Gewerbeschein nötig? Selbstgenähte Plüschtiere

Ich mache weder öffentlich noch hinter verschlossenen Türen Rechtsberatung. Wobei aber auch kein Sinn dahinter steht für "Selbstkosten" was verkaufen zu wollen.

Gewerbeanmeldung kostet um die 25 Euro. Da brauchst Du nur in Deinem Rathaus anrufen, dass sagt Dir gleich die Auskunft.

Die IHK bekommt dann die Mitteilung, dass sie ein neues Mitglied hat. Dabei kommt es dann auf die Beitragssatzung an, ob da Beiträge fällig werden oder nicht. Auch da - einfach anrufen.

Gewerbe ist in der Rechtsprechung etwas anders gekennzeichnet, ich finde allerdings zwei Punkte sehr aussagekräftig. Gewinnerzielungsabsicht und die Teilnahme am Markt. Bitte nur als Indizien verstehen, weil "für meine Freunde" ist ein ganz schmaler Grat.

Aber auch der Start mit Verlustgeschäften sichert Dir nicht die Freiheit ohne Gewerbe und seine Folgen leben zu können. Es gibt ja die Experten, die als Preisbrecher in einen Markt gehen und meinen wenn sie einen "Namen" haben, dann richtig reich zu werden. Der Erfolg stellt sich ausgesprochen selten auf diesem Weg ein, er muss sehr genau geplant werden und funktioniert in dem kleinen Maßstab überhaupt nicht.

Dann ist es besser zu sagen: Ich habe ein Budget i.H.v. x Euro, dafür nähe ich y Plüschtiere und die verteile ich entweder in der Stadt oder in einem Flüchtlingsheim oder oder oder. Die meisten Starter werden dann allerdings an der Öffentlichkeitsarbeit scheitern und an der Nutzung der möglichen Auswirkungen.

Als Studentin hast Du ein enges Budget. Dann mache es nicht noch durch Experimente kaputt. Weil im Ergebnis sollte der Studienabschluss die höchste Priorität haben.

Ich sah einen Bericht einer Frau, die häkelt für Schildkröten "Baubinden". Also dann kann man seiner Schildkröte eine Haifischflosse auf den Panzer setzen oder einen Leuchtturm. Hintergrund ist wohl der, wenn so eine Schildkröte im Garten laufen darf ist sie nicht immer leicht zu finden. Damit geht es leichter und ist auch noch witzig. Die Frau hatte wohl einfach Glück und sie finanziert sich damit ein Stück von ihrem Lebensunterhalt.

Es war aber nie geplant. Die hat das angefangen und durch Zufall haben das Leute gesehen, die das empfohlen haben. Die Chance für so einen Zufall ist wenn überhaupt im Promille-Bereich zu suchen.

Man kann das aber versuchen zu organisieren. Weil die Chance dem Zufall überlassen oder sich erarbeiten, dass ist wie im Sport. Wer in einer schlechten Mannschaft spielt und am Tor darauf wartet den Ball zu bekommen, der wird unter Umständen nie auf das Tor schießen können.

Organisiert man sich das irgendwie, kann man die Chancen steigern. Bis dahin das man auch ganze Spiele gewinnt. Auf Deine Idee bezogen: Die kannst Dir so eine Bekanntheit schaffen und das es schick ist als Geschenk was von Dir zu kaufen.

Denke lieber erst über solche Dinge nach. Denn das ist die Grundlage für den Erfolg. Die Ware muss natürlich trotzdem gut sein und einen angemessenen marktfähigen Preis bekommen. Doch kann man sogar den Versuch unternehmen Dinge zu verschenken. Es gibt Leute deren Sachen nimmt man nicht einmal geschenkt. Dabei sind die nicht einmal schlecht. Wer aber seine Dinge nicht verschenkt bekommt, wie soll der auf einem Markt Erfolge haben?

Keine Ahnung was Dich motiviert. Aber setze Dir entsprechende Ziele. Bringe diese Ziele, Deine Ansprüche an Dein Gewerbe, Deine Zielgruppe und noch ein paar Stellschrauben in Einklang. Dann kann das auch was werden. Weder Steiff noch SigiKid haben am Markt so begonnen, wie sie heute dort stehen.

Ich hab das so verstanden, dass sie gerne Plüschtiere bastelt und diese nun auch gerne an den Mann/Frau bringen möchte. Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und sich vielleicht ein paar Euro's während des Studiums dazu verdienen will. Wenn's nicht klappt, "so what ?"

Das Ziel ist nicht ein Gewerbe und mit diesem Gewerbe keine Gewinne die zu einem Vermögen führen, zu betreiben.

Mach keine Wissenschaft draus!

Es bleibt eben nicht bei einem Wollknäuel und etwas Porto. Da kommen einfach Kosten nach. Kosten und Arbeit. Die in keiner Relation stehen.

Dabei brauchst Du nur die Krankenkasse zu nehmen. Wer ein Gewerbe anmeldet, kann ganz schnell den Status verlieren. Die Fragestellerin braucht nur danach gefragt zu werden wie lange sie in der Woche mit Handarbeiten beschäftigt ist. Kommt die falsche Antwort, dann kann sie statt dem Sondertarif für Studenten den Mindestbeitrag für Gewerbetreibende zahlen. Über 300 Euro.

Frust erzeugt es auch, wenn man nette Sachen macht, die Freunde auch gern geschenkt bekommen (behaupten diese dann jedenfalls) und keiner will sie bei einem Versuch kaufen.

Da gab es nicht nur in dem erwähnten Diskurs ausreichend betroffene Frauen. Die Enttäuschung kann oder sollte man sich auf die eine oder andere Art ersparen.

Ich selber habe nicht studiert. Habe allerdings während meiner Ausbildungszeit und auch noch danach viel Zeit mit Studenten verbracht. Selbst die mit der monatlich höchsten finanziellen Absicherung wollten sich daraus befreien oder etwas dazu verdienen.

Es geht hier nicht um eine Wissenschaft. Sondern es geht um einige Hinweise, die für die Fragestellerin genau da angesiedelt sind, wo sie hin gehören. Basis für Hobbyisten.

ja, Kranken und Pflegekassenbeiträge. In der BRD besteht eine Versicherungspflicht. Ob nun bei der PKV ( wo ich von abraten würde) oder bei der GKV als freiwillig Versicherter bleibt ihm überlassen.

Sie ist Studentin und insofern privat oder in der Familienversicherung versichert. Für die paar Euro muss sie sich nicht extra versichern. Geht sie während der Semesterferien einer Arbeit nach, ist sie in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung als Arbeitnehmer versicherungsfrei, wenn sie "hauptberuflich" Student und nur "nebenberuflich" Arbeitnehmer ist.

So auch für die paar Euro aus dem Gewerbe.

Oh Nakayama, wenn du natürlich das Studium nur noch nebenbei betreibst, tja dann ....

reden wir nochmal drüber.

Ach ja, die Eingangssteuer fängt bei ca. 900 Euro im Monat an und wenn sie nur 100 Euro im Monat mit ihren Tieren verdient bleibt sie immer noch steuerfrei. Auch wenn sie daneben noch für 800 Euro arbeiten geht.