Summendes Geräusch - Stromleitungen in Altbau defekt?

8 Antworten

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zu 1:

dass die leitung selbst defekt geht, ist relativ unwarscheinlich. es sei denn jemand treibt einen nagel oder dübel durch. was du beschreibst klingt eher nach einer lockeren Klemmstelle in einer Abzweigdose, einer Steckdose oder einem Lichtschalter. auch im Sicherungskasten kann der Defekt liegen. das ist von hier aus schwer zu beurteulen.

zu 2:

der Vermieter ist verpflichtet, dir eine funktionsfähige Elektroanlage zu dem Ausbaustand zur Verfügung zu stellen, die dem Stand entspricht, der zum Einzug in die Wohnung vorhanden war. (anzahl von Steckdosen und Lichtschaltern, aufteilung der Stromkreise etc.)

beschädigungen und Verschlechterungen, die du "mutwillig" selbst verursacht hast wie z.b. abgeschraubte Steckdosenabdeckungen gehen auf deine Kappe, alles andere ist Sache des Vermieters. als Mieter hast du einen Anspruch auf eine fachgerechte ausführung der jeweiligen Instandsetzungsarbeiten. kommt der Vermiter der Aufforderung nicht nach, die Anlage in stand zu setzen, hast du als Mieter das Recht ihn durch Mietvorbehalt (was anderes als Mietkürzung) das Recht ihn zur Instandsetzung zu zwingen. im 2. Schritt wäre es dann nach angemessener Frist, auf Grund der Dringlichkeit würde ich hier 1 Woche nach Mietvorbehalt ansetzen, für dich möglich, einen eigenenen Handwerker zu beauftragen, der die Instandsetzung vornimmt. allerdings muss ich darauf hinweisen, dass wer die Musik bestellt auch bezahlen muss. was dir allerdings zusteht, ist die entsprechende Summe in diesem Fall auf dem Wege des Mieteinbehalts (mietkürzung) zurückzuerhalten. das darfst du allerdings auch wieder erst nach aufforderung zum Begleichen des entsprechenden Betrages.

zu 3:

wenig schädlich bis eher unschädlich. glühlampen und reine Heizlasten, aber auch Motore werden wohl kaum schaden nehmen. aber gerade elektronische Geräte sind was stromschwankungen betrifft sehr sensibel. wie du schon geschrieben hast. festplatte wurde nicht mehr erkannt. hier hast du echt noch glück gehabt, dass es nur temprär war.

für dich als Benutzer der Anlage besteht höchste gefahr. denn wenn ich recht behlate, und es sich um eine 2adrige Anlage handelt, besteht mit hoher warscheinlichkeit die Gefahr, dass der Schaden sich seitens des PEN Leiters befindet. dann würde das bedeuten, dass die angeschlossenen Lasten das Potetntial hoch ziehen und schutzgeerderte Geräte plötzlich unter Spannung stehen.

was die haftung für schäden betrifft wird es schwierig, da du ja nun offensichtlich kenntniss vom desolaten Zustandes des Netzes hast, würde das in den Bereich der groben Fahrlässigkeit fallen. somit wäre dein Vermieter, aber auch gegebenenfalls die Versicherung aus der Nummer raus, wenn dir ein gerät abnippelt.

an deiner Stelle würde ich die Anlage umgehend außer betrieb setzen und dann gegebenenfalls mit dem Mobiltelefon (falls das Festnetzgerät strom braucht) den Vermiter umgehend telefonisch (besser noch persönlich) über die außerbetriebnahme des Netzes in Kenntniss setzen, und ihh auffordern umgehend die Instandsetzung durch einen qualifizierten Elektriker zu vernlassen.

auf Grund der Dringlichkeit der Situation ist eine Reakttionsfrist des Vermieters von 72 Stunden (Sonn und feiertage auszuschließen) mehr als angemessen. fixier das ganze aber zusätzlich schriftlich, im falle einer telefonischen Information teile ihm die schriftform mit, bei persönlicher information übergebe ihm das schreiben persönlich. ein zeuge für die Übergabe wäre nicht verkehrt.

wichtig ist, dass du ankündigst, im folge der Nichtreaktion einen eigenen Handwerker zu beauftragen, und gegebenenfalls im Zuge des Mieteinbehaltes die Kosten an den Vermieter weiter zu geben.

für die Zeit, zu der du teilweise ohne strom leben musst, hast du das recht, die Miete für die Wohnung entsprechend zu kürzen (mieteinbehalt) hier gilt in erster linie die Forme tage mal Quadrdartmeter der betroffenen Fläche.

