Was ist ein gutes Auto

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Willkommen bei den Aufbrauchern am unteren Ende der automobilen Nahrungskette!

Dass du bei so geringen Anschaffungskosten immer in vergleichsweise kurzen Abständen weiteres Geld nachschießen musst, versteht sich fast von selbst. Auch wenn man die Ansprüche sehr sehr deutlich auf vollkommene Langweiler-Karren runterschraubt, kann man dieses Risiko nicht ausschließen. Ohne tiefere Schrauberkenntnisse schon mal überhaupt nicht.

Vor dem Hintergrund kann man dann auch gleich eine "Cheap 'n Cheerful" TÜV-Strategie fahren. Will sagen nie mehr als so 500 Euro pro Auto ausgeben und sobald es die nächste HU nicht mehr mit vertretbarem Aufwand schafft oder irgendwas richtig teures kaputt geht - gnadenlos ab 1 Euro bei Ebay rein und den nächsten in der Preislage her.

Die Autos sollten halt mindestens Euro 2 haben, wenigstens beim Kauf noch fahrbereit sein, ohne richtig üble Ausfallerscheinungen und unmittelbaren teuren Reparaturbedarf, und jeweils wenigstens noch so neun bis 12 Monate TÜV haben, je nach Preis.

Auch bei dieser Strategie steckt der Teufel natürlich im Detail. Es gibt praktisch nur verranzte und/oder verbastelte Heizerschüsseln, darunter massig Franzosen, Italiener und rostige Fords. In dem Preissegment gehören sowohl notdürftig angehübschte Unfallautos als auch getürkte TÜV-Prüfungen praktisch zum guten Ton. Normal sind auch verlogene Verkäufer, die absichtlich Fehler in die Beschreibung einbauen in der Hoffnung, ein erst einmal mit der Aussicht auf ein deutlich jüngeres Auto mit viel weniger Kilometern angelockter Interessent ließe sich durch irgend eine irrationale Sympathie zum Auto, zum Verkäufer oder zur  landschaftlich reizvollen Anfahrt dann trotzdem zum Kauf breitschlagen.

Aber vieles davon relativiert sich halt ein Stück weit, wenn man eh kaum Geld dafür hinblättert. Wie ein alter Kumpel immer gesagt hat, "Bis 500 Euro kauf' ich alles."

Und natürlich wird es kniffelig mit der Suche nach dem Nachfolger, falls der aktuelle Untersatz mal vollkommen ausfällt, bevor die Thronfolge gesichert ist. Denn egal wie hoch man seine Fähigkeit entwickelt, die übelsten Anbieter bereits am Telefon auszusortieren - man wird sich trotzdem immer so einiges an Autos anschauen müssen. Von daher könnte es eine Überlegung wert sein, sich direkt einen Peugeot 106 oder Polo 6N oder irgendwas dazu zu stellen, das halt praktisch immer irgendwie fährt. Zumindest wenn man auf dem Land wohnt. Müsste man halt nur irgendwo untergestellt bekommen, weil einfach so ohne Zulassung an der Straße parken ist nicht.

Versicherung - da musst du halt sehen, wo du Prozente her bekommst. Verwandte, Bekannte, Opa, Oma... lügen, stehlen, betrügen. Denn ohne Prozente wird dir aus reinem Geldmangel wirklich ein, zwei Jahre absolut gar nichts anderes übrig bleiben als ein GANZ ganz braves, langweiliges kleines Autochen zu fahren. Und zwar ganz lieb und brav und völlig unfallfrei.

http://www.autoampel.de/liste/typklassen-3.html

Wie man sieht, sind in Haftpflicht Typklasse 10 praktisch nur Oldtimer, die nicht mehr wirklich praxisgerecht sind und auch schon wieder so alt, dass sie aus deinem Budget rausfallen. Von diesen kämen dann zum Prozente-Sammeln noch am Ehesten in Frage:

- Suzuki Samurai (aber dann wirklich nie Langstrecke fahren - auf der Straße ein Knochenschüttler sondergleichen.) (Dafür richtig geländegängig.)

- Fiat Panda / Seat Marbella / Terra

- Subaru Justy

- Toyota Starlet

- Daihatsu Cuore

Die gingen auch noch mit Euro 1, weil sie alle so wenig Hubraum haben.

Havenari  24.04.2015, 07:56

Respekt - eine formidable Antwort.

Fraganti  21.09.2015, 13:48

Die gingen auch noch mit Euro 1, weil sie alle so wenig Hubraum haben.

1L Motoren mit Euro1 sind bereits teurer als 2L Motoren Euro2. 

Ein 1.3L Starlet  Euro1 kostet so viele Steuern, wie ein 2.8L 6 Zylinder Euro2. In Sachen Steuer lohnt es sich kein bisschen kleinen Plunder auf dem technischen Stand der 80er Jahre zu fahren. 

Gerade wenn man nicht viel Geld ausgeben will, kauft man nicht wahllos irgendwelchen Ramsch, man wählt an Hand der Versicherungseinstufung aus, denn dort kann man wirklich "großes" Geld sparen (in diesem Fall durchaus den Kaufpreis der 500€ Karre pro Jahr) und dann Kreist man die Suche weiter ein, indem man nur ab Euro2 sucht. 

