Warum leben Ausländer vom Balkan die hier wohnen noch so in der Vergangenheit?
Hallo Community
Diese Frage hat rein gar nicht mit Rassismus zu tun, nur dass das nicht falsch rüberkommt. Ich habe einige Ausländische Kolleginnen von Mazedonien und vom Kosovo stammend. Leben aber schon seit der Geburt mit ihren Eltern hier in der Schweiz. Was ich absolut nicht verstehe ist, warum nehmen die Eltern so die Freiheit den Kindern? Die dürfen gar nichts, sind so zusagen gefangen zuhause.... Als wir zusammen in der Ausbildung waren wollten wir Abend oft noch etwas trinken gehen oder so. Sie durften aber nie. Sie mussten immer die Eltern anrufen und sagen sie müssten Überstunden machen.... Als wir frei nahmen um was zu unternehmen gingen wir extra um 6.00 Uhr morgens aus dem Haus damit ihre Eltern nicht mitbekommen das sie frei haben. Sie hatte 0 Freiheiten, sie dürfen gar nichts! Heute sind sie Erwachsen, verheiratet und haben Kinder. Und immer noch sind sie gefangen zuhause ohne Geld, ohne Job.... keine Freiheit gar nichts! Die tun mir so leid :( Eine andere Kollegin ist nun 22 Jahre alt, will von zuhause ausziehen alleine.... sie darf nicht! Sie muss erst einen Mann finden, erst dann darf sie das Elternhaus verlassen. Und noch eine andere hatte einen Schweizer geheiratet, ja sie hat nun ein richtig schönes Leben. Hat die Freiheit aber keine Familie mehr. Die Familie hat den Kontakt zu ihr vollkommen abgebrochen und will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Nur weil sie einen Schweizer geheiratet hat.
Nun zu meiner Frage. Warum ist das so streng bei denen? Warum passen sie sich einfach nicht den Sitten hier in der Schweiz an und lassen den Kindern die Freiheit die sie brauchen? Warum ist das so? Warum???? Ich verstehe es einfach nicht :( Hat das was mit dem glauben zu tun? Die sind alle Moslems.
Vielleicht ist hier jemand der mir das mal erklären kann. Von meinen Kolleginen kommt immer nur. Ja bei uns ist es halt so das ist doch kein Leben!
Dazu muss ich sagen dass es bei den Kroaten und Serben überhaupt nicht so ist. Das sind aber auch die einzigen. Warum klappt es bei denen und bei den anderen nicht?
liebe Grüsse
10 Antworten
Hallo Schoggi,
stell dir folgende Situation für dich vor:
Du ziehst mit deinem Mann/Partner aus beruflichen/ethischen oder politischen Gründen in Land, in der eine Religion x vorherrscht. Du bist in deiner "alten" Welt freiheitlich-denkend und demokratisch großgeworden und wirst diese Erfahrungen und die genossene Erziehung auch an deine Kinder weitergeben - aus Überzeugung das Richtige zu tun. Inwieweit würdest du dich den Werten den neuen Landes und der Kultur, den Normen anpassen (können), wenn du von deinen gelebten Werten überzeugt bist?
Bei den unterschiedlichen Religionen gibt es die Freiheit, die gelebte Religion unterschiedlich auszulegen. Das gilt für Christen genauso wie für Muslime. Zu sagen "das ist kein Leben" ist dann unzutreffend, wenn die Menschen, die in fundamental-religiösen Werten leben, glücklich damit sind. Nach westlichen Vorstellungen und Werten ist das patriarchalisch-hierarisch geführte Familienleben nicht mehr zeitgemäß. Aber aus diesem auszubrechen ist für Betroffene gleichbedeutend mit dem Brechen von Traditionen und Ehrverletzung, sowie dem Aufgeben von Werten und Normen, die ihnen wichtig sind.
Kein Mensch wirft so schnell seine Überzeugungen und Werte über Bord, die ihm persönlich einen gewissen Halt geben, möglichweise helfen, sein Leben zu meistern und auch in gewisser Weise zu strukturieren. Akzeptabel ist es für mich solange, wie keine Menschenrechte und Grundrechte verletzt werden.
