Muss ich beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung mein Einkommen angeben?

6 Antworten

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Jaein, es gibt keine Überversicherung(Bereicherungdverbot), aber die Versicherer sind darauf immer noch fixiert und frage das auch ab. Besonders wenn die BU eine bestimmte Höhe erreicht. Mit dem Antrag gibt es die Fragen und diese musst du beantworten. Gruß constein

katz2206 
Fragesteller
 07.02.2014, 09:54

Vielen Dank für deine nette Antwort. Wir haben schon mal eine BU abgeschlossen und da wurde nicht nach dem Gehalt gefragt. Es ist in unserem Falle auch so, dass die BU die wir abschließen wollen nicht mal 1/3 des Verdienstes abdeckt. Ich dachte nicht dass ich bei einer privaten Versicherung an mein derzeitiges Gehalt gebunden bin. Was ist wenn ich nun im Falle einer BU zu diesem Zeitpunkt wesentlich weniger verdiene als zum Zeitpunkt des Abschlusses? Bekomme ich dann auch weniger private BU-Rente?

constein  07.02.2014, 10:58
@katz2206

Hallo, die BU Rente ist nicht an deinem Gehalt gekoppelt. Nur bei Antragstellung prüft die Versicherung eine Überversorgung aus eigenem Interresse! Wenn du mal 2500€ Bu Rente bei einem Gehalt von 4000€ abgeschlossen hast und verdienst dann nur noch 2000€ vor dem Leistungsfall, hast du vollen Anspruch auf die 2500€ Rente. In der "Alten VVG" gab es noch das Bereicherungsverbot! Gib die Antwort der Versicherung und gut ist! Gruß constein

user3096  09.02.2014, 10:45
@constein

die BU Rente ist nicht an deinem Gehalt gekoppelt

Damit wäre ja Tür und Tor offen mal mit dem Chef zu sprechen ob er mir nicht mal mein Gehalt verdreifacht weil ich einen BU Antrag stellen will. Mich später dann wieder aufs geringere Gehalt setzen lasse.

Klasse... Und du glaubst das wäre so tatsächlich?

constein  09.02.2014, 11:35
@user3096

Grundsätzlich werden die letzten 3 Jahre abgefragt. Welche Gründe sollte ein normal Denkender haben, wenn er Gesund ist und seine BU absichert. Mehr bezahlen als er braucht, wer macht das? Vorvertragliche Anzeigepflicht spielt auch eine Rolle und auch die Gesellschaft verlangt ab einer bestimmten BU Höhe Einkommensnachweise. Alles wird erst ab 2000-2500€ Bu Rente wichtig, darunter ist das alles Einkommenssicherung.... Der Kunde bezahlt dafür! Es gibt keine Begrenzung in der VVG, alles andere liegt in den AGB der Versicherer. Bei Antragstellung alle Fragen richtig beantworten!

user3096  26.02.2014, 12:51
@constein
wer macht das?

Bitte.... Constein....

Wer sowas macht? Ganz einfach Versicherungsbetrüger machen sowas... denk doch mal ans naheliegenste....

Mal angenommen Ein Friseur erfährt von einer bestimmten Diagnose, die jedoch ie in einer Akte aufgeführt wird und schließt dann eine 2.500,- BU Rente ab. Da zahlt er doch dann gerne 1 Jahr überhöhte Prämie von seinem Minigehalt.

Hallo,

grundsätzlich gilt in der Berufsunfähigkeitsversicherung ein Bereicherungsverbot. Was heißt das konkret: Im Regelfall können 80% des Nettoarbeitseinkommes oder alternativ auch 70% des Bruttolohnes als private Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert werden. Es sollte der Wert versichert werden, der höher ist. Um die finanzielle Lücke im Falle des Arbeitskraftverlustes so klein wie möglich zu halten.

Das Erbringen von Gehaltsnachweisen ist überlichweise erst bei BU-Renten von monatlich <3000 Euro notwendig. Bei einer geringeren Absicherung reicht eine einfache schriftliche Angabe des Gehaltes im Versicherungsantrag aus.

Damit im Leistungsfall das Einkommen nicht kleiner ist, als die versicherte BU Rente, sollte der Versicherungsberater seiner Pflicht der jährlichen Kundenberatung/ Kontrolltermin nachkommen. Um solche Dinge zu besprechen und den Vertrag ggf. daraufhin anzupassen. Sonst wird unter Umständen zu viel Versicherungsbeitrag gezahlt, für eine Leistung, die nicht vollständig erbracht wird.

http://www.taketo.de/blog/

Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen!

Taketo.de

Büroorganisation

kevin1905  07.02.2014, 19:41

grundsätzlich gilt in der Berufsunfähigkeitsversicherung ein Bereicherungsverbot.

Falsch.

Im VVG steht davon nichts. Einzig die AVB des jeweiligen Anbieters können Summenbegrenzungen vorliegen.

Wenn ich einen Anbieter finde der bereit ist mir eine 7-stellige Monatsrente zu zahlen, so ist dagegen nichts einzuwenden.

Ein gesetzlich verankertes Bereicherungsverbot findet sich beim Kranken(tage)geld.

Hallo katz2206,

das ganze hörst sich sehr merkwürdig an. Kurios finde ich, wie der Vermittler dir eine passende Absicherung (Höhe der BU – Rente) anbieten konnte, ohne zu wissen, was denn deine „ echte Versorgungslücke“ ist. Da die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Abstand einer der wichtigsten Versicherungen ist, gilbt hier besondere Vorsicht. (Der richtige Berater, das richtige Unternehmen, aber vor allem dass richtige Bedingungswerk).

