Warum sympathisierst du mit Russlands Außenpolitik?

4 Antworten

Meine Ansichten sind z.B. durchaus eher pro-russisch, weshalb ich deine Frage beantworten möchte. Es sei aber gesagt, dass ich kein Schwarz-Weiß Denken unterstütze, sondern alle Dinge möglichst neutral aus allen Blickwinkeln betrachte und mir so meine Meinung bilde.

Bedeutet, wenn ich für mich dadurch Russlands Außenpolitik nachvollziehen kann, dann muss ich nicht automatisch auch Partei ergreifen oder alles gut heißen. Auch bin ich offen für konstruktive Dialoge, sofern sie auch so begonnen werden. Meistens gibts dann trotzdem den Titel "Putin Troll" als Antwort. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, doch mal auf respektvolle und vor allem reflektierende Gegenmeinungen zu stoßen.

Deine Frage kann ich nur wertschätzen. Nehmen wir an, du hast die gleiche oder eine ähnliche Meinung zu Russland wie sie aktuell in unserer Presse zu sehen ist. Dann urteilst du nicht, sondern versuchst stattdessen zu verstehen, warum jemand eine andere Meinung darüber hat. Das erlebe ich heutzutage kaum noch. Und am Ende kannst du sogar trotzdem bei deiner Meinung bleiben, aber du kennst zumindest die andere Seite und die Gründe, warum jemand anders darüber denkt. Dabei ist Nachvollziehen und Zustimmen etwas ganz Unterschiedliches.

Zur Frage:

Du sagst du wüsstest da keinen logischen Punkt. Dabei finde ich lässt sich die Sympathie zu Russlands Außenpolitik (ich bleib jetzt einfach mal bei dem Begriff von dir), meiner Meinung nach durch Logik gar am besten erklären.

Lassen wir mal alle Details, Fakten über die man streiten könnte und einzelne Thematiken, die sich untergliedern lassen, aus. Wir betrachten die Welt aus einer absolut neutralen Perspektive. Wir versetzen uns im Folgenden immer in die Regierung der jeweiligen Länder und tun mal gedanklich so, als wären wir mal Deutschland, mal Russland, mal USA oder die Ukraine. Nun versuche ich meine Ansichten für dich nachvollziehbar zu erklären, denn das war ja deine Frage.

Leider kann ich nicht alles ausführen und aufzählen, was meine Meinung über die letzten 12 oder mehr Jahre gebildet hat. Aber mein logischer Verstand hat irgendwann einmal angefangen die Welt auf geopolitischer Ebene zu betrachten und dort mit Logik versucht politische Geschehenisse nachzuvollziehen und zu interpretieren. Mir wurde nämlich irgendwann klar, dass die ganze Welt ein höchst kompliziertes und vor allem unmoralisches Schachspiel zwischen aller Länder ist, womit sich beinahe alles erklären lässt.

Wenn man einmal begriffen hat, was Geopolitik ist und was Erdressourcen, Import und Export, Flüsse und Meere, Handelspartner, Bevölkerung, Grenzen und Nachbarn, die letztlich alles entscheidende geographische Lage eines jeden Landes, das jeweilige Klima und viele andere Dinge für eine Rolle in der Geopolitik spielen, dann öffnet sich plötzlich ein völlig neues Weltbild und es kann einem den Boden unter den Füßen wegziehen, so heftig und dreckig gehts da zu.

In den Massenmedien wird man niemals geopolitische Analysen oder Hintergründe zu sehen bekommen. Hat man Geopolitik aber einmal verstanden (man muss noch gar nicht alles darüber wissen und alles durchschaut haben), dann fragt man sich zurecht "Warum wird die gesamte Geopolitik in den Medien immer ausgelassen?" Denn man versteht irgendwann, dass Geopolitik das Denken und Handeln jeder erdenklichen Regierung jemals war, ist und immer sein wird.

Ausschließlich auf der Ebene wird die Welt und unser aller Leben seit jeher geformt. Alles andere, alles was wir in den Medien zu lesen bekommen, sind extrem einfach gehaltene, oft und gerne falsche, bewusst steuernde Nachrichten, die gar nichts mit den wahren Hintergründen zu tun haben.

Und obwohl jeder schon einmal Geopolitik gehört hat und es alles darüber zu lesen gibt und tausende Beispiele und Analysen existiersten, obwohl auch schon Politiker darüber sprachen, es dafür offizielle Think Tanks gibt usw., wird es seltsamerweise von den Massen ignoriert bzw. diese Ebene der Weltpolitik ist den meisten sogar komplett fremd. Sie wissen damit gar nicht wie die Welt in Wahrheit funktioniert und diskutieren um neue Schlagzeilen wie AfD oder Wahlen oder Kriege, über die Reporter anscheinend mehr wissen als Geheimdienste. Oder sie glauben wirklich Geheimdienste teilen mit den Medien Informationen ohne damit ein eigenes Interesse zu verfolgen. Natürlich immer die Wahrheit und weil gute Moral das wichtigste Ziel in den Geheimdienstschulen ist.

Wenn man also einmal verstanden hat, welche Rolle, Situation, Vor- und Nachteile, Abhängigkeiten, Handelsbeziehungen, Ressourcen, Digitale Zukunft und alles zusammenfassend letztlich die Positionierung in der Macht und Einflussebene die Länder gerade alle in ihrem Rahmen am neu würfeln sind, dann versteht man auch dass u.a. besonders USA, Russland, China und Europa gerade einen revolutionären Wandel durchleben, bei dem es um neue Rollenverteilung für viele nächste Jahrzehnte geht.

Für heute lass ich das mal so stehen. Im Prinzip habe ich alles genannt um sich vielleicht doch mal ein neues Bild von Russland zu machen. Aber auf Wunsch kann ich gerne noch detailliert auf Russland und die wichtigsten Akteure geopolitischen Bezug nehmen und meine Meinung näher schildern.

Ich sympathisiere nicht mit Russlands Außenpolitik. Ich kann aber verstehen, dass Russland ein Interesse daran hat, dass man Russland auf Augenhöhe begegnet.

Auch wenn ich Russin bin, und von der Krim komme sympathisiere ich keinesfalls mit Russlands Politik, ich bin sogar nicht in Russland aufgewachsen sondern in der Ukraine und es stört mich nicht.

Putins Politik hingegen finde ich furchtbar

sympathisiere mit gar keiner Politik (russisch, usa, deutsch usw.)