Natürlich ist es für die Eltern schwerer, in einem westlichen Land diese Werte um- und durchzusetzen, da die Kinder bedingt durch den Kontakt und der Findungsphase als Jugendliche mit diesen neuen Werten konfrontiert werden und diese Erfahrungen mit nach Hause bringen. Nicht selten ist es so, dass die Kinder muslimischer Eltern ein Doppelleben führen (müssen),weil sie eine wesentlich geringere Identifikation mit dem Glauben haben, der zu Hause gelebt wird. Das betrifft in den meisten Fällen Mädchen oder junge Frauen.
So weit mein möglichst objektiver Erklärungsversuch, der hoffentlich deine Frage beantwortet.
Herzliche Grüße vom Polarfuchs
LG vom Polarfuchs
Ich habe gerne geantwortet :)
Du hast Recht, für die Kinder ist das nicht nur ein Balanceakt, sondern eine sehr schwierige Situation, sich auf der einen Seite den Verlockungen zu öffnen, ohne die Eltern vor den Kopf zu stoßen. Es gibt übrigens interessante Bücher zu dem Thema, teils von jugendlichen Muslimen geschrieben, die von ihrem Doppelleben berichten.
Das ist nicht nur die Religion, da spielen auch Traditionen eine Rolle und Werte, die man als richtig erkannt hat.
Die viele Freiheit, die Jugendliche in Europa haben, ist auch nicht immer gut und sorgt unter den Jugendlichen auch für ziemlich viel ich-nenn-das-mal "Fallobst"... Das sehen andere Kulturen als Aussenstehende viel besser als wir, weil wir schon längst blind dafür sind - na, und sie wollen ihre Kinder wie alle Eltern vor Abstürzen retten...
na, und sie wollen ihre Kinder wie alle Eltern vor Abstürzen retten...
In dem sie sie für den Rest des Lebens einsperren???? Ich hatte meine Freiheiten, ich durfte so ziemlich alles. Ich rauchte mit 14 und ja sogar Kiffte ich... und was ist aus mir geworden? Ich habe eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, bin nun Abteilungsleiterin in unserem Betrieb wohne alleine, verdiene mein eigenes Geld etc. Meine Eltern überliessen mir das Leben. Das Kiffen war nach einem Jahr wieder Vergangenheit da ich wusste das dies zu nichts führt. Meine Eltern sagten immer, es ist dein Leben du musst mit den konsequenten selbst klar kommen und wir werden dich nicht unterstützen wenn du weiterhin Drogen nehmen willst. Aber sie haben es mir nicht verboten oder mich zu etwas gezwungen. Den Entschluss hatte ich selbst gefasst, weil ich wusste das ich eine Zukunft haben will und weil ich mein Leben selbst in der Hand habe.
Es bringt absolut gar nichts die Kinder einzusperren und 100te von Regeln aufzustellen!
Es ist eine bewährte Methode. Das heisst nicht, dass es eine gute Methode ist. Nicht jeder hat das Glück, in einer Familie aufzuwachsen, in der die Eltern bereit sind ,unterscheidend mit ihren Kindern zu reden und Konsequenzen aus Handeln aufzeigen, also eine mündige Erziehung zu bieten / bieten zu können.
Das kann nicht jeder bieten und es ist nervenaufreibend für die Eltern. Traditionen verfolgenscheint von daher etwas einfacher.
hallo, das hat mit moslems nicht zu tun die meistens menschen die moslems sind kommen aus dörfer und die kennen das nicht anders .Aber die andere teil der moslimme die aus der stadt kommen leben am bieschen anderes nicht so ganz frei als ihr aber freier als die andere mädchen die aus dorf kommen.Und ich muss mich ambischen anders eusern hier in Deutschland wenn ich sehe die leute die aus dörferkommen sind auch anders als stadt meschen, also ich denke es hat schon damit zu tun aus welche teil mann kommt und mit religion hat das wenig zu tun. Es ist so das ich selber dazu gehöre bei die mädchen die wenig dürften nicht das mir zuhause ales verboten was ich bin ab und zu schon disco gewesen und alles aber so besonders ist das auch wieder nicht und ich denke das die eltern nur die kinder beschützen wollen es wäre ja nicht schön wenn das mädchen nach hause kommtund erzächl das sie schwanger ist . ich denke das hat damit zu tun.Wir sind halt anders aufgewachsen und haben mehr respekt von der eltern und das stört überhaupt nicht,wir sind auch so glücklich.