Was heißt 40 tkm Erfahrung? Falls du nicht über 23-25 Jahre alt bist (kommt auf die Versicherung an) und bisher keine eigene KFZ - Versicherung abgeschlossen hast fängst du bei SF - 0 an. Da interessiert es denn Eher wenig wie lange du gefahren bist, ohne festgelegte Dokumente. Leider muss ich dir auch sagen das du nicht große Möglichkeiten hast und würde dich bitten nochmal über ein Golf nachzudenken. Ansonsten Versuch es mal mit eine Mercedes A-Klasse oder Opel Astra.

Ich empfehle dir einen Audi 80 oder Audi 100 für ca. 1000 Euro. Sind gute Anfängerautos, leicht zu fahren & sehr zuverlässig, außerdem sehr bequem auch für längere Strecken. Ich hatte 'nen Audi 100, mein Bruder den kleineren Audi 80 beide mit 90 PS Benzinmotor. Die Autos waren sehr robust & zuverlässig, ein Kratzer machte nix aus, sie waren preiswert in Kauf und Unterhalt und wir mussten nur selten was reparieren ------------> wenn was fällig war, war es billig und schnell beseitigt.

Der Audi 100 ist zwar ca. die 5er-BMW-Größe, die du nicht willst, aber preiswert im Unterhalt.

Ich habe für meinen Audi 100 sämtliche Ausgaben selbst zahlen müssen & kam mit meinem Ausbildungsgehalt sehr gut über die Runden. Die Versicherung kostete bei der R+V Versicherung (nur Haftpflicht und Schutzbrief) ca. 70-80 Euro im Monat (Zulassung vom 1. Tag auf mich, 18 Jahre zu dem Zeitpunkt, aber Rabatt wegen meinen Eltern, die bei der R+V sehr viele Versicherungen haben, Garage vorhanden -----> macht auch was aus). Steuer ca. 300 Euro im Jahr (meiner hatte noch Euro 1, der auf Euro 2 umgerüstete Audi 80 meines Bruders mit selbem Motor kostete ca. die Hälfte Steuer, würde somit nach 'nem Modell schauen das schon Euro 2 als Katalysator hat!!), Spritverbrauch war tragbar, eine grüne Umweltplakette bekamen beide Audis. Der Audi 80 von meinem Bruder war total flott & flink ---------> der lief laut Tacho 190, mein Audi 100 war etwas langsamer, aber auch nicht untermotorisiert.

An Versicherung waren für den Audi 70-80 Euro im Monat zu zahlen & damit zahlte ich deutlich weniger als Klassenkameraden aus der Berufsschule oder Freunde die ihre Kleinwagen wie Opel-Astra, Peugeot 206, Ford-Escort usw. sogar meist auf die Eltern angemeldet hatten. Größere Autos sind in der Versicherung meist billiger als Kleinwagen die jeder Fahranfänger will!

Auch empfehlenswert sind die Ford Mondeo Typen aus den 90ern, so einen hatte ich nach dem Audi 100 & meine Freundin fährt so einen immer noch. Sind oft günstig zu kriegen & speziell als Stufen- oder Fließheck meistens von Rentnern gefahren worden, also verhältnismäßig wenig gefahren & gut gepflegt (die Audis auch, unsere waren von Rentnern meiner sogar aus 1. Hand) und haben schon Sachen wie Airbags und ABS was die Audis selten haben.. mit dem Mondeo fuhr ich auch einiges an Autobahn & es war immer sehr angenehm. Das Auto war zuverlässig, es war ein 115 PS mit Stufenheck Bj. 1993 in Ghia Ausstattung also schon mit Elektrischen Fensterhebern und Zubehör, echt angenehm :) Habe damals (2010) für das Auto 800 Euro bezahlt auch aus 1. Hand von einem alten Mann & bin den Ford drei problemlose Jahre gefahren.. ist echt Empfehlenswert :) Der Mondeo sah total langweilig aus, ist aber locker 180 gelaufen und hat nie gemuckt ----------> ein Klasseprodukt :)

Vielleicht ist auch 'nen älterer Opel Vectra A aus den 90ern eine Überlegung wert, gerade der Zweilitermotor soll echt robust sein & läuft wie der Teufel, nur rosten die Dinger schlimm. Vllt. findet sich was Schönes von einem Rentner, teuer sind sie jedenfalls nicht mehr!

Hoff' ich konnte dir mit dem langen Text helfen ;)

Beide von dir genannten Fahrzeuge in dieser Preisklasse sind sicher nicht zu empfehlen. Der Alfa noch viel weniger als der Fiat. Für 1.500. Euro solltest du dich eher um einen Japaner kümmern. Damit fährst du unterm Strich kostengünstiger und bist auch nicht regelmäßig in der Werkstatt. Der Toyota Corolla ist da schon mal eine sehr gute Wahl. 180 km/h muss nicht wirklich sein. Im Schnitt schafft man sowieso auf der Autobahn nur ca. 100 bis 110 km in der Stunde.

Ich fahre seit Jahren Hondas... Civic und Accord. Sportlich, sparsam, zuverlässig. Beim Civic haben viele Verschleissteile über 10 Jahre gehalten... habe den dann mit Originalauspuff und Originalbatterie verkauft.

sanciu  23.04.2015, 21:22

Vorsicht, wenn die Motoren kaputt gehen...,sehr kostenintensiv.

Wiggum34  23.04.2015, 21:50
@sanciu

Der kleine 1,4er im Civic hatte 200.000 runter als ich ihn verkauft habe - und der läuft noch weiter.

Maul1995  23.04.2015, 23:23

haben nen RD8 2.0 knappe 200tkm noch nie was gewesen nur Verschleißteile