Autobatterie defekt! Gewährleistungsschaden?
Ich habe einen Gebrauchtwagen gekauft. Einen Tag später musste ich auf der Autobahn einen Pannendienst rufen, da die Batterie defekt war. Das Autohaus weigert sich nun die Materialkosten zu übernehmen. Sind sie nicht auf Grund der Gewährleistung dazu verpflichtet? Garantie fällt ja sowieso raus, da es ein Verschleißteil ist.
5 Antworten
Hat Dir das Autohaus das Auto 1.verkauft (mit MWSt) oder 2. nur vermittelt (ohne MWSt)? Wenn 1. dann müssen sie einen ebrauchtwagen-Garantie geben, wenn 2. dann hast Du nicht beim Händler gekauft und deshalb keine Gebrauchtwagen-Garantie.
Batterie ist ein Verschleissteil. Verschleissteile sind auch in der Gewährleistung nicht abgedeckt.
Auch nicht, wenn es einen Tag nach Fahrzeugübergabe kaputt geht? Was sollte sonst unter Gewährleistung fallen? Dann wäre es ja quatsch eigentlich oder?
Dinge, die zum Zeitpunkt der Übergabe defekt waren und nicht genannt wurden.
Was soll während deiner Fahrt an der Batterie überhaupt genau kaputt gegangen sein?
Verstehe richtig: du hattest den Wagen aus und dann sprang er nicht wieder an (Tankstelle/Rastplatz?) oder was ist genau passiert? Und was hat der Pannendiensttyp genau gesagt?
es war so ähnlich. wir haben rast gemacht und er ist nicht mehr angesprungen. haben den dann fremd-starten lassen und sind weiter gefahren, in der hoffnung, dass sie sich wieder aufläd. aber knapp 100km später hat es aus dem motorraum fürchterlich gestunken. wir konnten keine lüftung anmachen, keine klima, nicht mal die fenster öffnen, weil der gestank nicht auszuhalten war. hab dann wieder auf nem rastplatz gehalten und die haube geöffnet und siehe da --> die Batterie hat gedampft. der pannentyp hat dann spannung gemessen und festgestellt, dass se kaputt is. seit die neue drin is, is auch alles super.
aber kann man nich davon ausgehen, dass die batterie schon bei der übergabe kaputt war, wenn sie einen tag später nachweislich defekt ist?
Hm, das würde dann ein Richter entscheiden müssen und ich kann dir absolut keine Einschätzung geben, wie das ausgehen wird.
Mit dem Laderegler/der Lichtmaschine ist also alles ok, wenn es seit 3Monaten mit der anderen Batterie funktioniert. Das war jetzt meine Vermutung gewesen, dass dort ein Fehler hätte liegen können, der die Batterie nach ein paar Stunden gekillt hat.
@Novos, deine Antwort ist so leider nicht richtig. Weder hat es mit MWST zu tun noch mit "Garantie geben müssen".
An Novos Antwort kann grundsätzlich auch etwas dran sein. Wenn der Gebrauchtwagenhändler nur als Vermittler aufgetreten ist, dann kann unter Umständen die Gewährleistung wirksam ausgeschlossen sein.
Vermutlich wirst du hier mit der Gewaehrleistung nicht weit kommen. Diese deckt ja nur solche Sachmaengel ab, die bereits zum Zeitpunkt der Uebergabe vorhanden oder angelegt waren. Bei der Uebergabe hat die Batterie aber noch funktioniert und auch am naechsten Tag noch (sonst waerst du ja gar nicht erst bis zur Autobahn gekommen). Es wird nun also darauf ankommen, ob sich die Batterie zum Zeitpunkt der Uebergabe in einem derart fortgeschrittenen Verschleisszustand befand, der bei einer Batterie dieses Alters allgemein noch nicht zu erwarten ist. Ein allgemein zu erwartender Verschleisszustand waere hingegen kein Sachmangel.
