Kündigung wegen Eigenbedarf, wer hat tipps?
Hallo zusammen,
ich habe gerade eine Kündigung wegen Eigenbedarf aus meinem Briefkasten gefischt. Der Vermieter hat die gesetztliche Kündigungsfrist von 3 Monaten eingehalten.
Nächste Woche habe ich einen Termin beim Mieterschutzbund.
Das Problem ist bei uns in der Gegend ist der Mietraum sehr begrenzt oder überteuert. Ich bin alleinstehend und habe letztes Jahr durch eine betriebsbedingte Kündigung meinen Arbeitsplatz verloren. Aufgrund dessen dass ich einen Hund habe, kein Auto ist für mich die Auswahl an Wohnungen begrenzt. Ich beziehe Sozialgelder zum Aufbau einer Selbstständigkeit. Leider ist dies ja bei Vermietern nicht gerne gesehen.
Die Eigenbedarfskündigung ist so zu Stande gekommen da der Sohn meines Vermieters und jetztiger Eigentümer in meine Wohnung einziehen möchte, da er aus dem Elternhaus nun heraus will. Dort bewohnt er nur ein Zimmer.
Habt ihr Vorschläge wie ich gegen die Kündigung vorgehen kann? Erfahrungswerte oder Tipps. Ich freue mich über alles
Danke
8 Antworten
Suche dir schnellstmöglich eine andere Bleibe. Wenn dein Vermieter die Wohnung für seinen erwachsenen Sohn will, musst du raus. Gleiches wird dir auch der Mieterschutzbund sagen. Eventuell hast du Chancen wenn du krankheitsbedingt nicht umziehen kannst, den Termin hinauszuzögern.
lg mike
Ich habe selber auch schon mal eine Eigenbedarfskündigung bekommen und mich entsprechend intensiv mit dem Thema befasst. Grundsätzlich wirst du die Wohnung wohl früher oder später räumen müssen (insofern die Kündigung tatsächlich formell richtig ist)- es kann jetzt nur darum gehen, dass dies entsprechend später als früher geschehen muss. Selbst wenn du nach einer rechtlichen Auseinandersetzung als Härtefall anerkannt werden würdest, wäre diese Entscheidung nicht von Dauer- du müsstest dann nachweislich trotzdem noch alles unternehmen um eine andere Wohnung zu finden bzw. persönliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Du solltest deshalb mit Hilfe des Mieterbundes mit einer ausführlichen Begründung der Kündigung schriftlich widersprechen- was du hier schon geschrieben hast sollte prinzipiell ausreichen, um die Sache zu verzögern- zeitgleich solltest du aber direkt nach einer anderen Wohnung schauen und deine Bemühungen diesbezüglich dokumentieren.
Wichtig ist wie gesagt nur, dass du deine Bemühungen dokumentierst, damit du im Zweifelsfall vor Gericht belegen könntest, dass du alles mögliche versucht hast. Ein hervorragender Nachweis besteht eben auch darin, wenn du dich direkt bei sämtlichen Wohnungsbaugesellschaften auf die Warteliste setzen lässt.
Mehr als Zeitungen und Internet durchstöbern kann ich leider nicht.
Doch kannst du. Du kannst z. B. selbst in Zeitungen und im Internet selbst eine Suchanzeige aufgeben. Du kannst insbesondere bei e-bay-Kleinanzeigen eine kostenlose Suchanzeige aufgeben. Du kannst bei den Maklern in deiner Umgebung mal gucken, was die so im Angebot haben. Bei Freunden und Bekannten nachfragen, ob die was wissen. Wenn du durch die Stadt gehst, kannst du bei Häusern gucken, ob es da leerstehende Wohnungen gibt. Und dann halt mal bei den Anwohnern nachfragen.
Mieterschutzbund ist prima. Im Zweifelsfall hat die Kündigung Formfehler.
Raus mußt du, aber es geht darum, dir mehr Zeit zu verschaffen. Das klappt schon...
Da dürfte die begründete Eigenbedarfskündigung wohl greifen!
Sie sollten folglich Ihre Energie auf die Neuwohnungssuche konzentrieren, die ohnehin gemäß Ihrer Situationsschilderung nicht leicht werden dürfte, statt sich mit dem Vermieter, der Platz für seinen Sohn braucht, auseinander zu setzen.
Letzlich werden Sie rausgeklagt, haben Kosten und stehen samt Ihrer Menagrerie auf der Straße.
Das Problem ist nicht die Kündigung an sich, das Problem ist, dass Du wahrscheinlich in Deiner Situation innerhalb von 3 Monaten keine adäquate Wohnung finden wirst.
genau so wirds sein
Dann verschwende Deine Energie nicht in die Kündigung, früher oder später wirst Du eh raus müssen, sondern kümere Dich sofort um ne neue Wohnung!!
danke für deine ausführliche Antwort. Das Problem ist eben so schnell eine Wohnung zu finden. Selbst sogar der gemeinnützige Wohnungsbau meinte ich könne mich auf die Warteliste setzten lassen, allerdings soll ich mir derzeit keine grossen Hoffnungen machen. Mehr als Zeitungen und Internet durchstöbern kann ich leider nicht.