Kleiderschrankrückwand und fussleisten voller schimmel , wer ist schuld?

grausam.

3 Antworten

Hallo,

wenn die Möglichkeit besteht, erkundige dich beim Vormieter, oder frage andere Mieter des Hauses.

Wenn du nicht im Mieterschutz bist, oder keinen RA hast, wird es schwierig für dich.

Wenn keine dieser Möglichkeiten bestehen, und du ja schon alles mögliche getan hast, hilft nur ausziehen.

Es ist deine / eure Gesundheit.

Der Vermieter wird immer der Meinung sein, das der Mieter Schuld hat.

Du kannst machen, was du willst, wenn die Bausubstanz das Übel ist, hast du keine Möglichkeiten.

Gruß

Das ist jetzt eine schwierige Frage, wer ( Haupt- ) Schuld an dem Schimmel trägt. Wenn Ihr z.B. mehrmals am Tag jeweils etwa 5-10 Minuten die Wohnung auf "Stoss" ( Fenster ganz offen und nicht auf Kipp ) querlüftet und ansonsten auf etwa mindestens 17-18 Grad heizt , so ist es mit der starken Feuchtigkeitsabsetzung an den Fenstern schon mal eher ungewöhnlich. In diesem Zusammenhang ist auch die Schimmelbildung an den Fussleisten nicht normal.

Und so wie auch der Schrank aussieht, deutet es recht stark auf ein Isolationsproblem ( Wärmebrücke ) in der Kellerdecke hin. Das müsste sich eventuell mal ein Sachverständiger ( leider auf eigene Kosten ) mal näher ansehen. Ist das eine Betondecke, oder noch eine Holzdecke. ( also das Grundmaterial Eures Wohnungsbodens )

Den Schrank entsorgst Du zu recht und den neuen Schrank versuchst Du mal mit ähnlichem Abstand ( ca. 5 - 7 cm ) an eine der inneren Wände zu stellen. Wenn die Fussleisten mit Kunststoff beschichtet sind, so kannst Du hier erst einmal eine Feuchtreinigung ( eher nass ) mit Chlorreiniger ( Mischungsverhältnis ca. 1:10 bis 1:5 ) versuchen und die Lösung etwa 15-20 Minuten einwirken lassen. Danach mit Klarwasser gründlich nachwischen. Bei leichtem Befall geht auch Spiritus in einem Mischungsverhältnis von 1:1 auf wasserundurchlässigen Oberflächen.

Dokumentiert den aktuellen Zustand des Schimmelbefalls vor der Reinigung gründlich mit Bildaufnahmen. Führt ab sofort erst einmal ein Protokoll über Lüftungszeiten / Dauer und Lüftungsart, Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Holt Euch auch mal ein Hygrometer zur Überwachung der Luftfeuchtigkeit im Raum. Sie sollte im Mittel etwa um 60% liegen. Bleibt sie trotz korrekter Lüftung und Beheizung ( deutlich ) darüber, so stimmt vermutlich etwas nicht an der Bausubstanz.

Lakatha 
Fragesteller
 29.11.2015, 09:07

danke für die ausführliche Antwort. was mich so erschüttert sind die drei monate und der Schrank so volö.. Wahnsinn.. 

ich glaube das ist beton. 

das eine fenster ist meiner Meinung nach undicht immmer sehr laut und wenns man zuhält leiser und auch generell immer kalt in den raum wenn man nich heizt. kann das damit auch zusammen hängen

Parhalia  29.11.2015, 09:38
@Lakatha

Da Du ja im EG wohnst, so schaue einfach mal im Keller nach, aus welchem Material die Decken bestehen könnten.

Undichte / zugige Fenster sind natürlich immer Suboptimal. Schaue Dir den Fensterrahmen im Bereich der Scheibeneinfassung mal genau an. Ist das Einfach- / oder bereits Doppelverglasung ?

Feuchtigkeit in den Räumen wirst Du bei kalten Aussentemperaturen am besten via Stosslüften los, wenn Du die Raumtemperatur z.B. auf ~ 18 - 20 Grad hältst und kurz ( etwa 15-30 Min ) vor der Stosslüftung die Heizung abdrehst.

Lüfte dann etwa 5-10 Minuten auf Stoss, bis die Raumtemperatur auch im windabgewandten Raum ( bei kühler - kalter Witterung ) merklich abgefallen ist. Bei den momentanen Temperaturen können es dann ruhig mal für ein paar Minuten etwa 5-10 Grad sein. Nur muss es schnell gehen, damit nur die Luft ausgetauscht wird, aber die Wände selbst nicht auskühlen.

Neben dem 1. Effekt des Luftaustausches kann warme Luft physikalisch mehr Feuchtigkeit aufnehmen, als kalte. Das bedeutet bei gründlichem Luftaustausch in der anschliessenden Nachbeheizung einen nochmals abfallenden Wert der relativen Luftfeuchte mit steigender Raumtemperatur.

Deswegen die Empfehlung zur Anschaffung eines "Hygrometers" für ein paar Euro.

Wenn die Wände in den kritischen Bereichen der Fussbodennähe unter etwa 13 - 14 Grad abkühlen, so besteht hier bereits dadurch ein erhöhtes Risiko der Kondensation vorhandener Luftfeuchte . Deswegen den betreffenden Raum auch bei "Nichtnutzung" nicht unter etwa 17-18 Grad auskühlen lassen, damit aus Wänden / Holzmobiliar und Stoffen / Matratzen erst einmal darin enthaltene Feuchtigkeit in die warme Raumluft ausdunsten und regelmässsig abgelüftet werden kann.

Die Raumtemperatur musst Du mindestens je nach Aussenwitterung mindestens so anpassen, dass sie im Bereich der Fussleisten besagte 13-14 Grad an der Oberfläche nicht unterschreitet.

Auch hierfür gibt es ab etwa 20-30 Euro sogenannte "Infrarotthermometer". Damit kannst Du berührungslos die Oberflächentemperaturen mit etwa 0,1 - 1,0 Grad "Messtoleranz" zumindest angemessen überwachen.

Die Entfernung hat ausgereicht. Du kannst ja die Schränke nicht mitten in den Raum stellen. Es wurde vielleicht komplett renoviert aber an ne Außendämmung hat niemand gedacht weil die sehr teuer ist. Schuld seid natürlich ihr. Es ist immer der Mieter schuld.