Die sog. "Beweislastumkehr" bringt dir in diesem Fall wahrscheinlich auch nichts, weil diese nur auf die Vermutung abstellt, dass ein waehrend der ersten 6 Monate sichtbar gewordener Sachmangel bereits von Anfang an vorgelegen hat (dies auch nur, wenn die Art des Mangels mit dieser Vermutung vereinbar ist). Dass aber ueberhaupt ein Sachmangel vorliegt, muss in jedem Fall vom Kaeufer bewiesen werden (also schon ab dem 1. Tag).
Weiterhin haettest du dem Autohaus im Falle eines Sachmangels erst einmal die Moeglichkeit zur Nachbesserung geben muessen. Das haettest du telefonisch mit dem Autohaus klaeren koennen. Nur wenn die gesagt haetten: "Ist in Ordnung, hol nen Pannendienst", haettest du den Pannendienst beauftragen duerfen. Moeglicherweise haette das Autohaus aber auch eine andere Moeglichkeit gefunden. Dazu haettest du diesem eine Gelegenheit geben muessen.
Hier waere also erst einmal zu klaeren, ob zum Uebergabezeitpunkt ueberhaupt ein Sachmangel vorlag und weiterhin, ob du ueberhaupt zur Selbstvornahme berechtigt warst.
Der Sachverhalt spielt an einem Sonntag.
Über die Berechtigung zur Selbstvornahmen kann man viel streiten, aber vor Gericht würde der Autohändler das sicher nicht tun wollen.
Deine Ausführungen dazu, ob überhaupt ein Sachmangel vorliegt, erscheinen mir aber berechtigt.
Ich würde wohl dazu tendieren, einen Sachmangel anzunehmen. Das Autohaus ist deutlich im Vorteil, wenn es um die Einschätzung unter anderem der Batterie geht.
Der Mangel hat sich einen Tag später gezeigt. Dies kann für meine Begriffe nur einen Sachmangel iSv 434 bedeuten.
Allerdings habe ich auch überhaupt keine Ahnung von Autobatterien 0.0
Wie gesagt, wenn der Mangel daheim aufgetreten wäre und es nicht auf einem Sonntag passerit wäre, hätte ich auf jeden Fall das Autohaus kontaktiert. Aber was hätte ich tun sollen? Auf dem Rastplatz warten, bis es Montag wird? Das ist nicht zumutbar...
Und es ist ja nicht so gewesen, dass die Batterie komplett im Eimer gewesen ist. Also dass das Auto überhaupt nicht mehr gefahren ist. Wir mussten es zwar auf einem Rastplatz fremd-starten lassen, aber danach funktionierte es noch wenige Kilometer ganz gut. Plötzlich hat dann der extrem beißende Geruch aus dem Motorraum angefangen. WIe gesagt, wir konnten keine Lüftung oder Klima einschalten und nicht einmal mehr die Fenster öffnen, da an sonsten der Brechreiz so extrem geworden wäre. Nach dem Messen der Spannung ist auch der Pannendienst der Überzeugung gewesen, dass sie definitiv kaputt ist...
ich persönlich finde es nur eine Frechheit vom Autohaus sich mit dem Argument zu rechtfertigen, dass ich das Auto mit einer neuen HU erhalten habe und da die Batterie noch in Ordnung wäre. Selbst nachdem ich Rücksprache mit der DEKRA nahm und denen das mitteilte, beharren sie noch immer darauf. ich finde, wenn man mehrere tausend Euro für ein Auto zahlt, sollten sie sich nicht wegen eigentlich "nur" 113 Euro mit haltlosen Argumenten aus der Affäre ziehen... Also ich bin noch immer bitter enttäuscht und würde KEINEM das Autohaus empfehlen..
Wer mag, kann auf Autoplenum. de schauen, um welches Autohaus es sich handelt (kleiner Tipp es ist in Heilbronn und ich fahre OPEL!)
Die Batterie ist selbstverständlich von der Sachmängelhaftung umfasst, da macht das Gesetz keine Ausnahme. Genauso greift auch hier die Beweislastumkehr aus § 476 BGB, wonach vermutet wird, dass der Mangel bereits bei Gefahrübergang vorlag.
Natürlich konnte man in der von dir beschriebenen Situation auch nicht erwarten, dass du erst mal deinen Händler zur Nacherfüllung aufforderst.
