Wie steht ihr zur Reichensteuer?

6 Antworten

Besteuerung ist kein Diebstahl - nur im Paralleluniversum für Anspruchsverwahrlosung.

Ansonsten generieren sich hohe Einkommen nicht aus sich selber, sondern aus der Arbeit vieler, die alle einen - auch moralisch begründbaren - Anspruch auf eine angemessene Teilhabe am von ihnen (mit)produzierten Reichtum haben.

Ich finde es moralisch nicht gut, wenn es Menschen gibt, die ein Tausendfaches dessen verdienen, was Andere bekommen. Eine Krankenschwester zum Beispiel hat einen harten Job und kann beruflich trotzdem niemals das erreichen, was Andere mit ihren Finanzspekulationen einnehmen.

Hinzu kommt, dass viele Firmen sehr wohl Schlupflöcher kennen und manchmal so gut wie keine Steuern zahlen, weil sie ihre Bilanzen entsprechend gestalten.

500 Millionen kann man in der Regel auch nur verdienen, wenn man Arbeitnehmer beschäftigt, die ihre Arbeit leisten und das Geld für den Chef verdienen. Deine Wortwahl mit "Trottel" oder "Linke" ist einfach unsachlich und daneben. Und bestohlen wird auch niemand, wenn er Steuern bezahlt. Gerade große Firmen nehmen viele Leistungen des Staates in Anspruch, sie wollen für ihre Betriebe Straßenanbindung, Wasserversorgung, Stromanschluss, Verkehrsmittel in der Nähe usw.  Und dafür sind eben auch Steuern gedacht.

Sehr viele Reiche sind in der Tat auch sozial und tun mit ihrem Geld etwas für die Allgemeinheit. Das würden sie nicht tun, wenn sie sich eh schon bestohlen fühlen würden.

Zunächst mal: Steuren sind kein Diebstahl! Ja ich könnte wohl so wie die Meisten auch Zeter und Mordio schreien wenn ich meine Lohnabrechnung sehe dennoch machen Steuern ja durchaus Sinn. Dadurch wird nun einmal alles was in den Aufgabenbereich der öffentlichen Hand gehört und so mit der Gesellschaft im Allgemeinen finanziert. (Von der Straße, über Schulen, Sozialhilfe, Bibliotheken...bis hin zur Polizei) Die Debatte ob wohlhabende Menschen höher besteuert werden sollten als ärmere soll auch keine Strafe für die "Reichen" sein sondern es geht primär darum die Last so zu verteilen das es allen gleichermaßen wehtut oder eben auch nicht. Bedenke jemandem der 1000 Euro verdient tuen 30% - 40% Steuern wesentlich mehr weh als jemandem der 10000€ 100000€ etc pp verdient. (Nur ein Beispiel) Wie fair man einen Spitzensteuersatz gestalten kann wird stets Gegenstand von Debatten sein ebenso bei der Erbschaftssteuer und der Kapitalertragssteuer. Das ist auch gut und richtig so denn Zeiten und Gegebenheiten ändern sich. Aktuell geht die Schere zwischen Arm und reich in Deutschland (und weltweit) extrem auseinander eine Folge könnten extreme Armut und sozialer Unfrieden sein. Zumal die "Reichen" Ihr Geld auch horten, ist allerdings immer weniger Geld im Wirtschaftskreislauf, also wird ausgegeben, und vermehrt sich ohne Großes zutuen von alleine kann das über kurz oder lang zu ernsthaften wirtschaftlichen Problemen führen. All das sind Punkte die in der Debatte berügsuchtigt werden sollten, fair sollte sie allerdings von allen Lagern (links wie konservativ/liberal) geführt werden.

Eventuell habe ich die Steuerdebatte oder deine Frage falsch verstanden, aber ich dachte bis jetzt, dass es bei der Reichensteuer um die Einkünfte geht, die ab einer gewissen Größenordnung stark besteuert werden sollen. Ich habe nicht verstanden, dass den reichen Menschen ihr Reichtum an sich weggenommen werden soll.

Also verdienst du mehr als 1Mio. € pro Jahr = X Prozent mehr Steuern. 

Nicht 

hast du mehr als 20 Mio. € Besitz oder Eigentum = gibt die Summe Y davon ab.

Viele Reiche und Wohlhabende sagen selber, dass sie NICHTS gegen eine Sondersteuer für Reiche haben. Es ist ja durchaus so, dass mit entsprechenden Geldmitteln auch Steuern gespart werden können.

Zum Beispiel: Du hast jährliche zu versteuernde Einnahmen von 1,1 Mio€ und zahlst etwas 400.000€ Steuern. Du stiftest (als Ehepaar) 2 Mio€ für irgendetwas. Als Folge kannst du zehn (10) Jahre lang jedes Jahr 200.000 € von deinen Steuern zusätzlich zurückfordern. Somit zahlst du nur noch 200.000€ Steuern. Geil oder?

Es ist ganz einfach so, dass manchen Menschen bei gleich viel Arbeitseinsatz unterschiedlich verdienen. 

Nur ein hypotetisches Beispiel:

Max wird in einer reichen Familie geboren. Er ist fleißig und intelligent. Er geht in eine super Schule, wo er ein tolles Abi macht. Zum Abschluss bekommt er ein Auto. Er studiert mit Auslandssemester Jura in Heidelberg. Später wird er Rechtsanwalt und verdient viel Geld. 

Anne wird in einer armen Familie geboren. Sie ist fleißig und intelligent. Sie geht in eine Brennpunktschule, wo sie ihre mittlere Reife mit passablen Noten schafft. Nachhilfe oder besondere Förderung gibt es nicht. Später macht sie eine Ausbildung als Verkäuferin. Währenddessen muss sie jobben um ihre Mietwohnung zu zahlen. 

--> Beide leisten genauso viel Arbeit und Fleiß, aber das Ergebniss ist anders. 

Noch ein konkretes Beispiel:

Ein Manager arbeitet sehr viel. Zugegeben. Dafür bekommt er entsprechend Lohn. 

Gleichzeitig arbeitet die alleinstehende Mutter mit 2 Jobs genauso viel. Bekommt aber im Vergleich sehr wenig Geld. 

Jetzt muss der Staat eingreifen um durch Einkommensumverteilung (sekundäre Einkommensverteilung) Gerechtigkeit zu scahffen. Der Manager muss viele Steuern zahlen; die Mutter wenige. Zudem bekommt die Mutter Kindergeld und sonstige Unterstützung. 
Das ganze nennt man dann Sozialstaat.