Welche Dauer eines Anfahrtwegs zur Arbeit ist zumutbar?

18 Antworten

Allgemein hält man 90 Minuten für den einfachen Weg für zumutbar! Wenn man öffentlich fährt, kann man diese Zeit sogar hervorragend nutzen, um sich mit etwas zu beschäftigen. Vokabeln lernen oder so.

"News | Rechtstipp der Woche (2008) 90 Minuten Anfahrt zur Arbeit ist zumutbar

Das Schlimmste an der Arbeit ist der Weg zu Arbeit, stöhnen viele Pendler. Und da ist etwas Wahres dran. Wer mehr als 36 Stunden in der Woche arbeitet, möchte ungern noch einmal fünf Stunden im Auto sitzen. Und seitdem Peer Steinbrück die Pendler-Pauschale bis auf Widerruf des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) gestoppt hat, entfällt auch der steuerliche Vorteil der Stop-und-Go-Fahrten im morgendlichen Stau. Entsprechend genervt sind Arbeitnehmer, denen zu allem Überfluss auch noch eine Änderungskündigung auf den Schreibtisch flattert: Ab sofort möge man doch bitte an einem anderen, weiter entfernten Arbeitsplatz erscheinen.
So geschehen mit einer Bankangestellten aus Mainz-Bingen. Die Sachbearbeiterin sollte statt in Frankfurt im weiter entfernten Eschborn die Konten ihrer Kunden führen. Dagegen klagte die Frau. Durch die Änderungskündigung würde ihr eine tägliche Fahrtzeit von jeweils 40 Minuten für Hin-und Rückfahrt zugemutet, nicht eingerechnet die Zeit, die sie zusätzlich benötige, um ihr Kind zum Kindergarten zu bringen. Ein ganzer Arbeitstag in der Woche, nur für die Pendelei.

Doch vor dem Arbeitsgericht (AG) Frankfurt musste sie eine Niederlage hinnehmen. Die Richter entschieden, dass ein täglicher Anfahrtsweg von 40 Minuten zumutbar sei und bekräftigten damit auch noch einmal die zeitliche Obergrenze für einen einfachen Fahrtweg: 90 Minuten müssten danach als zumutbar angesehen werden. Der Umweg zum Kindergarten dürfe bei dieser Berechnung nicht mit einbezogen werden, da er der Privatsphäre zuzurechnen sei. Die Änderungskündigung war rechtens (Az.: 1 Ca 5428/07)." http://www.formblitz.de/artikel/rechtstipp/2008/90-minuten-anfahrt-zur-arbeit-ist-zumutbar.html

Liegt für mich absolut im Rahmen da es keine außergewöhnliche Entfernung sein sollte.

Wenn ich das immer lese: "andere haben einen längeren Weg und deswegen ist das zumutbar" Das ist als ob man auf die Frage: "Darf ich ein kleines Auto klauen?" Antwortet: "Natürlich darfst Du ein kleines Auto klauen, andere klauen ja auch LKW's" Hier wurde nach einer rechtlichen Grundlage gefragt und das Gesetzt sieht vor, dass 3 Stunden Pendlerzeit zumutbar sind.

Manch einer würde froh sein, einen Job zu haben. Ich hatte jahrelang einen Arbeitsweg von 1,5 Stunden pro Weg. Klar ist ein kürzerer Arbeitsweg bequemer, aber eine Dreiviertelstunde ist absolut zumutbar. Es sei denn, jemand hat einen festen Arbeitsort, zum Beispiel eine feste Filiale, in seinem Arbeitsvertrag stehen, dann ist das mit der Versetzung nicht so einfach.