Ich verstehe gar nicht wieso du so auf die Religion anspielst. Albaner sind nicht sehr religiös. Ich komme aus dem Kosovo und die Hälfte meiner Verwandten sind Agnostiker und Atheisten. Ich selbst bin Polytheist. Ich darf mit 18 ausziehen und viele Albaner/Türken die ich kenne auch. Klar ist das ein Leben. Für sie schon. Ich habe auch etwas weniger Freiheiten als meine Freunde, aber damit kann ich leben. Nicht wegen dem Glauben, sondern weil es bei uns moralisch richtig ist. Meiner Meinung nach, machen meine Eltern alles richtig damit ich nicht abrutsche: keine Make-up bis ich 16 bin (daran ist nichts auszusetzten, und benötigen/wollen tue ich es momentan eh nicht); keine Freund bis ich 18 bin (meiner Ansicht nach sind auch alles dadrunter nur Kinderbeziehungen); kein Alkohol (ist doch nur gut für mich); keine hohen Absätze (ab meinem 16 dann bei besonderen Anlässen erlaubt; ich bin 1,78, hohe Schuhe brauche ich nicht) und sie sind etwas kritischer wenn es um Noten geht. Außerdem kannst du hier auch nur von Schweizer-Albanern sprechen. Deren Eltern bekommen nicht wirklich mit wie es jetzt im Heimatland ist und leben immer noch nach veralteten Ansichten. Im Balkan selbst laufen viele Mädchen ziemlich nuttig rum und die Eltern tolerieren es. Natürlich ist es nicht ganz so westlich wie hier, aber es ist ein großer Unterschied als vor 20 Jahren.
Im Balkan selbst laufen viele Mädchen ziemlich nuttig rum und die Eltern tolerieren es
Ich denke eben darum das die, die hier wohnen zurückgeblieben sind weil sie das Leben dort unten und die Fortschritte gar nicht so mitbekommen? Dort unten ist vieles anders wie von 20 Jahren genau das ist der Punkt. Die meisten hier leben schon seit 20 Jahren in der Schweiz aber leben noch wie von Zeiten damals.
Wenn es bei dir anders ist, dann finde ich es schön. Ich kenne hier leider niemanden bei der es anders ist. Die vom Kosovo, ja das stimmt die dürfen wenigstens noch raus gehen wann sie wollen (Ausgang) Aber auch nur wenn Verwandte dabei sind oder Leute die die Eltern gut kennen. Und das mit über 20 Jahren? Wenn es um unter 18 Jährige geht finde ich das alles noch zu einem gesunden Masse wie es bei dir ist, völlig in ordnung. Aber einem Erwachsenen was zu verbieten finde ich schon etwas krass.
Ich spiele nicht auf die Religion an. Aber vielleicht hat das ganze einen Zusammenhang.
Man kann doch nicht seine eigene Kultur und deren Moralwerte komplett vergessen und vor der westlichen Kultur hinknien, nur weil man nicht mehr in seiner Islamisch geprägten Heimat lebt. Bin zwar Atheist und halte generell nichts von Religionen, aber dennoch muss jeder toleranter sein, soweit diese Toleranz niemandem schadet.
Man kann doch nicht seine eigene Kultur und deren Moralwerte komplett vergessen und vor der westlichen Kultur hinknien, nur weil man nicht mehr in seiner Islamisch geprägten Heimat lebt.
Das verlangt auch niemand. Man sollte aber wissen was für die Kinder das beste ist. Und man soll wissen das die Kinder hier in die Schule gehen etc. Also kann man sie auch etwas rauslassen und spielen lassen etc...
Freiheit ist doch nicht gleich das Beste. Überall muss es Regeln geben, die vor der persönlichen Freiheit stehen. Bei uns in Deutschland haben die sogenannte Kopftuchmädchen generell bessere Noten als die integrierte (asimillierte) Türken die mehr Deutsche sind als Türken.
das ist eine gute Frage.... die ich nicht beantworten kann :S Ich denke aber das ich so wie hier auch dort weiterleben werde.... da sind wir ja genau an dem Punkt angekommen! Aber leider müssen die Kinder darunter leiden :(
Ob sie so Glücklich damit sind stelle ich in Frage. Die Eltern sind es vielleicht aber deren Kinder leiden darunter.
Danke für deine Antwort :-)) Ja, du hast meine Frage mehr als beantwortet :D
DANKE :-))