Glaubt ihr, dass die sozialen Berufe irgendwann in Zukunft besser bezahlt werden?

6 Antworten

Nein. Werden sie nie.

Preise bilden sich nach Angebot und Nachfrage. Auch ein Lohn ist nichts anderes als ein Preis, in diesem Fall für die Ware Arbeitsleistung.

Ein Preis steigt, wenn das Verhältnis von Nachfrage und Angebot sich Richtung mehr Nachfrage, weniger Angebot entwickelt.

Bei ganz normalen Wirtschaftsvorgängen gleichen sich durch dieses einfach Gesetz Verhältnisse immer aus. Wenn der Preis einer Ware steigt, weil das Angebot zu gering ist, werden neue Produzenten auftauchen, die die Ware anbieten, um von den hohen Preisen zu profitieren.

Also hier: es würden mehr Menschen die Berufe ergreifen, wenn die Löhne steigen. Und weniger, wenn sie sinken oder bzw. geringer sind als die für andere Arbeiten.

In Wirtschaftsberufen stimmt das übrigens recht gut.

Aber die Menschen, die Sozial- und Gesundheitsberufe ergreifen, verhalten sich regelwidrig, insofern als sie ihre Berufe unbedingt machen wollen; gleich, wie sie bezahlt werden. Die wägen nicht ab, ob sie Krankenpfleger oder Immobilienmakler werden, je nachdem, was besser bezahlt wird.

Weil es diesen Menschentypus "Helfer" zuverlässig berechenbar in 20 Jahren so sehr geben wird wie jetzt oder vor 20 Jahren, werden nie gute Löhne für Helferberufe gezahlt werden.

Erst mal solltest du Bürojobs nicht so abwerten ;). Auch am PC kann jemand einen richtig guten und auch wichtigen Job machen und dabei keineswegs drei Stunden der Arbeitszeit mit Daddeln vergeuden ;). Schließlich würdest du als Krankenpfleger gar kein Gehalt bekommen, wenn nicht irgendwo an ihren PCs diese Schrebtischarbeiter die Abrechnungen und Überweisungen ordentlich erledigen würden :).

Zu deiner eigentlichen Frage: aktuell stehen die üblen Verhältnisse in der Pflege ganz massiv im Fokus, politisch und gesellschaftlich. Ich halte es für recht wahrscheinlich, dass sich da durchaus das eine oder andere tun wird.

Denk da allerdings mal weniger in Richtung höhere Gehälter für die aktuell dort Beschäftigten. Wahrscheinlicher und auch sinnvoller dürfte es sein, wenn dafür gesorgt wird, dass die Belastung des einzelnen geringer wird, weil insgesamt mehr Personal gefunden und eingestellt wird. Und mit geregeltem Feierabend, Nacht- und Wochenenddiensten nur im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen sowie ausreichendem und modernem Arbeitsmaterial ist gerade der GuK ja dann auch einer der zumindest nicht komplett mies bezahlten Berufe in diesem Bereich :).

Konkret zu deiner Frage:

  • Die Chancen, dass die Gehaltsstrukturen sich in Deutschland spürbar ändern, sind äußerst gering.
  • Du solltest nicht darauf hoffen, dass Krankenpfleger zukünftig spürbar besser bezahlt werden als heutzutage.
  • Berücksichtige die aktuelle Lohnsituation bei deiner Berufswahl. Du weißt es vorher, dann muss man hinterher auch nicht meckern.

Allgemein zum Thema:

  • Was genau "gerechte Bezahlung" ist, ist seit sehr langer Zeit ein heiß diskutiertes Thema , bei dem es sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt und einem für die meisten Sichtweisen Pro- und Kontra-Argumente einfallen. "Einfach" ist dieses Thema ganz gewiss nicht.
  • Deine abfällige Bemerkung über Menschen, die am Schreibtisch arbeiten, ist respektlos, sachlich weit überwiegend unbegründet und im Sinne einer Diskussion über gerechte Entlohnung gewiss destruktiv und sinnlos.
  • Grob gesehen korrelieren für die überwältigende Mehrheit der normalen Arbeitnehmer die Gehälter in Deutschland mit der nötigen Qualifikation und Kompetenz. Das empfinde ich als völlig in Ordnung und die derzeit bestmögliche Lösung. Absurde Extreme wie Managergehälter sind da sicherlich eine Ausnahme. Daher schrieb ich oben bewusst "normale Arbeitnehmer".

Leider nein den andere machen Gewinn die das betreiben und das nicht nur auf kosten der Kunden sondern erst recht mit dem niedrig Lohn der Arbeiter!

Ich glaube schon, dass es hier - nicht für alle Sozialberufler aber zumindest für die Pflege - Lohnanpassungen nach oben geben wird. Schon alleine deswegen, weil sich immer weniger Menschen für diese Berufe finden und bekanntlich der Lohn maßgeblich zum Image eines Berufes beiträgt. Und jede gescheiterte Existenz zum Hilfserzieher/Hilfspfleger anzulernen hat in den letzten 15 Jahren ganz schön in die falsche Richtung geführt.