Darf nur ein bestimmter Hundehalter mit einem Kamphund Gassi gehen?

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Ein Staffordshire Bullterrier ist kein Kampfhund, sondern ein bullartiger Terrier. Soviel dazu.

Der Staffordshire Bullterrier gehört in Baden-Württemberg zu den Listenhunden der Kategorie 2, das heißt, es wird nur eine Gefährlichkeit vermutet, die mit einem Wesenstest widerlegt werden kann. Ergo muss dieser Hund keinen Maulkorb tragen, wenn die Besitzer diesen gemacht haben! Er darf sogar ohne Leine rumlaufen und wird dann als ganz normaler Hund geführt.

In der Landeshundeverordnung von BaWü steht folgendes:

§1 Kampfhunde

(3) Die Eigenschaft als Kampfhund kann im Einzelfall insbesondere bei Hunden der folgenden Rassen sowie deren Kreuzungen untereinander oder mit anderen als den von Absatz 2 erfassten Hunden vorliegen, wenn Anhaltspunkte auf eine gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit gegenüber Menschen oder Tieren hinweisen:

- Bullmastiff

– Staffordshire Bullterrier

– Dogo Argentino

– Bordeaux Dogge

– Fila Brasileiro

– Mastin Espanol

– Mastino Napoletano

– Mastiff

– Tosa Inu.

(4) Die Ortspolizeibehörde stützt die Entscheidung, dass die Vermutung nach Absatz 2 widerlegt worden ist, oder die Feststellung nach Absatz 1 oder Absatz 3, dass die Eigenschaft als Kampfhund vorliegt, regelmäßig auf das Ergebnis einer Prüfung. Zuständig für die Prüfung ist das Landratsamt als Kreispolizeibehörde, in Stadtkreisen das Bürgermeisteramt; es stellt eine Bescheinigung über das Prüfungsergebnis aus. Die Prüfung wird von einem im öffentlichen Dienst beschäftigten Tierarzt und einem sachverständigen Beamten des Polizeivollzugsdienstes durchgeführt; eine weitere sachkundige Person kann hinzugezogen werden. Die Feststellung der zuständigen Behörde eines anderen Bundeslandes über die Eigenschaft als Kampfhund steht bei Hunden, deren Halter sich nur vorübergehend im Geltungsbereich dieser Verordnung aufhalten, der Entscheidung nach Satz 1 gleich.

Das heißt durch regelmäßige Prüfung ist es ein Hund wie jeder andere auch.

Bevor du also direkt einen Hund an den Pranger stellst, lerne ihn erst einmal kennen! Lerne deine Nachbarn kennen, erkläre deine Bedenken und findet eine gemeinsame Lösung für das Problem!

Sicher dürfen die Kinder gar nicht mit dem Hund rausgehen, das erlaubt das Gesetz in diesem Falle gar nicht - aber für die Kinder ist dieser Hund eben einfach ihr bester Freund und keine Bestie, so wie du das denkst?! Erkläre das deinen Nachbarn einfach mal sachlich, nimm dir Zeit den Hund zu beäugeln, hör auf dir eine Meinung über ein Tier zu bilden, das du überhaupt nicht kennst.

Und mal so ganz nebenbei:

Kinder im Alter von 12, 13 Jahren sollten niemals alleine mit einem Hund spazieren gehen, weil sie in dem Alter keine Kontrolle und auch nicht das nötige Wissen haben - egal welche Rasse der Hund hat.

BlackCloud  16.03.2011, 20:39

Und nochwas für dich zur Info:

Der Staffordshire Bullterrier wird in anderen Ländern/Kontinenten als "Nanny-Dog" (Babysitterhund) gehalten, weil er eine sehr hohe Reizschwelle hat und gut mit Kindern kann - und das kann ich nur bestätigen.

Der Hund lebt in einer Familie, die selbst Kinder hat, also mach nicht aus einer Mücke einen Elefanten.

froudar 
Fragesteller
 16.03.2011, 21:35
@BlackCloud

Danke für deine detaillierte Antwort, aber wieso eine Mücke? Hast du Kinder? Weißt du was das für ein Gefühl ist, wenn sich Hundehalter so verantwortungslos verhalten und man das Gefühl hat, nichts dagegen ausrichten zu können? Mir reichen die Berichte in der Zeitung.

