Gebühr für Mietkautionskonto – Muss ich als Mieter das übernehmen?
Guten Tag,
ich miete eine neue Wohnung und ich muss dem Vermieter Mietkaution geben. Dafür bin ich heute zur Bank gegangen und habe alles gemacht, um ein Mietkautionskonto zu eröffnen. Aber gerade hat die Beraterin der Bank mich angerufen und gesagt, es gibt 59 Euro Gebühr für das Mietkautionskonto. Ich sagte ihr, dass ich erst mit dem Vermieter darüber sprechen würde, und bat sie, etwas zu warten.
(1) Muss ich diese Kosten übernehmen? Oder muss der Vermieter das bezahlen?
(2) Kann die Mietkaution auch irgendwie anders handgehabt werden, außer ein Mietkautionskonto zu eröffnen? Sofer ich weiß, ist der Vermieter verpflichtet, die Mietkaution separat von seinem eigenen Vermögen auf einem anderen Konto aufzubewahren. Das heißt vielleicht, dass ein Mietkautionskonto ein Muss ist... Ich weiß davon noch kaum, weil ich bisher nur in Studentenwohnheimen gewohnt habe.
8 Antworten
Es gibt in der Tat die Möglichkeit, daß der Mieter selbst ein Mietkautionskonto anlegt - das Kontoguthaben wird an den Vermieter verpfändet - er erhält eine entprechende Urkunde. Ansonsten kann der Mieter und der Vermieter nicht über das Guthaben einfach verfügen.
Die Kosten muß aber der Mieter übernehmen (es sei denn, der Vermieter übernimmt das freiwillig).
Der Vorteil ist, daß das Konto im Eigentum des Mieters bleibt und man z. B. ein Freistellungsauftrag für die Abgeltungssteuer einreichen kann - wenn die Kaution beim Vermieter ist und dieser ein Konto anlegt, dann muß ggf. Kapitalertragsteuer auf die Zinsen abgeführt werden - diese erhälst Du dann i. d. R. mit der Einkommensteuererklärung wieder zurück.
Der weitere Vorteil ist, daß der Vermieter das Geld nicht einfach "verjubeln kann".
Der Aufwand ist aber immer sehr hoch, wenn man das Konto einrichtet und später wieder auflösen möchte - zudem ist es sehr teuer.
Im Regelfall ist es sinnvoller, dem Vermieter die Kaution zu überweisen - der muß ein Konto anlegen.
Das ist wirklich heftig. Früher gab es darauf allenfalls Zinsen aber keine Gebühren. Deshalb legen unsere Mieter kein Kautionskonto mehr an, sondern geben uns das Geld, damit wir das erledigen. Leider dürfen wir die Kosten nicht umlegen.
Rede nochmal mit Deinem Vermieter.
Okay, danke für Ihre Antwort. Ich hoffe, dass mein Vermieter das akzeptiert...
Dafür bin ich heute zur Bank gegangen und habe alles gemacht, um ein Mietkautionskonto zu eröffnen.
Dann darfst du dich glücklich schäzen, denn hier gibt es solche Konten schlicht gar nicht mehr. Keine der örtlichen Banken bietet das mehr an.
(1) Muss ich diese Kosten übernehmen? Oder muss der Vermieter das bezahlen?
Das hängt vom MV ab. Wenn im MV rechtsgültig vereinbart wurde, dass du das Mietkautionskonto anlegen musst, dann ja. Ansonsten wäre es Sache des VM, das zu erledigen.
(2) Kann die Mietkaution auch irgendwie anders handgehabt werden, außer ein Mietkautionskonto zu eröffnen?
Ja, durch eine Kautionsbürgschaft. Machen wir jetzt auch, nachdem es uns nicht mehr möglich ist, neue Kautionskonten anzulegen. Nur die bestehenden dürfen wir weiterführen.
Kautionsbürgschaft ist keine gute Idee, denn diese kostet noch sehr viel mehr Geld. Außerdem muss damit der Vermieter nicht unbedingt einverstanden sein.
Viel mehr Möglichketen gibt es aber nun nicht mehr. Alle Kautionskonten sind kostenpflichtig, und Zinsen gibt es dort keine mehr. Das ist ja der Grund, warum die Banken das nicht mehr anbieten - sie wollen keine so hohen vermeidbaren Einlagen mehr, für die sie selbst wiederum Einlagen bei der EZB leisten müssen mit negativem Zins.
Doch, es gibt sie, nur halt finden. Ein Beispiel ist der Link in meiner Antwort.
OK, kann ich ja mal testen :-)
Wenn Du das Konto anlegst mußt Du auch die Kosten tragen.
Aber per Gesetz, BGB § 551, ist der Vermieter verpflichtet die Kaution anzulegen.
Millionen von Mietern haben das gleiche Problem! Sie bekommen kaum Zinsen auf das Mietkautionskonto - so um die 0.001 % und jetzt fallen sogar Gebühren an?
Es gäbe auch die Möglichkeit in Form von Gold- und Silbermünzen (Beispiel Krügerrand oder Maple Leaf) die Kaution beim Vermieter zu hinterlegen. Gold ist in den letzten 20 Jahren im Wert erheblich gestiegen und wird auch weiter steigen.
Es gibt zwar keine Zinsen, aber das bekommen Sie bei einem "Sparbuch" auch nicht! Außerdem fallen keine Gebühren an. Es gibt ein Formular darüber, was beide Parteien ausfüllen sollten über die Kaution in Gold. Einfach mal im Internet suchen. Die meisten Vermieter machen sich keine Gedanken darüber- weil es denen Wurscht ist, ob man Zinsen bekommt oder aber nicht. Deshalb würde ich mit dem Vermieter darüber reden, ob er bereit ist die Kaution in Form von Goldmünzen zu akzeptieren.
Es wäre für beide Parteien besser!
Danke für die Antwort. Ich google mal nach Kautionsbürgschaft. Hui, es gibt vieles zu lernen. 😅