Berechnung Steuerfreibetrag Schwerbehinderung
Ich habe jetzt mal mit einem Brutto-Netto-Rechner "rumgespielt" und z. B. bei einem Bruttogehalt von 2500€ monatlich und einem jährlichen Steuerfreibetrag von 1060€ nur einen Unterschied von etwa 27€ gegenüber einer Berechnung ohne Freibetrag festgestellt, obwohl der Freibetrag ja eigentlich 88,33€ (1060:12) entspricht.
Nachdem mich das doch überrascht hat, habe ich das Ganze auch noch auf anderen Seiten ausprobiert, weil ich das zunächst für einen Bug gehalten hab, aber es war bei allen Rechnern so. Mal ein paar Cent hin oder her, aber immer so um die 27€.
Irgendwie versteh ich das grad nicht, kann mir das jemand mal bitte erklären?
4 Antworten
Ich glaube, Du verstehst den Begriff "Freibetrag" nicht richtig. ein Freibetrag von 88,33 Euro im Monat bedeutet nicht, dass Du 88,33 Euro von der Steuer wiederbekommst oder 88,33 Euro weniger an Steuern bezahlst. Es bedeutet, dass Du für diese 88,33 Euro keine Steuern bezahlen musst. Diesen Betrag hast Du also steuerfrei.
Ohne Freibetrag wird Deine Steuer von 2.500 € berechnet. Mit Freibetrag wird Deine Steuer von 2.411,67 € berechnet.
Du bezahlst also für 88 € Einkommen keine Steuern. Das macht dann bei einem Steuersatz von ungefähr 30% die errechneten 27 € Ersparniss.
Ich hab den Begriff wohl tatsächlich falsch verstanden und bin davon ausgegangen, dass der Freibetrag 1:1 angerechnet wird. Aber so wie du das erklärt hast hab ich das echt gut verstanden.
DANKE
Also ich habe es mal eben mit Steuerklasse 1 gerechnet, der Freibetrag von 88.- entlastet meine Lohnsteuer um 23,21 Euro (keine Kirchensteuer nur Lohnsteuer u. Soli).
Bei 2.500.- Euro Brutto beträgt die Lohnsteuer 337,66 Euro der Soli 18.57 Euro zusammen also356.23 Euro - das sind 14,25 % vom Brutto!
Bei 2.412.- Euro Brutto beträgt die Lohnsteuer 315.66 Euro der Soli 17.36 Euro also zusammen 333.02 Euro - das sind 13,81 % vom Brutto!
Die Differenz ist 23,21 Euro (356.23 - 333,02)!
Die Lohnsteuertabelle ist ja keine lineare sondern eine progressive Funktion. Die Entlastung von monatlich 88,- Euro auf das zu versteuernde Einkommen, wirkt sich zum jeweiligen Grenzsteuersatz aus. Ein steuerlicher Freibetrag wirkt sich bei Steuerpflichtigen die in der höchsten Progression sind (d.h. die viel verdienen) in Euro stärker aus, wie bei Steuerpflichtigen mit kleinem Einkommen, das ist und war schon immer so. Grossverdiener werden durch Freibeträge stärker entlastet, wie Kleinverdiener - von sozialer Lenkung erkennt man da recht wenig.
Hä??? Freibetrag z.B. 1200 Euro (läßt sich besser rechnen) geteilt durch 12 macht 100 Euro Freibetrag monatlich. "Spitzensteuersatz" in der Lohnsteuertabelle z.B. 25% macht 25 Euro Steuerersparnis.
Was ist daran merkwürdig???
Das wären dann also in deiner Berechnung bei einem Freibetrag von 100€ ein reales Mehr von 25€.
Also praktisch bei 1000€ Netto ohne Freibetrag dann eben keine 1100€ mit Freibetrag sondern eben nur 1025€.
Nur das wie ist mir immer noch nicht so ganz klar.
Man hat nicht nur den Freibetrag, sondern darf die Fahrtkostenpauschale auch doppelt berechnen, also für Hin- und Rückweg. Bei 100% GdB beträgt der Freibetrag 1420€.
Der Freibetrag senkt deine Steuerlast. Dein zu versteuerndes Einkommen wird um den Freibetrag reduziert mehr nicht. Wenn du einen Steuersatz von 25% hast dann sparst du unterm Strich 25% des Freibetrag an der Steuer
Gut, aber das kommt ja dann bei der Steuererklärung noch extra. Mir geht es vielmehr darum, wie aus 88,33€ Freibetrag (GDB 80) plötzlich "nur noch" etwa 27€ werden, die man tatsächlich mehr bekommt.