MEIN Anwalt belügt mich?!
Guten Tag liebe Community!
Folgender Vorfall. Ich sollte Schmerzensgeld bekommen, weil ein Typ mir einen Zahn rausgeschlagen hat. Der Täter wurde verurteilt und somit ging es nur noch um die höhe des Schmerzensgeldes. Kurz zusammen gefasst, mein Anwalt hat die Sache komplett verkackt, es ist nichtmal zum Gericht gekommen, die Prozesskostenhilfe wurde 3 mal abgelehnt. Ich habe nur einen Teil des Schmerzensgeldes bekommen. Ich bin mehr als unzufrieden mit dem Anwalt, alles halb so wild, wenn ich das Geld behalten könnte.. Jedoch gibts 2 Probleme dabei.
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Mein Anwalt sollte am Ende meiner Zahnbehandlung, also nach 1,5 Jahren, einen abschließenden Brief an die Gegenpartei schicken. Was er aber nicht gemacht hat. Mir hat er aber immer gesagt er hätte das getan, und als ich ihn nach einer Kopie fragte, was ja üblich ist, sagte er immer ich bekomme die in einer Woche. Fazit ich habe es seit EINEM Jahr angesprochen und nichts bekommen. Als ich ihn höfflich das letzte mal drauf ansprach, schrieh er mich an und meinte, wenn ich ihn "weiterhin unter Druck setze" kündigt er das Verhältnis. Fazit: Alle 3 Anträge & Beschwerden wurden abgelehnt, weil das vorgehen als "mutwillig" bezeichnet wurde, da der Anwalt der Gegenpartei schrieb, er hätte keinen Abschließenden Brief bekommen, wie vereinbart und das Ich sofort klagen wollte. Sprich mein Anwalt hat mich einfach eiskalt angelogen...
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Die gegenpartei hat unter anderem eine "Teilsumme" überwiesen, diese ist seit 12.06 auf dem Konto meines Anwalts, ich habe es immernoch nicht bekommen. Er selbst hat mich nicht drauf angesprochen, ich habe es herausgefunden, da der Anwalt der Gegenpartei die Überweisung in seiner Argumentation ewähnt hatte. Mein Anwalt meinte er wüsste nichts davon. Und hat dann auch nichts von gesagt. ich wusste garnicht dass mir dann das geld sofort zusteht, hab ihn auch öfters drauf angesprochen er meinte er klärt das, jedoch meinte ich zu ihm dass er doch garnicht meine Kontodaten hat. Letztens hab ich ihm sie nochmal schriftlich eingereicht, jedoch bis heute kein Geld...
Was für einen rat hättet ihr? Wie sollte ich verfahren.?? Mein problem ist, das von dem Geld, er sein Honorar abzieht, und ich dann mit garnichts da stehe... Das ist doch nicht oke, dass er mich einfach anlügt und klagt um mehr Kohle zu verdienen, oder ?
6 Antworten
Wenn er dich anlügt um mehr Geld zu machen, würde ich mir direkt einen vertrauensvollen guten anderen Anwalt suchen und mit dem neuen Anwalt den alten Anwalt verklagen. Was er alles so macht geht gar nicht. Und nachdem das mit dem alten Anwalt geklärt wurde, würde ich jeglichen Kontakt zu ihm abbrechen und mit dem neuen Anwalt wieder den ursprünglichen Prozess also das mit dem Schmerzensgeld eröffnen. Ich weiß dass das viel Arbeit und Papierkraam ist, aber am Ende wirst du das haben was du willst.
Aber wenn du den Prozess gewinnst dann musst du garnicht selber den neuen Anwalt bezahlen. Und dein alter Anwalt kann die Sache nicht einfach so verlieren, weil man solche Sachen bis zu 10 Jahre behandeln kann.
Mein problem ist, das von dem Geld, er sein Honorar abzieht, und ich dann mit garnichts da stehe...
Das darf der Anwalt nun einmal. Man nennt es Aufrechnung.
Deine übrigen Schilderungen sind zum Teil unverständlich:
Wer hat denn den Antrag 3 Mal abgelehnt? Und welchen Antrag? Geht es um den PKH-Antrag? Wenn der als mutwillig abgelehnt wurde, dann besteht nach Ansicht des Gerichts keine Erfolgsaussicht. Damit beantwortet sich Deine Frage Frage nach dem weiteren Schmerzensgeld dann von selber: Es besteht kein solcher Anspruch.
Falls sich die Sache wirklich so darstellst, wie Du sie schilderst, solltest Du Dich bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer schriftlich beschweren.
Zu 1.: Jeder Anwalt hat eine Berufshaftpflicht, die z.B. bei Falschberatung oder Fristversäumnis usw. eintritt. Aus der Ferne kann hier allerdings nicht beurteilt werden, ob dies bei Dir zutrifft - dazu müßte man die Akte kennen. Es müßte auch geprüft werden, ob die Schmerzensgeld- bzw. Schadenersatzforderung letztlich verjährt ist.
Zu 2: Falls Dein Anwalt tatsächlich Fremdgeld von Gegenseite erhalten und Dir nicht weitergeleitet hat, wäre das eine Unterschlagung. Auch dieser Sachverhalt dürfte die Rechtsanwaltskammer interessieren, sprich der Anwalt kann seine Zulassung verlieren. Sein noch offenes Honorar dürfte er aber von der Fremdgeldzahlung abziehen.
Wende dich an die Anwaltskammer - das ist die übergeordnete Instanz
Weißt du, ob die sich auch drum kümmern, dass ich mein Geld bekomme, oder sich nur mit dem Verhalten von dem Anwalt auseinander setzen?
Aber ja werde ich aufjeedenfall tun! Übrigens, hast du vielleicht noch einen Tipp wie ich, die zuständige Anwaltskammer finde?
Die für dich zuständige Anwaltskammer findest du hier:
http://www.brak.de/die-brak/regionale-kammern/adressen-der-regionalen-rechtsanwaltskammern/
In wie weit die tätig werden, kann ich dir nicht beantworten, aber das kannst du in jedem Fall da erfragen! Ich weiß halt, dass sie die "Aufsicht" (so möchte ich es mal nennen) über Anwälte führen und bei Fehlverhalten eingreifen ... also sind sie für dich zuständig :-)
Es gibt da eine Anwaltskammer. Vielleicht solltest du dort mal vorstellig werden oder diesen Text als Brief zu denen schicken.
Um ehrlich zu sein, wäre ich froh wenn das alles ein Ende nimmt. Ich habe dadurch nur unnötigen stress und kann mich garnicht auf die Uni konzetrieren. Ich würde ja einen anderen Anwalt nehmen, jedoch habe ich kein Kapital dazu. Und da mein Anwalt die Sache so verloren hat dass Prozesskostenhilfe abgelehnt wurde, werde ich diese auch nicht für den neuen Anwalt beantragen können, das habe ich schon prüfen lassen.
Entweder ich finde einen Anwalt der da Interesse dran hat, zu helfen. Oder ich hoffe auf die Hilfe der Anwaltskammer, was anderes fällt mir nicht ein.