Warum gehen einige Menschen weg, wenn man sich neben sie setzt?
Irgendwie ist das seltsam für mich. Letztens war ich im Park und habe mich auf die Bank gesetzt. Neben mir saß eine Frau. Die andere Bank war frei, aber ich wollte mich zu der Frau setzen, damit sie nicht so alleine ist und sie nicht denkt, dass sie Abschaum wäre. Ich würde mich nämlich gekränkt fühlen, wenn sich jemand auf die freie Bank setzen würde. Dann würde ich mich fragen, warum der sich nicht neben mich gesetzt hat. Naja, die Frau ist eiskalt aufgestanden und weggegangen. Glaubt ihr, dass es nur Zufall war und es keine Absicht von ihr war? Sowas ist mir schon mehrmals passiert. Ich setze mich neben jemanden und der steht auf und geht. Korb. Warum machen einige Menschen sowas? Kann es sein, dass die eine psychische Störung haben? Vielleicht haben die ja eine Setz-dich-nicht-neben-mich-Phobie. Was würdet ihr machen, wenn ich mich neben euch setzen würde? Auch gehen? Wenn ja, bitte mit Begründung! Ich versteh' das nicht. Ich belästige die Leute doch nicht, ich sitze nur und lächle die freundlich an. Das ist alles. Ist das schon Belästigung?
LG
35 Antworten
Das Verhalten kann ich nachempfinden - wenn noch eine Bank frei ist, würde ich annehmen, dass der (mir fremde) Dazukommende sich auf die freie Bank setzt. Im Park geht man häufig spazieren, um innerlich Ruhe zu finden, zum Nachdenken und sich zu erholen. Durch andere Menschen fühlt man sich abgelenkt von diesem Ziel oder gar genervt. In bestimmten Fällen würde ich mich gar bedrängt oder belästigt fühlen. Gerade freundlich Lächeln - wie Du schreibst - kann unter Druck setzen. Anders wäre es, wenn keine Bank mehr frei wäre - in diesem Fall würde ich mich (wie in öffentlichen Verkehrsmitteln) nie belästigt fühlen und auch Plätze neben anderen suchen. Deinen Gedanken kann ich durchaus schätzen - als Kind hatte ich mich immer bewusst neben ausländische Mitschüler gesetzt, auch wenn alles noch frei war, da ich beobachtete, dass andere sie meiden - was ich nicht verstand.
Andere Menschen wiederum gehen Spazieren, um Impulse von außen zu erhalten, Menschen anzulächeln oder sich mit ihnen zu unterhalten. Dein Versuch, Kontakt aufzunehmen, ist ebenso verständlich; aus Mitleid allerdings solltest Du Dich nicht zu jemanden setzen (das fällt auf).
Deinen Gedanken kann ich durchaus schätzen - als Kind hatte ich mich immer bewusst neben ausländische Mitschüler gesetzt, auch wenn alles noch frei war, da ich beobachtete, dass andere sie meiden - was ich nicht verstand.
Du also auch???? Jo, das mache ich heute noch so, bleibt mir ja oft auch nichts anderes übrig wenn ich mit meinem Mann unterwegs bin ....... schade, dass es hier keine Smilies gibt.
Mit afrikanischem Ehemann hat man so ein Viererabteil meistens ganz für sich, da setzt sich kaum mal einer dazu und wenn, dann werden wir teilweise begafft, als hätten wir gerade eine Bank ausgeraubt oder wir werden angelächelt bis es peinlich wird. Wir haben nach vielen Jahren und einigen unsäglichen Erfahrungen mit 'mitfühlenden' Mitbürgern einfach keine Lust mehr auf Fragen woher, warum, wie und weshalb.
Bin ich allein unterwegs, habe ich auch kein Problem, mich neben offensichtliche Migranten zu setzen aber ich vermeide Blickkontakte. Das ist bei manchen nicht angebracht oder wird falsch gedeutet.
Für manche Menschen mag das bereits Belästigung sein oder sie fürchte, dass Du sie belästigen wirst. Bei anderen reiner Zufall. Und manche möchten vielleicht in dem Moment einfach nur allein sein....nimm es nicht persönlich
Fahr mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln und du stellst fest, dass fast jeder sich die freien Viererabteile sucht oder die freien Zweier. Ist ein Phänomen und es wird nur dann anders gehandhabt wenn wirklich keine freien 'Abteile' oder Sitzreihen mehr frei sind. Wie oft guckt jemand genervt, wenn man den Nebenplatz besetzt und sich nicht den gegenüberliegenden Platz sucht ......... mir passiert das täglich und ich selbst gehe fast genauso vor, nur dass ich nicht genervt gucke.
Du musst den Platz teilen mit vollkommen fremden Leuten und manche sind eben, hm, ja, halt anders.Wenn ich den Nebenmann schon riechen kann, fällt bei mir schon eine Klappe und ich mach mich so schmal wie möglich, das gleiche passiert bei extrem ungepflegter Kleidung des anderen.
Wenn bei mir jemand so reagiert, dann erschreckt mich das ein bisschen. Ich müffel nicht, ich seh nicht aus wie ein Grottenolm und an meiner Kleidung ist auch nichts auszusetzen, trotzdem kann man nicht in jedermanns Bild passen. Das ist nun mal so. Ich würde es nicht überbewerten und ganz ehrlich, so wenig wie Menschen, die sich nicht kennen, spontan kommunizieren, so wenig rechnen sie auch mit einem Lächeln einer fremden Person. Es KANN funktionieren, muss aber nicht.
Mach dir keinen Kopf darum, du wirst sicherlich auch auf Leute treffen, die nicht so reagieren oder in besser Tagesform sind.
Nein, das ist keine Belästigung. Manche Menschen möchten einfach nur allein sein. Ich gehe davon aus, dass du kein aufdringliches Parfüm oder sonstige Gerüche trägst. Ich bin lange Zeit viel mit dem Zug gefahren. Da hab ich das auch beobachtet. Die Leute setzen sich zuerst immer auf die komplett freien Bänke und erst, wenn nix mehr komplett frei ist, setzen sie sich neben jemanden. Es ist schon ein wenig komisch, aber ich hab es im Endeffekt auch so gemacht....Allerdings würde ich nie aufstehen, wenn sich jemand neben mich setzt. Vorausgesetzt wie gesagt die Gerüche oder Belästigung durch Anquatschen oder so.
Manchmal hat man einfach keine Lust auf Gesellschaft, und schon gar nicht auf Zwangsbeglückung. Wenn Du Gespräche führen willst, dann sag das, es ist schon auch seltsam, wenn sich jemand wildfremder einfach dazusetzt ohne etwas zu sagen. Belästigung ist das noch keine - aber es ginge höflicher.