Nachtschicht geht in den Urlaub über. wie verhält es sich?
Mein Freund muss Nachtschichten arbeiten, hat aber Mittwoch Urlaub ..
jetzt kommt er Mittwochfrüh um 6 aus det Nachtschicht und schläft anschließend 6 bis 8 stunden.. da ist doch der halbe urlubstag hinfällig?
6 Antworten
Wenn Dein Freund in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch arbeiten muss und die Nachtschicht erst am Mittwoch um 6 Uhr endet, dann ist der Mittwoch noch kein Urlaubstag, da der Mittwoch noch als Arbeitstag zu werten ist.
Siehe dazu das Urteil des Bundesarbeitsgerichts BAG vom 21.07.2015, Az.: 9 AZR 145/14.
Ein Urlaubstag ist immer ein ganzer Tag, also von 0 bis 24 Uhr! Das Bundesurlaubsgesetz BUrlG kennt bei der Urlaubsgewährung keine Teilurlaubstage. Wenn Dein Freund also bis 6 Uhr morgens am Mittwoch arbeiten muss, dann ist dieser Mittwoch 1. noch ein Arbeitstag und 2. noch kein Urlaubstag und kann also auch nicht als Urlaubstag gerechnet werden!
Siehe dazu beispielhaft https://www.arbeitsrecht.org/arbeitnehmer/urlaub/nachtdienst-vor-urlaubstag-ist-das-erlaubt/ :
Kennen Sie dieses Problem: Sie haben Urlaub beantragt, sollen am Urlaubstag aber noch eine Nachtschicht bis 6 Uhr morgens machen. Der letzte Arbeitstag ragt also in den ersten Urlaubstag hinein. Ist das erlaubt? Kann der Arbeitgeber also über einen Teil des ersten Urlaubstags verfügen?
Nein! Das kann er nicht. Nach § 3 Bundesurlaubgesetz beträgt der Urlaub jährlich mindestens 24 Werktage. Als Werktage gelten alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind. Diese Vorschrift verfolgt 2 Ziele: Zum einen legt sie den Mindesturlaubsbedarf eines Arbeitnehmers fest. Zum anderen bestimmt sie, was unter Werktagen zu bezeichnen ist.
Da dieser Paragraph allerdings den Urlaubsanspruch in Tagen beziffert, kann Urlaub daher folgerichtig nicht stundenweise berechnet und auch nicht stundenweise gewährt werden. Auch die Befreiung an einem Teil eines Tages wie an einem halben Tag oder einem viertel Tag ist zu Urlaubszwecken nicht möglich. Es gilt jedenfalls so lange, wie nicht wenigstens einen Anspruch auf einen vollen Arbeitstag noch vorhanden ist.
Fazit: Arbeiten Sie in den ersten „ Urlaubstag “ hinein, handelt es sich nicht um einen Urlaubstag. Sie können also von Ihrem Arbeitgeber verlangen, dass er Ihnen diesen Tag (nochmals) gewährt.
ab um 6 hat er 24 Stunden "Urlaub"
Das ist - sorry - Unsinn! Und Du willst es wohl "besser" wissen als das BAG, auf dessen Urteil ich in meiner eigenen Antwort hingewiesen habe. Dort heißt es nämlich in der Entscheidungsbegründung:
Eine Nachtschicht, die sich über zwei Kalendertage erstreckt, ist als zwei Tage zu rechnen.
(Quelle: https://www.bag-urteil.com/21-07-2015-9-azr-145-14/ , Entscheidungsgründe Zif. II Nr 1 )
Dass es in diesem Fall auch um die Auslegung einer Tarifnorm geht, spielt für die allgemeine Bedeutung dieser Aussage keine Rolle, wie aus den weiteren Erläuterungen des Gerichts zu erkennen ist.
Urlaub betrifft immer nur ganze Tage, und nicht - wie Du hier wohl meinst - 24 Stunden ab einer bestimmten Uhrzeit, wie z.B. von 6 Uhr Mittwochmorgen bis 6 Uhr Donnerstagmorgen.
Der Fragesteller musste am Mittwoch bis 6 Uhr arbeiten, also ist der Mittwoch zweifellos ein Arbeitstag; dass dieser Arbeitstag der Rest einer Schicht ist, ist dafür völlig bedeutungslos. Damit kann (und darf) der Mittwoch in diesem Fall nicht als Urlaubstag gerechnet werden.
betriebsart aber auch die gewerkschaften könnten helfen?
Hallo, gehe selber Nachtschichten und kann aus Erfahrung sagen, dass der Mittwoch als Urlaubstag gilt, da er die Schicht erst am Dienstag begonnen hat. Somit zählt das zum Dienstag.
LG
kann aus Erfahrung sagen, dass der Mittwoch als Urlaubstag gilt
Das entspricht allerdings nicht der Rechtslage!
Ach!
Und wo ergibt sich aus dieser Richtlinie, dass der Mittwoch als Urlaubstag zu gelten haben?!?
Offensichtlich willst Du es ja "besser" wissen als das BAG, auf dessen Urteil ich in meiner eigenen Antwort hingewiesen habe. Dort heißt es nämlich in der Entscheidungsbegründung:
Eine Nachtschicht, die sich über zwei Kalendertage erstreckt, ist als zwei Tage zu rechnen.
(Quelle: https://www.bag-urteil.com/21-07-2015-9-azr-145-14/ , Entscheidungsgründe Zif. II Nr 1 )
Dass es in diesem Fall auch um die Auslegung einer Tarifnorm geht, spielt für die allgemeine Bedeutung dieser Aussage keine rolle, wie aus den weiteren Erläuterungen des Gerichts zu erkennen ist.
