Was tun, wenn der Anwalt Fristen verstreichen lässt, fehlende Unterlagen nicht nachreicht?
Hallo,
ich habe am 9.12.2010 einen Antrag für meine Privatinsolvenz einreichen lassen. Mitte Januar wurde ich vom Gericht angeschrieben, dass noch Unterlagen fehlen und diese habe ich dann wiederum meinen Anwalt zum Bearbeten und einreichen gegeben. Nachdem sich nichts gerührt hat, trat ich mit dem Insolvenzgericht in Kontakt.
Am 28.03 musste ich dannerfahren, das das Gericht den Antrag zurückgenommen hat, weil die Unterlagen nicht nachgereicht wurden. Am liebsten würde ich den Anwalt ja wegen Schlamperei verklagen, aber ich habe die finanziellen Mittel nicht. Wer kann mir nun einen Rat oder Hilfe geben, wie ich schnellstmöglichst den Antrag wieder zum Laufen bringe. Die Schlamperei wird die Kanzlei nicht zugeben, sie ist auch komischwerweise nicht mehr zu sprechen.
3 Antworten
Wenn Du beweisen kannst, dass Du Deinen Anwalt beauftragt hattest (und die nötigen Dokumente und Informationen rechtzeitig an ihn gegeben hattest), dann kannst Du bei dem Gericht, wo Du den Antrag auf Privatinsolvenz stellen lassen wolltest, erreichen, dass der Antrag wieder aufgenommen wird. Es handelt sich um einen Anwaltsfehler, der Dir vom Gericht nicht als Nachteil angerechnet werden darf.
Der normale Weg ist dann allerdings, dass der beauftragte Anwalt zum Gericht geht und dort sein eigenes Verschulden erklärt, und daraufhin das Verfahren wieder in Gang bringt. So was ist gar nicht so selten.
Wenn Dein Anwalt für Dich nicht mehr erreichbar ist, oder anderweitig nicht kooperativ ist, dann gehst Du am besten selbst zum Gericht, und lässt Dich beraten, was zu tun ist.
Du leitest ein Mahnverfahren ein. Du schreibst eine Mahnung, die vertraglich festgelegte Leistung zu erbringen. Falls die Leistung nach 3 Mahnungen im 2 Wochenabstand immer noch nicht erfüllt ist, verkaufst du die Leistungsforderung an ein Inkassounternehmen. Dieses erbringt die Leistung die der Anwalt erbringen müsste oder liefert dir Ersatz. Damit bist du aus der Sache raus und hast das bekommen was du bekommen solltest bzw. Ersatz. Das Inkassounternehmen schlägt sich jetzt mit dem Anwalt rum und versucht deine verkaufte Leistungsforderung bei dem Anwalt einzutreiben. Aber das kann dir egal sein. Du bist ja schon befriedigt und aus der Sache raus. Wenn der Anwalt nun immer noch nicht reagiert, gibt es ein Gerichtsverfahren und der Anwalt bekommt einen Titel über die Leistungsforderung. Dieser ist 30 Jahre lang gültig und der Anwalt wird bis zu 30 Jahre lang ständig mit seiner nichterfüllten Leistung konfrontiert und gebeten diese Leistung nachzuleisten. Andernfalls kommen Gerichtsvollzieher und machen Druck (Drohen mit Pfändung von Sachen als Ersatzleistung, bzw. ziehen die Sachen ein).
geld regiert die welt, so ist das leider. der erfolgreichste weg ist es den anwalt zu verklagen (aber am besten von einem rechtsanwalt der ein bisschen weiter weg arbeitet, nicht dass das noch freunde sind^^)
das scheint ja für dich ein richtiges, in jeder hinsicht finanzielles problem sein. geh am besten zu einer verbraucherzentrale und lass dich da beraten( die wollen natürlich auch geld haben, aber ein rechtsanwalt ist teurer^^)