliche rentenversicherung) von 2004-2007 gemacht und habe eine urkunde bekommen, weil ich einer der besten prüfungsergebnisse in meinem bundesland hatte. da es damals egal war welche noten man in der zwischenprüfung hatte, habe ich mich kaum vorbereitet und hatte eine schlechte vier. meine ausbilder waren dann später über das gute ergebnis erstaunt... also daraus kann man vielleicht erschließen, dass man wen man es sich vorgenommen hat gut zu sein auch gut sein kann, dann ist es auch nicht schwer. die ausbildung habe ich nicht als schwer empfunden, weil wir ständig fragen stellen konnten, hatten auch nicht soo viel zu tun wie "normale" mitarbeiter. ich fand den beruf allerdings etwas langweilig, sodass ich mein abi nachgeholt habe und jetzt studiere. einige die damals mit mir angefangen haben üben diesen job immer noch aus und sind zufrieden.

Ja, das ist eine sehr anspruchsvolle Ausbildung. Sie ist sehr breit ausgelegt und vermittelt vor allem einen äußerst umfangreichen rechtlichen Hintergrund.

Vom SGB (dem wohl umfangreichsten Gesetzeswerk in Deutschland überhaupt inkl. zahlloser Besprechungsergebnisse, Verlautbarungen und Urteilen), welches natürlich den Hauptteil der Ausbildung einnimmt, geht es über das BGB, HGB, SteuerG, AFG usw.

Mit all diesen Gesetzeswerken solltest du nach den drei Jahren blind jonglieren können. Mir ist das recht leicht gefallen, aber ich habe viele erlebt, die große Probleme damit hatten. Abiturienten hatten deutliche Vorteile.

Mit diesen ganzen Gesetzen wirst du viel Zeit verbringen und daher ist ein analytisches und außerordentlich exaktes Textverständnis unabdingbar. Ein exzellentes Beherrschen der Deutschen Sprache und Grammatik muss ich da sicherlich nicht extra erwähnen.

Eine sehr breite und vor allem gute Allgemeinbildung ist dabei ebenfalls von unschätzbarem Vorteil.

Du kannst ja auch mal testweise die Paragraphen 1-20 des SGB V lesen. Einfach so zur Einstimmung. Denn damit wirst du später viel Zeit (sehr viel) verbringen. Und die erwähnten Paragraphen gehören zu den am leichtesten verständlichen Texten im SGB. Alles andre wird schwerer als die ;)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo, ich weiß nicht ob die Frage noch aktuell ist.

Ich kann auch nur aus meinen ganz persönlichen Erfahrungen berichten. Ich würde sagen, dass es nicht leicht ist. Man muss was dafür tun. Aber wenn man sich dahinterklemmt, dann ist es machbar. Ich selber hab die Ausbildung von 2010 - 2013 gemacht.

In der Schule musst du viele Gesetze wälzen (das SGB wird dein bester Freund werden und du wirst nachts von §§ träumen). Manchmal wird dir der Kopf schwirren davon.

In der Praxis läuft vieles anders und oft ist es wirklich so, dass man sich auf den PC verlassen kann. ABER eben nicht immer, auch Maschinen machen Fehler und können in Sonderfällen nicht alles von alleine berechnen. Deshalb ist es absolut notwendig, dass man das beherrscht.

Wenn du dich für die Ausbildung (noch) interessierst und noch mehr Fragen dazu hast, dann kannst du dich gerne an mich wenden. LG

Hallo,

das ist eine sehr schwere Frage! :-))

Für eine Antwort braucht man viele Infos! Wie schwer ein Beruf ist, hängt immer von der fragenden Person ab. Es gibt Personen, die eine 1 in der Abschlussprüfung machen und es gibt auch Azubis, die in der Probezeit oder bei der Abschlussprüfung aus verschiedenen Gründen scheitern.

Wenn man gerade noch den Hauptschulabschluss geschafft hat, wird es sehr, sehr schwer werden. Wenn man bereits ein abgeschlossenens Jura- oder Steuerberaterstudium hat, wird es vermutlich sehr einfach werden. :-))

Wenn man in Beratungsgesprächen größere Probleme hat, wird man es vermutlich in der Praxis und in der mündlichen Abschlussprüfung nicht einfach haben.

Wenn es mehr Infos zu der betreffenden Person gibt, auch gerne weitere Infos zu dem Schweregrad der Ausbildung:

  • welche Fachrichtung laut Ausbildungsvertrag?

  • Schulabschluss?

  • Noten in Mathe, Politik/Sozialwissenschaften und Deutsch?

  • Schon Erfahrung mit Gesetzestexten in der Schule gehabt? Wie waren diese?

Sonst auch weitere Infos/Fragen gerne als persönliche Nachricht.

Sozialversicherungsfachangestellter (Allgemeine Krankenversicherung) ist übrigens mein Lieblingsberuf.

Gruß

RHW

Wenn du wirklich wissen möchtest wie der Beruf ist, solltest du ein Praktikum machen. Dann hast du auch eine eigene Meinung und Sichtweise, mit der du dich entscheiden kannst

nersd  01.10.2020, 15:59

Ich denke, als Praktikant wird man nur sehr wenig von dem mitbekommen, was einen später erwartet. Praktikanten bekommen eigentlich nur Hilfsarbeiten und daraus lässt sich nicht viel fachliches Ableiten. Da ist es egal, in welchem Büroberuf man ein Praktikum macht. Das Erlebte wäre überall ziemlich ähnlich und vermittelt somit kaum etwas von der Sofa-Ausbildung.