export aus china als kleinunternehmer?

5 Antworten

Du willst also aus China 'Sachen' importieren. Das ist schon mal eine witzige Idee für Kleinunternehmer. Nicht das sie gut wäre, aber in der Regel unwirtschaftlich. Denn die notwendigen Abläufe bergen Risiken.

Dazu kommt der zweite Teil mit seinen Risiken. Der Verkauf.

Klar kann man als Kleinunternehmer durchstarten. Zu jeder Zeit. Doch in der Regel muss man sich auch entsprechend vorbereiten. Die Vorbereitung, weil es nur "nebenher laufen soll" muss professionell geplant werden. Sonst kann es nicht funktionieren.

Wenn Du Dich wirklich darauf einlassen willst, dann lege Dir mindestens einen fünfstelligen Betrag zurück. Da die Vorbereitung die halbe Miete ist, werden auch die richtig durchgeführten Kosten der Vorbereitung davon einen Anteil kosten.

Wer in die Branchenbriefe guckt, wird feststellen, dass derzeitig mit Anfangskapital von etwa 10.000 Euro gegründet wird. Da ich ziemlich umfassenden Einblick in die Gründungsszene habe, kann ich verallgemeinernd feststellen, dass 50% dieses Geld falsch investiert wird.

Und die zweite Hälfte des Geldes reicht dann oft nicht mehr und verpufft. Das gilt für Kleinunternehmer wie für andere. Informiere Dich wie Du es bis hier getan hast noch etwas weiter. Dann suchst Du Dir einen Berater, der Dich bei der Planung unterstützt. Ich schule meine Gründungswilligen z.B. in den unterschiedlichsten Bereichen orientiert an einem relativ umfangreichen Businessplan.

Damit sind dann auch viele kaufmännische Entscheidungen belastbar vorbereitet. Risiken und Chancen liegen auf dem Tisch und die Tragfähigkeit der Geschäftsidee ist dann auch entwickelt worden.

Heißt, dass beispielsweise geklärt ist, ob der Import sich tatsächlich lohnt. Oder ob da nicht doch die Nutzung eines Importeurs besser ist oder ob eben diese Handelsstufe so hohe Kosten verursacht, dass die Rentabilität nicht gegeben ist.

Bei allen Entscheidungen die zu treffen sind, hat man aus Eigenverantwortung die notwendigen Infos zu sammeln. Doch was sind diese Infos? Kommt auf Deine Idee drauf an. Nimm die Idee Spielzeug in Deutschland verkaufen zu wollen. Dann ist es z.B. ratsam zu wissen ob die hier geltenden Vorschriften dann auch eingehalten sind. Sonst ist das Bußgeld schon programmiert. Denn wenn der Zoll feststellt, dass ein Elektronik-Spielzeug hier gar nicht verkauft werden darf, folgt daraus nicht nur die Einziehung. Sondern noch die Vernichtung und als Empfänger der Lieferung mit Verkaufsabsicht kommen dann noch weitere Folgen.

Wer nicht in der Lage ist, im Vorfeld für die richtigen Entscheidungen zu sorgen kann hier ganz schnell sein ganzes Leben in Schieflage bringen.

Dazu kommen dann aber noch weitere Gefahrenquellen. Welches Marketing funktioniert für Dich? Es gibt Leute, die können toll über den Verkauf auf Flohmärkten etwas organisieren. Andere über einen Online-Shop. Es gibt ja noch eine Menge anderer Vertriebskanäle. Die jeweils geeignet sein können oder auch nicht. Dafür muss man schon mal einen Stresstest durchführen können. Kannst Du das?

Also als Schnellschuss etwas importiert und der Zoll bemerkt es nicht. Dein Vertriebsweg für Dich ungeeignet. Dann hast Du Waren in einem hohen Wert bezogen und Chancen auf Verkauf solltest Du lieber nicht höher als Null ansetzen.

Etwa nach der ersten Bestellung kommt ein Fragebogen vom Finanzamt. Der umfasst sechs Seiten. Auch wieder einige Möglichkeiten für Fehler inklusive. Fehler beim Finanzamt können immer Geld kosten. Was die Liquidität angreift. Und wer will schon zu viel dahin bezahlen?

Also: Entweder ein Kleinkredit bei der Bank aufnehmen und zwar so, dass man ihn auch ohne Erfolge problemlos bedienen kann oder Geld auf die hohe Kante.

Dann die richtige Vorbereitung treffen. Auf die Gründung einer unrentablen Unternehmensgröße sowieso verzichten. Die gewünschten Perspektiven aber einbeziehen.

Die Abläufe starten und den Erfolg kontrollieren. Das heißt dann im Vergleich zu unvorbereiteten Gründungen: Risiken massenhaft aus dem Weg geschafft. In der Regel schon funktionierende Vertriebskanäle geplant. Erfüllen diese die Erwartungen nicht, dann stehen Alternativen bereits da.