Um die richtige BU - Höhe zu finden, ist es zwingend notwendig, dass alle Karten auf den Tisch gelegt werden. Damit meine ich:

dass aktuelle Nettoeinkommen.... gibt es weitere Einkünfte?? (z.B. Mieteinnahmen, Zinseinnahmen, usw.) oder …. Bist Du privat Versichert oder doch GKV…. uvm.

Erst dann ist ein seriöser Berater in der Lage, dir die richtige Höhe zu bestimmen.

So wie Du den Fall beschreibst, fallen mir gleich 2 Sachen auf.

  1. der Berater wollte das schnelle Geschäft
  2. der Berater verfügt über ein sehr begrenztes Wissen (Warum? Als Berater sollte man wissen, dass man ab einer gewissen BU – Rentenhöhe,die Gehaltsnachweise / Einkommensnachweise erbringen muss – meist bei Renten ab 2000€ mtl. -)

Mein TIPP:

Such dir einen fähigen Berater!!! Deiner ist noch nicht mal in der Lage einen Antrag richtig aufzunehmen, wie soll er dir bitte im Leistungsfall helfen können?

Antwort auf deine Frage: Ja es ist ganz normal, dass eine Versicherung ab einer gewissen Rentenhöhe, die aktuellen Einkünfte sehen möchte.

katz2206 
Fragesteller
 07.02.2014, 16:24

Hallo, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Zum einen muss ich kurz den Berater in Schutz nehmen. Er hätte uns eine viel höhere BU vorgeschlagen (allerdings hatte er auch da keine Ahnung was ich verdiene). Hätte ich jedoch nicht sofort die höhere BU abgeschlagen wäre das vielleicht noch ins Gespräch gekommen. Meine BU liegt weit unter 2000€. Sollte ich wirklich BU werden kann ich mir mit dieser Versicherung natürlich nicht meinen gewohnten Lebensstandard leisten. Aber das haben wir ausführlich mit dem Vertreter diskutiert. Der Vertreter wollte auch nur eine schriftliche Bestätigung der Einkünfte und keinen Steuernachweis. Es scheint wohl ok zu sein, dass er dies verlangt. Mir kam es einfach nur seltsam vor. Hatte aber auch noch nie den Gedanken, dass man sich an einer BU-Vers. bereichern kann. Da fehlt mir wohl die nötige kriminelle Energie dazu ;D

fragmichdurch13  07.02.2014, 16:43
@katz2206

…..Da fehlt mir wohl die nötige kriminelle Energie dazu ….. UND dass ist auch gut so ;-)

Mal im Ernst.

Pass bitte besonders bei der BU -Absicherung auf. Man kann hier wirklich sehr viele Fehler machen.

user3096  09.02.2014, 10:53
@katz2206

(allerdings hatte er auch da keine Ahnung was ich verdiene)

Aha, der Berater hatte also keine Ahnung.

Sehr unverständlich, dass du hier einen solchen Berater in Schutz nehmen kannst der nicht einmal über die nötige Kompetenz verfügt.

Er hätte uns eine viel höhere BU vorgeschlagen

Sowas nennt man Abschluss- und Profitgierige Vertreter

Mir kam es einfach nur seltsam vor.

Du weißt anscheinend nicht was du hier von dir gibst. Du widersprichst dich...

Hattest du doch eingangs geschrieben:

muss ich kurz den Berater in Schutz nehmen.

Echt seltsam, ne? -lach...

Hallo,

Grundsätzlich ist dein Gehalt zur Berechnung der Berufsunfähigkeitsrente unumgänglich, da es dass Bereicherungsverbot gibt. Solltest du beim eintreten des Versicherungsfalls deutlich weniger verdienen, bist du deiner Anzeigepflicht nicht nach gegangen, welches in den Allgemeinen versicherungsbedingungen geregelt ist. Sollte es also zum Versicherungsfall kommen, was natürlich nicht zu hoffen ist und es kommt raus, dass du deiner Anzeigepflicht nicht nachgegangen ist, können Zahlungen verweigert werden. Ich hoffe die Antwort war hilfreich :)

Lg

katz2206 
Fragesteller
 07.02.2014, 16:34

Hallo,

es ist aber der Fall, dass die BU deutlich unter meinem derzeitigen Verdienst liegt. Ich möchte jedoch auch keine höhere BU. Und ich habe da irgendwie ein Problem dem mein Gehalt zu nennen. Also eine Bereicherung an der BU würde definitiv nicht passieren :) Aber wie es aussieht werd ich nicht drum rum kommen ihm mein Gehalt zu nennen. Es scheint ja doch üblich zu sein. Vielen Dank für deine Antwort.

kevin1905  07.02.2014, 19:42

rundsätzlich ist dein Gehalt zur Berechnung der Berufsunfähigkeitsrente unumgänglich, da es dass Bereicherungsverbot gibt.

Nein gibt es nicht!!!

Er meinte das wäre immer so, denn man dürfe keine BU abschließen die höher ist als das derzeitige Einkommen. Stimmt das?

Jein. Das VVG sieht kein Bereicherungsverbot für die Berufsunfähigkeitsversicherung vor.

Allerdings könnten die AVB des jeweiligen Anbieters am Einkommen gemessene Höchstgrenzen festlegen.

Und was ist wenn das Einkommen beim Eintritt der Berufsunfähigkeit viel geringer ist als zur Zeit des Abschlusses?

Hö? Es geht darum wie viel du jetzt bzw. die letzten 3 Jahre verdient hast nicht im Jahr xy verdienen würdest, wenn du BU wirst. Das interessiert die Versicherung nicht.