Wer hat Erfahrungen zum Hausbau ohne Keller?

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die 50.000 € für einen Keller halte ich nicht für übertrieben. 50.000 €, damit man die Gartenmöbel und den Rasenmäher unterstellen kann? Für den Betrag kann man die Sachen jahrzehntelang jedes Jahr neu kaufen.

Ich wohne selbst in einem Haus mit Keller, ist allerdings gebraucht gekauft. Keller ist schon ein stückweit bequem aber mit etwas Disziplin und einer klugen Möblierung tut es ein Gartenhaus und ein Hauswirtschafts-/Anschlussraum im Erdgeschoss auch.

Ein Haus ohne Keller ist die einzig vernünftige Bauart. Viele späteren Probleme am Haus gehen von dem Keller aus. Die Kosten für einen guten, trockenen Keller liegen bei Beachtung aller Umstände etwa 20 - 25% über denen eines Geschosses. Das klingt unglaublich, ist aber Tatsache. Hierzulande wird in den meisten Fällen beim Kellerbau gespart und gepfuscht.
Wenn Du also ein Haus ohne Keller hast, soltest dum es, wenn möglich, nichtl auf eine Betonplatte setzen. Besser sind Pfeiler oder ein gut unterlüftetes Streifenfundament. Wenn es denn schon aus Kostengründen eine Betonplatte sein muss, dann sollte sie, wenn möglich auf einer kleinen Erhöhung stehen, damit das Wasser gut ablaufen kann.
Wenn das auch nicht geht, dann sollte eine in Kies gebettete Drainage quer unter der Bodenplatte laufen und mit der Ringdrainage verbunden sein. Die Drainagerohre müssen alle im Kiesbett liegen und mindestens 200mm Querschnitt haben. Keinesfall darf Sand verwendet werden. Wenn du den einen oder anderen Punkt der hierb erwähnten Probleme bei deinem Bauträger ansprichst, wird dir in 80% der Fälle  dein "Experte" sagen, dass das alles unnötig ist. Manche werden auch sagen, dass das purer Blödsinn sei.
Es ist deine Entscheidung, wem du glaubst.

Wir haben auch keinen Keller und habe diesen auch nie vermiesst. Bin aber auch in diesem Haus aufgewachsen :-)

Haben nur ne kleine speisekammer die zweistufen nachnunten geht.

Übrigens wenn du keinen keller hast kann dieser auch nicht mit wasser volllaufen geschweige denn die sachen die darin können auch nicht feucht werden....

Viele Grüße

mastermagic

ShinyShadow 
Fragesteller
 26.02.2016, 14:23

Wir sind beide mit Keller aufgewachsen - Deshalb ist das ganze für uns noch etwas komisch :)

Ist aber interessant, die verschiedenen Meinungen zu hören!

Ich habe einen Keller und könnte auch nicht darauf verzichten und könnte auf diese Räume auch nicht ohne weiteres verzichten. Den Platz im Keller benötige ich z.B. für:

  • Heizung
  • Heizöltank
  • Werkraum, Lager für Material, Werkzeug, Winterreifen usw.
  • Wasch- und Trockenraum
  • Vorratskeller einschl. Tiefkühlschrank

Bei einem Haus ohne Keller müsste dafür alternativer Platz oberirdisch vorhanden sein wie z.B. ein Hauswirtschaftsraum, ein Hausanschlussraum in dem auch die Heizung untergebracht ist sowie eine Garage in mindestens 1,5 facher Länge und ordentlicher Breite. Wenn du am Haus anfallende Reparaturen auch mal in Eigenleistung beheben willst, dann brauchst du auch entsprechendes Werkzeug, Platz zur Materialllagerung, Werkbank, ... Für die Unterhaltung: Gartengeräte, Rasenmäher, Anlegeleiter und Co. muss auch eine Abstellmöglichkeit  bestehen.

Bei einem Haus in einem Gebiet mit hohem Grundwasser würde ich jedoch kein Haus mit Keller kaufen bzw. bauen sondern auf entsprechend anderem oberirdischen Raum Wert legen. 

In den Gebieten in denen der Grundwasserspiegel dem Kellerbau nicht entgegen spricht, käme für mich nur ein Haus mit zumindest teilweiser Unterkellerung in Frage. Mit teilweiser Unterkellerung denke ich an ein Haus in Hanglage, das halb in der Erde steht. Bei ihm teilen sich Keller und Einliegerwohnung sich das untere Geschoss.

Ob mit oder ohne Keller ist wirklich von der persönlichen Situation abhängig. Wer wenig Stauraum benötigt (z.B. altershalber) oder im Garten genug Platz für notwendige Dinge kann auch ohne Keller klar kommen. Bei einer Familie mit Kind(er) bezweifle ich das eher. Bei einem späteren Verkauf ist es auch nicht die Frage ob der fehlende Keller den Erlös weniger als die Baukosten drückt, sondern ob man dann überhaupt einen Käufer findet. Denn ein Keller ist schon üblicher Standard.