Schwarzarbeit durch Hundebetreuung?

3 Antworten

Trinkgeld ist das, was Du bekommst, per Definition nicht (die gibt es im Steuer- und Sozialversicherungsrecht und ist eine Leistung des Kunden an den Mitarbeiter, die zusätzlich zum vom Unternehmer geschuldeten Arbeitslohn gezahlt wird).

Das Geld, das Du für nachbarschaftliche Hilfeleistung bekommst, wäre ebenfalls steuer- und sozialversicherungsfrei. Hier scheitert es allerdings an der Regelmäßigkeit.

Steuerlich ist das, was Du bekommst, grundsätzlich eine Einnahme aus gewerblicher Tätigkeit als Hundesitter. Umsatzsteuer und Gewerbesteuer fallen bei diesen Beträgen nicht an, aber Einkommensteuer. Im Zweifelsfall könntest Du nachweisen, dass die 200€ Aufwandsentschädigung (für Futter, Arztkosten etc.) sind. Aber auch hier gilt: wo kein Kläger, da kein Richter.

Falls Du das ganze offiziell machen willst solltest Du bedenken, dass Du je nach Bundesland die Voraussetzungen des § 11 Tierschutzgesetz erfüllen musst, weil Du Hunde gegen Entgelt betreust. Tust Du das nicht, kannst Du Ärger mit dem Ordnungsamt bekommen.

Außerdem ist das, was Du machst, dann kein Freundschaftsdienst mehr, sondern ein Vertragsverhältnis mit gegenseitigen Ansprüchen. Für mich hat das Ganze an diesem Punkt nicht mehr die Qualität einer freiwilligen Hilfe. Problematisch würde es auch dann werden, wenn den Hunden etwas passiert und Du keine entsprechende Betriebshaftpflicht hast.

Ich halte Dein Bauchgefühl für richtig und würde aus vorgenannten Gründen auch kein Geld für die Betreuung nehmen (sofern Du darauf verzichten kannst). Ganz böse gesagt: Wenn Deine Freunde das Gefühl haben, Dir etwas schuldig zu sein, ist das eben der Preis dafür, dass sie eine zuverlässige Betreuung haben. Damit klarzukommen ist ihr Problem und nicht Deins.

Ich weiß das es als Schwarzarbeit angesehen wird wenn ich Geld dafür verlangen würde, aber meine Freunde bestehen darauf mir monatlich um die 200€ dafür zu überweisen.

Sei ehrlich zu dir selbst: Würdest du es auch weiterhin tun, wenn nach dem ersten Monat kein Geld mehr dafür käme?

- Wenn nicht, ist das bezahlte Arbeit und du lügst dir selbst in die Tasche.

- Wenn ja: Trinkgeld muss nicht unbedingt überwiesen werden, das ist eher seltsam. Vielleicht kennst du ja die Redewendung "Nur Bargeld lacht"...

Darf ich auf die Hunde meiner Freunde Aufpassen und dafür Geld bekommen?

Kommt darauf an!

  • Ist dies wiederkehrend?
  • Wurde vorher ausgemacht, dass eine gewisse Summe Geld zu zahlen ist, oder wäre es eine freiwillige Zuwendung i.S.v. Trinkgeld?

aber meine Freunde bestehen darauf mir monatlich um die 200€ dafür zu überweisen.

Dann gehe ich mal davon aus, dass du dies regelmäßiger tust, dann wäre es in der Tat anzumelden!