Stimmt diese Definition für Rechtsextremismus?
Hier die Definition von Rechtsextremismus vom Bundesamt der Verfassung: Rechtsextremisten unterstellen, dass die Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder Nation über den tatsächlichen Wert eines Menschen entscheide. Dieses Werteverständnis konterkariert zentrale Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung und steht damit in einem fundamentalen Widerspruch zum Grundgesetz. Nationalismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie Rassismus und Antisemitismus prägen die rechtsextremistische Agitation.
Dem zufolge wären also die meisten AfD Mitglieder keine Rechtsextremisten, weil die nicht glauben, dass die Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder Nation über den Wert eines Menschen entscheidet. Alice Weidel zum Beispiel wäre kaum mit einer Sri Lankanerin zusammen, wenn sie glauben würde, dass eine Sri Lankanerin weniger wert ist als eine Deutsche.
2 Antworten
Dem zufolge wären also die meisten AfD Mitglieder keine Rechtsextremisten, weil die nicht glauben, dass die Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder Nation über den Wert eines Menschen entscheidet.
Doch genau das ist der Fall.
Alice Weidel zum Beispiel wäre kaum mit einer Sri Lankanerin zusammen, wenn sie glauben würde, dass eine Sri Lankanerin weniger wert ist als eine Deutsche.
- Das ist weder ein Widerspruch (denn das Merkmal von Gruppenzugehörigkeit kann variabel sein, je nach Kontext kann mal "abendländisch", "weiß", "christlich", "arisch", "nicht jüdisch/muslimisch" usw. als gemeinsame Klammer herangezogen werden),
- noch hat das Privatleben eine Relevanz für die Frage nach der politischen Ausrichtung (Diskrepanzen und Inkonsistenz zwischen politischer Ausrichtung und Privatleben sind sogar gar nicht so selten),
- noch entscheidet eine Einzelpartei darüber, was die Mehrheit in einer Partei antreibt,
- und zu guter Letzt bestimmt gerade in autoritären Parteien nicht die Mehrheit in der Partei was passiert, sondern die Mächtigkeit einzelner Personen.
"christlich" kann man nicht mit "weiss" bzw "arisch" gleichsetzen, weil die Hautfarbe nicht die Religion bestimmt.
Ich schrieb doch: es gibt unterschiedliche Klammern im Rechtsextremismus, mit der die Überlegenheit der eigenen Gruppe erklärt wird.
Man kann nicht einfach der politischen Ausrichtung entgegengesetzt leben, ausser man täuscht die Ausrichtung nur vor.
Selbstverständlich kann man das. Beispiel: es ist psychologisch gut erforscht, dass man z.B. Ängste die eigene Identität betreffend, unbewusst in einer gegensätzlichen politischen Ausrichtung zu kontrollieren versucht. Das ist aber nur ein Mechanismus, wie es zu Diskrepanzen und Inkonsistenzen zwischen Privatleben und politischen Ansichten kommen kann. Der Mensch ist nun mal alles andere als ein konsistentes Wesen. Innere und äußere Widersprüche sind vollkommen normal, auch wenn wir dazu neigen, diese Widersprüche mental zu verdrängen, weil sie schwer auszuhalten sind und unser inneres Bild von uns selbst stören.
Natürlich entscheidet eine Einzelpartei nicht darüber, was die Mehrheit antreibt, aber man tritt nicht einer Partei bei, die den eigenen Werten widerspricht. Natürlich gibt es verschiedene Ausrichtung innerhalb einer Partei, aber die Tatsache, dass man in der gleichen Partei ist, zeigt dass man die anderen Ausrichtungen akzeptiert. Damit heisst das also bei der AfD das Höckes Ansichten auch von Nichtnationalisten innerhalb der AfD akzeptiert werden, aber Höcke auch die Gemässigten respektiert.
Das ist das Problem: In der Partei werden Rechtsextremismus und nationalsozialistische Ideen nicht nur geduldet. Diese Richtungen haben inzwischen auch den innerparteilichen Machtkampf gewonnen. An Höcke kommt in der Partei niemand mehr vorbei. Der EU-Spitzenkandidat der Partei Krah bekennt sich öffentlich zur Rassenideologie. Das sind keine Randfiguren der Partei. Die bestimmen wo es lang geht.
Was das Thema angeht ist die Bezeichnung schon richtig. Wenn man dann mal schaut was von der AfD so alles zu dem Thema kommt kann man erkennen das es so eben nicht von dort propagiert wird, zumindest nicht offiziell. Die sind nunmal nicht blöde.
Das ist klar, aber das Problem ist, wenn sie die einzige Alternative für die ist, die die Einwanderung stark beschränken wollen.
"christlich" kann man nicht mit "weiss" bzw "arisch" gleichsetzen, weil die Hautfarbe nicht die Religion bestimmt.
Man kann nicht einfach der politischen Ausrichtung entgegengesetzt leben, ausser man täuscht die Ausrichtung nur vor.
Natürlich entscheidet eine Einzelpartei nicht darüber, was die Mehrheit antreibt, aber man tritt nicht einer Partei bei, die den eigenen Werten widerspricht. Natürlich gibt es verschiedene Ausrichtung innerhalb einer Partei, aber die Tatsache, dass man in der gleichen Partei ist, zeigt dass man die anderen Ausrichtungen akzeptiert. Damit heisst das also bei der AfD das Höckes Ansichten auch von Nichtnationalisten innerhalb der AfD akzeptiert werden, aber Höcke auch die Gemässigten respektiert.