Landleben - Haus kaufen
Hallo,
ich habe eine allgemeine Frage an euch bzw. ich möchte einfach eure Meinung lesen.
Ich bin 37 Jahre alt, allein stehend und möchte gerne aufs Land ziehen. Ich habe ein Haus gefunden, das mir sehr zusagt. Es liegt in meinem Budget und ich habe einige Berater kontaktiert, die mit mir die finanzielle Seite klären.
Ich wollte später meine Eltern zu mir holen und ihnen eine Separate Wohneinheit in dem Haus einrichten als Alterswohnsitz.
Leider muss ich mir immer wieder Sätze anhören wie: „Kind, hast du es dir gut überlegt“; „Was machst du im Winter, so ganz alleine auf dem Lande“. Sicher kann ich die bedenken verstehen, aber es ist für mich einfach an der Zeit mich zu entscheiden. Ich habe einen sicheren Job, der mir Spaß macht, zu meiner Arbeitsstelle wären es 20 min, also auch nicht die Welt. Der Winter kommen sicher, aber auch andere Sachen, warum jetzt schon an das Schlimmste denken?!
Was denkt ihr darüber. Das Haus hat ca. 200m², liegt in meinem Budget, hat 2 Kamine und ich habe mich in das Haus verliebt. Ich weiß, es wird sicher eine Umstellung, deshalb möchte ich einfach eure Meinung hören. Ist vielleicht unter euch jemand, der alleine in einem Haus lebt oder aufs Land gezogen ist. Welche Gründe gab es, fiel euch die Entscheidung leicht oder eher schwer. Vermisst ihr das Stadtleben?? Über alle Antworten würde ich mich sehr freuen Cantarella
16 Antworten
Vorab: Toll, wenn die Immobilie preiswürdig ist - mach es!
Ich bin in derselben Situation wie du und habe mich von den Bedenkenträgern aber anstecken lassen und sitze immer noch in der Stadt. F U R C H T B A R.
Mach dir klar, dass die, die dich mit Nachteilen bombardieren, auch (unterbewusst) ihren eigenen Vorteil im Kopfe haben. Gerade die Eltern, denen man ja geneigt ist, zu glauben, wollen dich gerne in ihrer Nähe haben und dich vor einem Lebensstil, der ihnen fremd ist, schützen. Das ist nicht bös gemeint, aber natürlich sehr hinderlich bei der Entscheidungsfindung.
Klar, es gibt Nachteile - mir fallen sogar noch ganz ganz viele mehr ein (langjähriges Training...). Aber so lange du es nicht probiert hast, wirst du immer die Vorteile vermissen, die es auch gibt. Und die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nur in deiner Vorstellung die Nachteile weit überwiegen. Und auch ein vermeintlicher "Nachteil" kann doch umgangen oder sogar umgekehrt werden. Z.B. falls es doch etwas zu einsam ist, könntest du vermieten, solange deine Eltern noch nicht bei dir wohnen.
Wie heißt es so schön: Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege.
Ich beneide dich, wenn du dich dafür entscheidest - und ansonsten herzlich willkommen im Club der Bedenkenträger!
Alles richtig: jede Medaille (eben auch die Stadt-Land-Entscheidung) hat 2 Seiten, die sich im günstigsten Fall ausgleichen. Aber ich gebe (aus traumatischer Erfahrung!) zu BEDENKEN, dass das Alleinleben einer FRAU in einem Dorf auch im (emanzipierten?) 21sten Jahrhundert besonderer Abwägungen bedarf !! Ratsam: Wenn es Dir möglich ist, versuche im Dorf ein Netzwerk zu knüpfen!
Ich bin gescheitert, weil ich gern völlig in Ruhe abseits sein wollte. Das lässt ein Dorf NICHT zu.
Wir haben vor 25 Jahren ein altes Bauernhaus auf dem Lande gekauft u es noch nicht einen Tag bereut. Wenn Du alles finanziell reißen kann ist es doch in Ordnung. Ist das Haus auch in einem guten Zustand, denn auf dem Lande sind die Häuser häufig überteuert u in einem schlechten Zustand. Städtler sind oft wild darauf wegen der Tierhaltungsmöglichkeiten usw. Allerdings mußt Du Dir im Klären sein, das Du immer auf ein Auto angewiesen bist, da ja auch oft die Verkehrsanbindungen nicht vorhanden sind oder sehr schlecht. Wenn Du Kinder hast muß man sich gut über Schule/KG informieren u wie kommen die Kinder dort hin. Auf dem Lande ist es sehr schön, die Nachbarschaft hält sehr zusammen u wenn man tierlieb ist, kann man jede Menge Tiere halten. Wir haben Hund, Katzen , Hühner , Schafe usw. Und auch für unsere Kinder,die inzwischen aus dem Hause sind war es immer ganz toll hier. Allerdings haben sie ab der Pubertät oft die Nähe der Stadt vermißt. Eins muß ich allerdings sagen, man sollte sich überlegen, wie es ist, wenn man alt ist u sich nicht mehr selbst versorgen kann. Wir sind jetzt Anfang 50 u überlegen wie es in 20 Jahren laufen soll. Aber wir sind u waren hier immer sehr gücklich... Viel Glück.
Meine persönliche Meinung: Du kannst es finanzieren, bist dir mit Sicherheit auch bewusst, dass ein Haus Lasten mit sich trägt, die Zeit und Geld erfordern, den Karren musst du schon in Schuss halten, aber wer sich ein Haus kaufen will, nimmt sowas in kauf ;O) Ich denke ein Haus ist die Beste Altersvorsorge, die man haben kann. Perfekt ist die Landgegend für Kids, die sicher auch irgendwann kommen ;O) Und was den Rest angeht, Sorgen hat man mit Allem. Was willst du warten? Wenns danach geht, gibts für nichts den richtigen Zeitpunkt! Man könnte immer noch warten und dieswegen warten und deshalb und zack bist du alt und hast nichts geschafft, gar nichts!
Die Entscheidung, ob man aufs Land zieht oder in der Stadt wohnen will, hängt doch von jedem selbst ab. Viele Stadtbewohner liegen abends auf der Couch und sind auch nicht 7 Tage die Woche auf der Piste...
Wenn es nur 20 Minuten in die Stadt sind, kann man auch spontan dothin fahren.
Wir wohnen auf dem Land und haben eine gute Stadtanbindung zu zwei größeren Städten und einer kleineren und bekommen alles, was das Herz begehrt.
Wenn man mit 60 wieder in die Stadt ziehen will, kann man das dann immer noch machen...
Vor dem Kauf immer einen Gutachter einschalten!!! Gucken Sie mal bei uns: www.hausinspektor.eu
Hört sich doch alles super an. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wir wohnen selbst auf dem Land, und ich möchte hier nie wieder weg. Wenn man mal in die Stadt will, dann fährt man eben hin, ist doch kein Problem. Also nur Mut! Wenn Du das gerne möchtest, dann mach es, sonst bereust Du es sicherlich irgendwann.