BlackCloud  17.03.2011, 08:15
@froudar

 

Nein, ich habe keine Kinder - ich kann deine Bedenken verstehen, aber dein Denkansatz ist leider falsch und stößt nunmal bei mir auf. Ich bin selbst eine Besitzerin eines American Staffordshire Terrier-Mischlings, der als Anlagehund 1 geführt wird - meine Hündin liebt jeden Menschen, kommt mit Kindern gut klar und wird als Therapiehund in Demenz-WGs eingesetzt - ich bin es einfach Leid, dass man mich und meine Hündin verurteilt, beschimpft und ausgrenzt, obwohl meine Hündin nicht das Geringste getan hat. Ich kenne selbst genug verantwortungslose Halter und finde das selbst zum ko.tzen, da sie mir das Leben nur zusätzlich erschweren - aber bitte bedenke: der Hund kann nichts dafür.

 

Daher sehe ich es für unbedingt nötig, vorher mit den Hundehaltern zu reden, bevor man direkt zu den Behörden rennt , denn es gibt auch vernünftige Halter, die ihre Fehler einsehen.

 

Übrigens: die Zeitung berichtet nur über "Kampfhunde"-Attacken - dass hier z.B. bei mir um die Ecke ein Kind von einem holländischen Schäferhund getötet wurde, wurde mit keinem Wort erwähnt - recherchiere also genauer, jeder Hund kann einen Menschen angreifen, wenn der Halter versagt.

Kampfhunde dürfen nur von Leuten gehalten und geführt werden die eine entsprechende Prüfung dazu abgelegt haben Inkl. eines Wesenstest für den Kampfhund. Egal wie sich das Tier Verhält, Es brauch nur einmal einen Menschen aus Angst zu beißen (Angstbiss) im Schlimmsten Fall kann es die Einschlläferung des Hundes bedeuten. Gründe dazu können Vielfältig sein. Wenn du um deine Kinder Besorgt bis Mach Beweisfotos zu der Lage. Zeige deinen Nachbarn an das er Unverantwortlich Handelt und Lass die Sache Prüfen. Bestätigt sich dein Verdacht ist er dein Kampfhund los !.

BlackCloud  16.03.2011, 20:37

Wieso direkt anzeigen? Meinst du nicht, man sollte den Nachbarn vorher mal drauf ansprechen, um eine Lösung zu finden?!

Ja mach Fotos und zeig die Leute an.. mensch das gibts doch net... kann man net mehr mit den Leuten REDEN??? Wenn ich manche Kommentare lese... und Kampfhunde gibt es nicht...

Sprich deine Nachbarn drauf an, danach kannst du immer noch sehen wie du weiter handeln sollst!

BlackCloud  16.03.2011, 20:35

Sehe ich genauso, alle schreien sie wieder "Anzeige", anstatt mal offen auf die Leute zuzugehen und das "Problem" zu besprechen.

JEDER der mit diesem Hund spazieren geht, muss die Zuverlässigkeitsprüfung hinter sich gebracht haben.

Hab selbst einen Staff und eien Amstaff- Mix und zwei Kinder...ansich wuerde ich mal sagen, geh einfach mal freundlich auf deinen Nachbarn zu und sag ihm deinen Bedenken...auf mich kommen auch ganz viele Leute zu und fragen nach dem Kampfhund....ein Staff ist von Haus aus nicht agressiv...In england wurden sie fuer das Bergwerk gzuechtet und haben dort die Loren rausgezogen, darum haben sie auch eine sehr hohe Schmerzgrenze...das ist natuerlich sehr gut fuer manche Idioten die daraus Kampfhunde machen...Staffs sind sehr Menschenbezogen und auch Kinderlieb...ware er nicht gut erzogen, wuerde er ein Kind locker ueber den Acker ziehen...

Also..einfach mal "Hallo " sagen ..