Maßnahmen vom Jobcenter ablehnen. Kann ich das?
Ich bin fast 21 und Arbeitslos und das schon recht lange. Ich habe einen Hauptschulabschluss und merke einfach, das ich damit nicht weiter komme. Ich habe mich jetzt dazu entschlossen eine Abendschule zu besuchen, um einen Realschulabschluss nachzumachen, da ich mir einfach dadurch mehr erhoffe. Das geht dann immer von Montag bis Donnerstag und dauert 4 Stunden. Ich will mich aber wirklich sehr stark darauf konzentrieren, um das bestmögliche daraus zu holen. Ich habe von meiner Fallmanagerin immer nur gehört, Maßnahmen darf ich nicht ablehnen. Mein Bruder meinte aber, das darf ich bzw. das hat er damals vor ein paar Jahren, als er auch noch arbeitslos war, auch mal gemacht.
Und bevor jemand auf die Idee kommt mir zu schreiben, das es Leute gibt, die nebenbei Vollzeit arbeiten und zu Hause eine Familie haben und den Haushalt machen müssen und und und. Ist mir klar, aber wie gesagt will ich mich voll und ganz darauf konzentrieren.
7 Antworten
Prinzipiell würde ich sagen, dass du dem Arbeitsmarkt tagsüber ja voll zur Verfügung stehst. Also kann man dir auch eine für dich geeignete Maßnahme auferlegen. Die einzige Möglichkeit die ich sehe ist, dass du dir einen Nebenjob suchst. Rein rechtlich bist du gezwungen alles erdenkliche zu unternehmen, dass du deine Hilfebedürftigkeit beendest. Ein Nebenjob würde schon mal sehr wahrscheinlich verhindern, dass man dich in eine Maßnahme steckt. Bei unter 25 sind die Fallmanager angehalten richtig Druck zu machen. Da du da ja bereits an der Minderung der Hilfebedürftigkeit arbeitest. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten um vielleicht deinem Ziel dich in die in die Arbeitswelt zu integrieren näher zu kommen.
Solltest du noch keine Ausbildung abgschlossen haben, hast du ein Anrecht darauf, dass man dir diese Erstausbildgung ermöglicht und dich auch hier finanziell unterstützt. Das kann bereits in Form einer Umschulungsmaßnahme sein. Eine solche Maßnahme ist übrigens nicht mehr durch einen Nebenjob zu verhindern. Eigentlich jede Maßnahme die eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, dass du deine Hilfebedürftigkeit deutlichst verringerst oder ganz beendest.
Solltest du in einen Beruf erlernt haben gibt es unter Umständen auch die Möglichkeit der Umschulung oder aber durch gezielt Trainingsmaßnahmen wie längerfriste Praktikas. etc. um da reinzukommen... Es kommt eben darauf an was du selbst machen willst und wie viel Nutzen daraus auch am Ende herauskommt.
Fest steht erstmal, das Du Angebote nicht ablehnen darfst. Jedoch musst Du, auch deinetwillen wegen, dafür sorgen das du dein eigenes Geld verdienst. Neben der Abendschule kannst Du ja einen Nebenjob annehmen. So bist Du ausgefüllt, also dein Tagesablauf und du hast ein gutes Gefühl, bzw. Erfolgserlebnisse. Was die Jobcentermaßnahmen angeht, so kannst du darauf hinweisen, wenn du zu etwas absolut nicht fähig bist, oder aus besonderen Gründen nicht in der Lage bist. Ein absolutes NOGO ist Faulheit. also, wenn die Arbeitszeiten, oder der Weg nicht stimmen.
Deinen Schulabschluss zu verbessern ist eine gute Idee. Aber so wie du dir es vorstellst würde bedeuten das du dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehst. Du musst dich dann nach anderer finanzieller Unterstützung umsehen.
Selbst wenn du einen Halbtagesjob hast hättest und den Rest zum Leben vom Amt bekommst, musst du dich genauso weiter bewerben und an Schulungen, bzw. Maßnahmen teilnehmen. genauer gesagt mußt du nicht. Aber das Arbeitsamt muß dann dir auch kein Geld geben.
Dann klär das doch einfach mit deinem Jobcenter ab, ob es möglich ist, dass du vorerst nur die Abendschule besuchst. Damit tust du ja auch etwas für deine berufliche Zukunft. Die werden dir dann sicher sagen, ob das geht oder nicht.
Den Erfahrungen nach, die ich gemacht habe, bringen die Maßnahmen nicht wirklich etwas. Mir haben sie bis jetzt schließlich nichts gebracht. Die Abendschule hindert mich ja nicht daran, aber wenn ich 17 Uhr erst von einer Maßnahme nach Hause komme und dann in einer halben Stunde gleich wieder bei der Abendschule sein muss, dann ist das ziemlich stressig. Außerdem nimmt mir das zusätzlich Zeit, die ich ins lernen investieren könnte. Ich will das wirklich so gut abschließen, wie es mir möglich ist. Ich überlege auch, je nachdem wie schwer oder leicht mir das fällt, meine Schulbildung noch weiter auszubauen, da ich schon immer gerne studieren wollte.
Na klar kannst du Maßnahmen ablehnen, aber dann mußt du damit rechenen, dass die es ablehnen, dir weiterhin den vollen Betrag monatlicher Leistungen zu zahlen.Und das kann durchaus bis auf 100% hoch gehen.
Wie der Name schon sagt, findet die Abendschule abends statt. Was hindert ihn denn daran, an Maßnahmen teilzunehmen, die seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern helfen?
Bei einer Weigerung bekommt er weniger Geld, und die nächste Maßnahme folgt auf dem Fuße. Wenn er unter 25 ist, steht er sehr schnell ganz ohne Geld da.