Ohne Vorbereitung wird auf ein Entfaltung von Wirkungen gewartet, die in der Regel nicht eintreffen. Die Kosten laufen aber. Folge das Eigenkapital wird verbraucht und das Ende des Versuchs einer Unternehmensgründung kann mit dem guten alten Dreisatz schon mit 98%-iger Sicherheit prognostiziert werden.

Wie viel Geld kannst Du Dir leisten einfach so auf einen Lotto-Schein zu setzen? Was passiert, wenn dieses Geld weg ist? Kannst Du Dir überhaupt einen Kredit leisten? Was passiert, wenn in Deinem Leben etwas passiert (Du wirst Papa, Auto oder Waschmaschine geht kaputt)? Welche Auswirkungen folgen dann?


Fortsetzung als Kommentar ---->

Dirk-D. Hansmann  24.10.2015, 08:07

Wie bereits gesagt: Professionelle Vorbereitungen treffen. Schließlich ist auch ein Gewerbe eine professionelle Veranstaltung. Wieso sollte das als Amateur gelingen?

Deine Motivation ist jetzt hoch? Prima! Doch was glaubst Du: Wie hoch war die Motivation der jährlich etwa 700.000 anderen Gründungswilligen? Für wie gut haben die wohl ihre Geschäftsidee gehalten? Welche Planungsintensität war da wohl investiert worden? Wenn man selber jetzt mit gleicher Intensität rein geht, mit gleicher Motivation, gleichem Einsatz von Zeit und Geld - Was ergibt sich daraus für eine Chance im Vergleich zu den anderen? Aber wie hoch ist deren Chance und damit umgekehrt auch das Risiko?

Behaupten wir alle sind gleich vorbereitet und qualifiziert, dann können wir von einer Quote des Scheiterns von 90% ausgehen. Oder einer 10% Chance. Stimmt nur nicht. Es gibt insbesondere unter diesen 10% natürlich eine Gruppe von Gründungen die exzellent aufgestellt sind. Branchenkenntnisse, Kundenkontakte, kaufmännisches Wissen auf das eigene Unternehmen bezogen usw.

Real betrachtet ergibt sich: Wer sein Geld vernichten will gründet. Über 600.000 Gründungen mit etwa 10.000 Euro nur zu einem Zweck: Das Bruttosozialprodukt zu steigern. Ohne einen eigenen Anteil zu haben.

Das ist die wahre Entscheidungsgrundlage. Wozu will man gehören. Kleinunternehmer oder nicht ist egal. Chance oder Risiko? Was will man sich leisten!? Kannst Du Dir trotz Deines Einkommens es leisten 10.000 Euro zu verlieren? Oder willst Du tatsächlich ein zusätzliches Einkommen? Das ist die Entscheidung - Ob Kleinunternehmerregelung oder nicht - Uninteressant.

P.S. Denke wirklich darüber nach: Wenn Du 10.000 Euro (auch z.B. über drei Jahre gesehen) verlierst, was heißt das für Dich? Was willst Du aber wirklich erreichen? Bist Du bereit für die Konsequenzen, die Du für ein Gelingen tragen musst?

ich werde das als nebenbei machen da ich noch einen hauptberuf habe aber die einnahmen werden bestimmt über 17.500 im jahr sein weil ja mein verdienst von meinem beruf mit dazu gerechnet wird

Das klingt ja richtig schräg. Du zahlst Umsatzsteuer auf Deinen "Hauptberuf" und willst zusätzlich noch Kleinunternehmer werden? Sortiere mal Deine Gedanken und überlege Dir, ob das wirklich das Richtige für Dich ist.

Dirk-D. Hansmann  24.10.2015, 06:29

Garstige Ansage! Aber Du liegst richtig. Leider sind viele Gründungen in dieser Art vorbereitet. Die Fehler liegen offen da, wie auf einem Trümmerfeld. Ich weise immer wieder darauf hin: 90% der Gründungen werden in dieser ersten Phase wieder abgewickelt. Dabei ... ach ist egal. Ich schicke Dir noch ein Danke.

Bei einem Umsatz von mehr als 17.500 € gibt es die kleinunternehmerregelung nicht mehr.

Du kannst davon ausgehen dass 90% deiner in China gekauften Ware am Zoll hängen bleibt. ( Plagiate, entspricht nicht europäischer Norm und Sicherheitsbestimmungen usw. usw.)

Zum anderen was willst du mit der Kleinunternehmerreglung nach

§ 19 UstG?

Und deinen anderen Äusserungen nach zu urteilen hast du keinerlei Ahnung von Selbstständigkeit, von Import und Export, von BWL, dem Steuerwesen, Betriebsführung und Betriebsformen.

Einzig was dir hilft: besuche einen Kurs für Existenzgründer, damit du zumindest die gGrundbegriffe der Selbstständigkeit nahe gebracht bekommst.

So ist das ein tod geborenes Kind

Du solltest bei der IHK ein Gründerseminar besuchen.

Du hast momentan leider keinerlei Ahnung vom Unternehmerdasein ....