Geld verleihen an jemanden in der Privatinsolvenz?
Eine Freundin von mir ist in der Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz. Nun ist sie in eine finanzielle Bedrängnis geraten und hat mich gefragt, ob ich ihr 600 Euro leihen kann. Wir haben einen Darlehensvertrag gemacht, in dem eine monatliche Rückzahlung vereinbart wurde. Beide haben wir den Vertrag unterschrieben. Nun meine Frage: Darf die Freundin eigentlich neue Schulden machen in dieser Zeit? Was ist, wenn sie die Raten nicht bedienen kann? (dass darunter unsere Freundschaft leiden würde, versteht sich von selbst) Könnte ich mich im schlimmsten Fall deswegen an den Insolvenzverwalter wenden? Würde sie dann Probleme mit ihrer Schuldbefreiung bekommen? Danke für Eure Antworten.
8 Antworten
Sie darf das und hat auch ihre Restschuldbefreiung nicht gefährdet. Der Insolvenzverwalter kann dir aber nicht helfen, weil das neue Verbindlichkeiten sind, die im Zweifel auch nicht von der Restschuldbefreiung umfasst sind.
Hallo, ich denke als richtiger freund oder Freundin, sollte man sich bewusst sein das man das Geld eher nicht so schnell wieder bekommt und da nicht nur mit Geld helfen muss sondern auch mit parieren und alles was da zu gehört. Ich habe auch Geld verliehen ,aber helfe ihr auch soo wieder auf die Beine zu kommen da sie es als Mensch einfach wert ist.Lg
Weshalb hast Du diese Fragen nicht gestellt bevor Du ihr Geld geliehen hast?? Das war dumm, genauso wie ihr das Geld zu geben.
Gute Nachricht für Dich, schlechte für sie ...
Ihre Restschuldbefreiung ist nicht automatisch in Gefahr, wenn Sie in
der Insolvenz neue Schulden machen. ... Allerdings werden Sie nach
der Zeit der Insolvenz nur von den Schulden befreit, die bis zum Antrag
angelaufen sind. Alle Schulden nach dem Verfahren und während der
Wohlverhaltensphase müssen wieder neu beglichen werden. Diese bleiben
also bestehen und sind nicht hinfällig. ...Ein Problem ergibt sich jedoch mit den betroffenen Gläubigern. Erfährt ein alter Gläubiger von den neuen Schulden, so kann er einen Antrag auf Versagung der Restschuldbefreiung stellen. Das bedeutet, Sie werden auch die alten Schulden nach der Insolvenz nicht los. Ihr Antrag und alle Mühen waren damit leider umsonst. ... Wird Ihnen einmal die Restschuldbefreiung verwehrt, so können Sie erst wieder nach 10 Jahren ein neues Insolvenzverfahren anstreben, um endlich schuldenfrei zu sein.
http://www.sg-kanzlei.de/2014/11/neue-schulden-der-insolvenz-passiert/
Unterstütz Deine Freundin, sag ihr dass das ein Ausnahmefall sein muss und mach ihr deutlich wie wichtig es ist, dass sie lernt mit Geld umzugehen und auch bei finanziellen Engpässen nach einer Lösung zu suchen - wie Ratenzahlung, Folgemt Kosten reduzieren, geplante Käufe nach hinten verschieben etc - denn Schulden sind keine Lösung!! man verschiebt nur das Problem von sich weg und macht es grösser, Zinsen!
Von der rechtlichen Situation habe ich keine Ahnung. Jedoch bin ich der Meinung, dass Du falsch gehandelt hast. Durch Deine Gutmütigkeit hast Du ihr die Möglichkeit genommen, mit dem auszukommen, was sie zur Verfügung hat.
Es ist vergleichbar mit einem Süchtigen, der clean ist und Du ihm auf seine Bitte hin Stoff besorgst.
Also ohne die Umstände der Insolvenz zu kennen, finde ich dieses Schubladendenken maßlos anmaßend!
Im Prinzip darf man während der laufenden Insolvenz neue Schulden machen, sofern man jemanden findet, der einem Geld leiht. Man muß es nur zurückzahlen.
Sollte deine Freundin dir das Geld nicht zurück geben, hast du Pech gehabt.
Erfährt ein Gläubiger von den neuen Schulden, kann er die Versagung der RSB verlangen.