Jeder Tag, an dem gearbeitet wird, gilt als Arbeitstag und kann ganz einfach nciht als Urlaubstag gelten - wobei es überhaupt keine Rolle spielt, wie viele Stunden an dem strittigen Tag gearbeitet wurde!
Wenn also durch eine Nachtschicht ab Dienstagabend in den Mittwochmorgen hinein gearbeitet wird, dann gilt selbstverständlich der Mittwoch als Arbeitstag und nicht als Urlaubstag!
Wenn du meinst. Dann kennst du nur den lächerlichen Schriftkram und nicht die wahre Realität... Es ist so und war noch nie wirklich anders.
LG
Dazu gesagt, hat er doch 24 Stunden frei??? früh um 6 ist er fertig und bis zur nächsten Nachtschicht sind es mehr als 24 Sunden, die er frei hat. und jetzt sag mir, dass das nichts als Frei gilt.
LG
Auweia!
Es geht nicht um "frei"! Es geht um Urlaub!!!
Und ein Urlaubstag geht nicht 24 Stunden von 6 Uhr eines Tages bis 6 Uhtr des nächsten Tages, sondern von 0 - 24 Uhr!
Wenn der Arbeitnehmer also an einem Tag bis morgens 6 Uhr arbeiten muss, dann kann dieser Tag nicht als Urlaubstag gewertet werden, weil er an diesem Tag ja gearbeitet hat - und ein Tag, an dem ein Arbeitnehmer arbeiten musste, ist eben kein Urlaubstag (und wenn es nur 1 Stunde Arbeit wäre)!
Da kannst Du von mir aus noch so viel von "lächerlichem Papierkram" und "wahrer Realität" faseln und die höchstrichterliche Rechtsprechung oder die zitierten Erklärungen aus der Seite www.arbeitsrecht.org ignorieren ...
Dann kennst du nur den lächerlichen Schriftkram und nicht die wahre Realität...
Was für ein Schwachsinn ist das denn?!? Bezeichnest Du das Strafgesetzbuch etwa auch als "lächerlichen Schriftkram", weil tatsächlich ja doch Raubüberfälle und Morde geschehen und die "wahre Realität" (gibt es denn auch eine "unwahre Realität"?) sind??
Dass es bei Dir in der diskutierten Frage anders - nämlich rechtswidrig - läuft, ändert doch überhaupt nichts daran, wie die Rechtslage ist und welche Rechte der Arbeitnehmer hat! Wenn Du das mit Dir machen lässt, ist das Dein Problem!
Offensichtlich begreifst Du nicht viel und hast überhaupt keine Ahnung!
Ich warte übrigens noch auf eine Erläuterung in Zusammenhang mit der von Dir genannten "EU Richtlinie 2003/88/EU" - aber dazu wird es mit Sicherheit wohl nicht kommen (weil Du sie nicht geben kannst).
Lass mal die Kirche im Dorf mein Jung. Kann doch so drin stehen wie es will. Wenn im Arbeitsvertrag oder Ähnliches was anderes steht und der AN das unterschrieben hat und sich nicht beschwert.. was soll er dann sagen.. Bei mir ist es auch so und seitdem es meinen Betrieb gibt, ist es so. Frag mich nicht wie und was und warum. Bei mir ist es tatsächlich so, wie ich es beschrieben habe.. Dass es rechtlich anders sein muss, das ist mir mittlerweile klar.. aber dennoch.. LG und einen schönen Tag.
Kann doch so drin stehen wie es will. Wenn im Arbeitsvertrag oder Ähnliches was anderes steht und der AN das unterschrieben hat und sich nicht beschwert.. was soll er dann sagen.. Bei mir ist es tatsächlich so, wie ich es beschrieben habe.. Dass es rechtlich anders sein muss, das ist mir mittlerweile klar.. aber dennoch..
Eben: Wenn sich ein Arbeitnehmer alles gefallen lässt, kann der Arbeitgeber auch alles mit ihm machen! Es gibt ja Leute, für die scheint alles "heilig" zu sein, weil es vom "Chef" kommt.
Im Übrigen: Alleine schon die Unterschrift des Arbeitnehmers unter eine solche Vertragsklausel besagt überhaupt nichts: Wenn eine Klausel rechtswidrig ist (und das wäre sie in diesem Fragefall), dann kann sie zehnmal unterschrieben werden und wird dadurch nicht wirksam!
Deine Argumentation ist völlig unsinnig (und kenntnisfrei)!
Der Mittwoch ist dann kein Urlaubstag mehr.
Aus meiner Sicht, ist das nicht so. Er muss ja an seinem ersten Urlaubstag abends nicht mehr zur Nachtschicht antreten.
Das ist falsch!
Wenn er an ersten "Urlaubs"tag morgens noch arbeiten muss, dann gilt der Tag als Arbeitstag, nicht als Urlaubstag (siehe meine eigene Antwort)!
Na, das ist ja mal erfreulich, dass jemand korrigiert wird und nicht anfängt, deswegen beleidigt und "eingeschnappt" zu polemisieren! 👍👍😊
Du hast sachlich korrigiert, ohne mich herabzusetzen. Lob zurück.
Das ist so nicht richtig. Als Schichtarbeiter ist das anders hinterlegt. Da gilt nicht von 0-24 Uhr sondern die 24 Stunden Regel.. das heißt, er kommt an und ab um 6 hat er 24 Stunden "Urlaub". Anderes steht womöglich alles im Arbeitsvertrag bzw. im Manteltarivvertrag oder sogar in der Betriebsanweisung.