Kann mich mein rechtlicher Betreuer einweisen?

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Einfach wegen einer Meinungsverschiedenheit sicher nicht.

Ein Richter entscheidet am Ende, weil mit einer Einweisung/Unterbringung Freiheitsentzug verbunden ist.

Vorher wird ein psychiatrisches Gutachten eingeholt, weil auch der Richter keine Ahnung von Medizin hat.

Novosibirsk  15.07.2018, 02:43

Der Richter spielen bei ihren Argumentationsstrategien oftmals mit gezinkten Karten. Einerseits geben sie vor, einen psychiatrischen Sachverständigen einschalten zu müssen, weil sie selbst keine Ahnung von Medizin haben. .Andererseits halten sie sich aber für sachkundig genug, um darüber befinden zu können, ob ein Sachverständiger ein Scharlatan oder eine Koryphäe auf seinem medizinischen Fachgebiet ist.

Denn in ihren Betreuungsbeschlüssen verwenden sie immer dem gleichen Satz: "Der Sachverständige hat überzeugend dargelegt, dass der Betroffene aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, seine eigenen Dinge zu regeln und ............"

Um dies aber beurteilen zu können, müssten Richter doch zumindest eine medizinische Ausbildung haben, die sie befähigt, sich als Beurteiler über die Facharbeit von medizinischen Sachverständigen zu stellen und deren Leistung – vergleichbar wie Lehrer dieser Sachverständigen  - zensieren zu können.
Da Richtern aber hierfür das medizinische Rüstzeug fehlt, muss diese Formulierung als hohles Geplapper von Unwissenden  angesehen werden, um der Öffentlichkeit medizinische Sachkompetenz vortäuschen, die sie nicht besitzen.

Der Betreuer hat alle Rechte der Welt und Du bist ihm ausgeliefert. Auf dem Papier muss er seine Maßnahmen zwar vor dem Betreuungsgericht rechtfertigen müssen und Du hast ein Beschwerderecht. Doch dazu wird es gar nicht kommen. wenn Du erst einmal in einer geschlossenen Anstalt einsitzt, hast die keine Möglichkeit mehr, Dich zu beschwerden. Bleistift und Papier, zu benutzen, ist dort verboten.  
Wenn Du Dich dann an das Personal wendest, wirst Du immer wieder den gleichen Satz hören: "Du hast ja nicht einfach so einen Betreuer und sitzt einfach so ein, das wird schon seinen Grund haben."

So einfach ist es nicht. Im Zweifelsfall entscheidet ein Richter über eine Einweisung.

Nur unterschiedlicher Meinung zu sein, reicht nicht aus.

Er kann einem Arzt sagen, dass er eine Einweisung bei dir für eine Gute Idee hält. Der Arzt entscheidet dann, was weiter passiert.

emily2001  21.03.2018, 13:11

Eine Einweisung wohin?... In die Psy etwa ?

Ich vermute, das wird mehr gewesen sein als nur "Deine Meinung". Du hast ja nicht einfach so einen Betreuer, das hat ja einen Grund.

Je nach dem, welche Bereiche er betreuen darf, hat er einen starken Einfluss auf die entsprechenden Verantwortlichen. Und je nach dem, wie Du Dich denen gegenüber verhältst, kann das schon passieren.

Die endgültige Entscheidung trifft allerdings ein Géricht.