Was kann ich tun, wenn die Kollegin faul ist?
Ich arbeite ich in einem Unternehmen mit über 80 Kollegen, die du nach einer Zeit einzeln kennen lernst, da wir in verschiedenen Standorten der Firma eingesetzt werden und nie einen festen Kollegium dadurch haben. Gestern lernte ich also eine Kollegin kennen, die mir noch nicht bekannt war. Wir haben es auf der Arbeit mit Verkauf und Kundenberatung zu tun und müssen also mehrere Dienstleistungen kombinieren. Während die Kollegin einen Kunden bedient, habe ich bereits 5 Kunden beraten. Ich habe einen Kunden beraten, sie ließ ihren Kunden links liegen und fing an mit meinem Kunden ein smalltalk zu führen.. So weit halb so wild.. Um 18:00 schließt unsere Geschäftsstelle. Die Kollegin hatte um kurz nach 18:00 Uhr noch einen Kunden am Schalter und bediente diesen. Also ging ich ins Büro und erledigte meine Aufgaben, da nur der eine Kunde noch da war und sie ihn ja an Ihrem Tisch sitzen hatte. Nach paar Minuten kam sie ins Büro und sagte, ich könnte nicht einfach ins Büro gehen, der Kunde möchte noch was kaufen und ich soll ihn abkassieren, sie hätte noch was anderes zu erledigen .. Jetzt mal eine ganz blöde Frage: Wenn man einen Kunden bedient und dieser nach der Beratung noch etwas kaufen möchte, dann verkaufe ich ihm das gewünschte Produkt und bediene "meinen" Kunden zu Ende ? Vielleicht ist die Frage etwas kompliziert, aber ich bin von so einer Einstellung erstaunt..
7 Antworten
Im Arbeitsleben sollte man nicht mit Deinen oder meinen Kunden trennen. Man muss nicht immer alles auf die Goldwaage legen um zu seinem Recht zu kommen. Akzeptieren und gut ist es. Denn wenn man schon so anfängt hat man immer die schlechtere Karte gezogen. Der Kunde soll bedient werden und von wem ist doch egal, Hauptsache der Umsatz stimmt.
Es handelt sich nicht um generelle Arbeitsaufteilung. Es ist oben geschildert und bezieht sich auf die Situation , wenn ich im Büro bin, das gute 50 Meter vom Verkaufsraum entfernt ist und die Kollegin beim Kunden steht..
Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss..... Dein (Schreib-)stil zeugt von einer sehr motivierten, leistungsbereiten Person, die Deine neue Kollegin möglicherweise sofort "gelesen" hat. Vermeintlich faule Leute haben vielfach erstaunliche Überlebensstrategien und wenn Du Deine Grenzen aufzeigen möchtest, rechne mit harter Gegenwehr und Strategie. Oft werden motivierte, korrekte und fleißige Mitarbeiter in einem Team zum Problem. Führungskräfte stempeln solche Auseinandersetzungen um Arbeitsabläufe und Kompetenzen im Team sehr schnell als Zickenrallyes ab. Vorsicht, dass Du kein solches Image bekommst und unerwartet den kürzeren ziehst. Außerdem gibt es häufig Protegés im Hintergrund, die schnell und unbarmherzig reagieren, wenn Du ihren Mausis zu nahe trittst.
Wenn Du ein sicheres Standing im Unternehmen hast, Deine Selbstwahrnehmung intakt ist und Du Rückhalt unter Kollegen hast, kannst Du natürlich frühzeitig das Problem thematisieren. "Wir sollten uns einmal über die Aufgabenverteilung verständigen, gestern haben sich für mich einige Fragen ergeben..." könnte ein brauchbarer Einstiegssatz sein.
Nachdem ich Entsprechendes am eigenen Leibe erfahren habe, vermag ich alles, was im ersten Absatz gesagt ist, umfassend zu bejahen.
Zum zweiten Absatz sei ergänzt, daß es immer dann problematisch wird, wenn der Chef selbst führungsschwach ist und den Kollegen keinerlei Rückhalt gibt.
Du musst einfach mal den Mund aufmachen! Jeder, der nichts sagt, wird ausgenutzt. Bleib sachlich, aber sage alles klar und deutlich, was dich stört. Die Leute brauchen dann meist noch einen Tag, bis sie das Gehörte verdaut haben, also sogar wenn sie dann sauer ist, kann es gut sein, dass sie deine Hinweise beherzigt.
Es wird immer diese Art von Kollegen geben. Man muss lernen mit ihnen umzugehen. Streit und Konflikte sollte man - soweit mögl. - vermeiden. "Der Klügere gibt nach."
Die Kollegin hat die Betreuung des Kunden auf Dich abgewälzt. Könnte doch sein, daß die Kollegin nicht mehr weiter wußte um Schaden von sich abzuwenden.