Im Ergebnis hast du also Anspruch auf Nacherfüllung. Diese ist ja nun unmöglich geworden - hat ja inzwischen ein anderer gemacht - darum konntest du die Beseitigung des Mangels selbst vornehmen und kannst die Kosten vom Händler ersetzt verlangen.
Die Batterie ist selbstverständlich von der Sachmängelhaftung umfasst ...
Das stimmt natuerlich. Allerdings ist es fraglich, ob der Ausfall einer zum Zeitpunkt der Uebergabe noch funktionierenden gebrauchten Batterie ueberhaupt einen Sachmangel darstellt. Sofern sich die Batterie in einem altersbedingt allgemein zu erwartenden Verschleisszustand befand, liegt auch dann kein Sachmangel vor, wenn dieser allgemein zu erwartende Verschleisszustand wenig spaeter zum ebenfalls zu erwartenden Totalausfall der Batterie gefuehrt hat.
Du hättest dem Autohaus die Möglichkeit geben müssen den Schaden zu beheben. Eine von dir nun anderweitig gekaufte Batterie müssen sie nicht bezahlen. Sollten sie aber schon aus reinen Kulanzgründen machen, denn es war für dich ja sicher auf der BAB eine Ausnahmesituation. Grundsätzlich fällt die Batterie aber nicht unter die Sachmangelhaftung. Da es aber nur einen Tag nach der Auslieferung an dich passiert ist, war dieser Schaden dem Autohaus sicher schon vorher klar. Es gibt das so schöne Bewertungsportale wie z.B. www.autoplenum.de . Da solltest du mal deinen Vorfall schildern.
wäre der schaden daheim aufgetreten hätte ich auch das autohaus darüber in kenntnis gesetz. ich hätte es aber definitiv nicht dort reparieren lassen, da das autohaus knapp 400km weg ist. aber was hatte ich für eine wahl? mittel auf der autobahn? da konnte ich nur den pannendienst rufen, zumal es sonntags war. ich hab dem autohaus auch geschrieben, dass es denen klar gewesen sein muss. antwort von denen: ich hab das auto mit der nagelneuen HU bekommen und da war die batterie okay. ich hab dann rücksprache mit der DEKRA gehalten und siehe da --> die batterie wird bei der HU überhaupt nich überprüft...
und ich habe bei autoplenum schon meine geschichte geschrieben, wurde aber wieder gelöscht, weil es nicht dem "Standard" der seite entsprochen hat. ich werde aber nochma einen erfahrungsbericht schreiben, sobald ich ne rückmeldung habe...
Das Autohaus sagt sich jetzt aber natürlich auch "Kunde 400 KM weg". Der kommt eh nicht wieder,
is für mich aber nicht normal dem kunden gegenüber so ein verhalten an den tag zu legen... sie müssen damit rechnen, dass ich die kundenbetreuung öffentlich mache. außerdem bin ich gerade im begriff mir einen anwalt zu nehmen, da ich es nicht einsehe und immernoch der überzeugung bin, dass sie die kosten tragen müssen. wollte so weit nicht gehen, aber man muss sich nicht alles gefallen lassen und genau darauf bauen die...
Ein seriöses Autohaus würde die Batterie auf Kulanz tauschen.
..denn was sind ein paar Euro für eine neue Batterie gegen einen verärgerten Kunden.
genau so sehe ich das eigentlich auch. ich habe mittlerweile seit knapp 3 Monaten Ärger mit dem Autohaus, da sie sich gänzlich weigern die Batterie zu bezahlen. Ich hab das Gefühl, dass in dem Autohaus das Motto gilt:
Der Kunde ist König, bis er die Kohle auf den Tisch legt. Danach muss er zusehen, wo er bleibt."
Ich hab das Auto in einem Autohaus gekauft (also inkl. MWSt). Und soweit ich weiss, fällt die Batterie nicht unter die Garantie, da es ein Verschleißteil ist. Aber wie sieht es mit Gewährleistung aus. Ist die nicht rechtlich geregelt mit 2 Jahren?