nehmen wir mal an, es betrifft eine 80m² Wohnung und der Strom fehlt im Wohnzimmer (20m²) dann berechnetigt das zu einer Mietkürzung von 25% da ein viertel der Wohnfläche ohne Licht ist. der Monat hat 30 Tage, 3 Tage fehlt der Strom, also wären das 10 % vom Monat. gehen wir von einer Monatsmiete von 300 € aus, wären das ein viertel von 10 % von 300 € also 7,50 €

an deiner stelle würde ich aber von solch einem Prozededere keinen Gebrauch machen, wenn nicht unbedingt erforderlich als "anreiz" für den vermeiter zeitnahe zu handeln jedoch nicht grundlegend verkehrt.

lg, anna

Commodore64  25.06.2012, 23:52

DH! Auch muß man erwähnen, dass eine gewisse Brandgefahr besteht, vor allem wenn der Fehler eine schlechte Klemmverbindung unter einer Holzvertäfelung ist! Gerade im Altbau ist viel Holz verbaut und die Elektrik "kuschelt" oft am Holz.

Solche Fehler sind meistens im Sicherungskasten, kann aber auch in Abzweigdosen und in den Steckdosen selber auftreten. Kupfer hat ein sogenanntes "Kaltfließverhalten", fließt unter Druck aus den klassischen Schraubklemmen heraus, die Verbindung lockert sich. Am besten alle alten Schraubklemmen in den Dosen durch moderne Wagoklemmen ersetzen lassen, da kann das nicht mehr passieren!

Im alten Kasten muß man dann leider so alle 10 bis 20 Jahre alle Klemmen nachziehen (lassen) und gegebenenfalls die Drahtenden erneuern (lassen).

Das meiste ist bereits gesagt worden. Zur Sicherheit muss ein Elektriker her, der die Anlage kontrolliert. Bei Gefahr im Verzug kann auch ein Mieter einen Elektriker kommen lassen, weil im schlimmsten Falle Brandschäden zu erwarten sind. Wer geschickt argumentieren kann, holt den örtlichen Stromkontrolleur ins Boot. Die Stadtwerke. Solche Betriebe prüfen die Elektrik eines Gebäudes bevor sie in Betrieb gehen darf. Man kann auch versuchen, diese Instutition anzusprechen. Sie ist so was ähnliches wie die Feuerwehr für Strom.

Wie gesagt, da mit Brandgefahr zu rechnen ist, sollte man etwas unternehmen und nicht einfach unterlassen.

Das hört sich nach einem Wackelkontakt an. Eine Verschraubung in einer Verteilerdose oder im Sicherungskasten ist nicht fest angezogen. Früher oder später kommt es dann evtl. zu einem Brand. Informiere den Vermieter über diese Geräusche und stelle ihm eine Frist von 2 Wochen und weise auf die Gefahr hin. Erledigt der Vermieter binnen der Frist keine Abstellung, wärest du berechtigt, selbst einen Elektriker zu beauftragen und die Kosten ab übernächstem Monat mit der Miete aufzurechnen. Von einer Mietminderung rate ich zunächst ab.

So wie sie den Fehler beschreiben, scheint es sich um Stromleitungen zu handeln, ihren Schraubverbindungen locker sind. Sie brauchen unbedingt einen Elektriker. Sie müssen den Vermieter davon schriftlich mit Nachweis in Kenntnis setzen. Am besten unter Zeugen anrufen. Setzen Sie ihm eine Frist von ein bis zwei Tagen, da es sich um einen Notfall handelt. Wenn diese Frist vorbei ist in der Vermieter hat nichts getan, beauftragen Sie selbst einen Elektriker. Dessen Rechnung müssen sie dann bezahlen und ziehen sie von der Miete ab.

Natürlich muss der Vermieter in Vorkasse treten und den Schaden beheben ! Der Strom wird für die Elektrogeräte nicht schädlich sein, weil die Haussteckdose Wechselstrom hat. (Vorrausgesetzt es ist alles richtig angeschlossen!) Es könnte aber auch an der Feuchtigkeit in den Wänden liegen ! Gucke mal ob evtl. ein Verteiler in der Wand sitzt wo das Geräusche herkommt . Es kommt nicht selten vor das Mieter den Strom vom Nachbarn .anzapfen weil diese ihre Stromrechnungen nicht bezahlen. Rufe morgen sofort deinen Vermieter an und schildere ihm diesen fall. Es kann soger zu Bränden führen.