Tattoovierter Organspendeausweis in Deutschland zulässig?

7 Antworten

Die Entscheidung über eine Organspende wird anhand des (mutmaßlichen) Spenderwillen getroffen. Diese liegt idealerweise schriftlich vor, kann aber auch mündlich über Angehörige in Erfahrung gebracht werden. Ein Tattoo als Beleg ist ebenfalls denkbar.

Problem beim Tattoo ist jedoch, dass ich es nicht ohne weiteres widerrufen kann. Deshalb würde ich ein Tattoo nur als unterstützenden Beleg für die Meinung der Angehörigen sehen, und nie alleine nur danach urteilen.

Irgendwodurch wäre das schon gültig. Man würde die Angehörigen fragen und die wüssten dann ja mit Sicherheit, was du willst, immerhin steht es auf dir drauf. Als Ausweis allein reicht ein Tattoo aber nicht - man dürfte dir nicht einfach so die Organe entnehmen.

Ein Organspendeausweis auf der Haut bringt aber nicht wirklich einen Vorteil, oder? Sinnvoller wäre doch ein Hinweis auf das gewünschte Verhalten in einer Notfallsituation. Es gibt auch Menschen, die sich auf die Brust ein Tattoo mit "Nicht wiederbeleben" machen lassen (wobei das im Notfall ignoriert wird, sofern man den Patienten nicht kennt)

Die PErson müsste sich ja dann selber Tattoowieren. Denke es ist möglich, wenn sich ein Attoowierer dazu entscheidet. Aber das wird dann ein Einzelfall ;) Weglasern wenn es nimmer stimmt schätze ich.. Ein Brief im Nachlass oder eine Klausel im testament wäre natürlich immernoch besser zur Absicherung.

RainerB76  13.06.2013, 21:02

Bis zur Testamentseröffnung oder bis dass ein Nachlassverwalter erscheint, ist aber der Verstorbene schon lange begraben, bzw im Falle von Organspender schon lange ausgeschlachtet...

als Tattoo - das kannst Du zwar machen - aber es ist rechtsunwirksam.

Eine Einverständniserklärung zur Organspende bedarf grundsätzlich der Schriftform (eine eigenhändige Unterschrift ist zwingend erforderlich - die Erklärung sollte auch ca. alle 2 Jahre erneuert werden).

Ohne schriftliche Einverständniserklärung wird nichts entnommen; daß Angehörige oder eine vom Spender bestimmte Person, allerdings nur bei fehlender schriftlicher Erklärung, zustimmen können, ist die erweiterte Zustimmungsregelung und sie müssen den mutmaßlichen Willen des Verstorbenen umsetzen - was natürlich oft nicht ganz so einfach ist.

Wenn dir der Ausweis zu unhandlich ist, informierst du einfach deine ganzen Verwandten darüber, die in so einem Fall befragt werden. Die kennen dann deinen Willen und können in deinem Sinne entscheiden.