Habt Ihr Tipps für das anstehende Personalgespräch: Befristung des Arbeitsvertrages?
Hallo! Über Jahre hinweg stellte mein aktueller AG neue Mitarbeiter nur befristet auf ein Jahr ein. Und jedes Mal gab es dabei seine Absichtserklärung, auf jeden Fall langfristig zu planen. So auch bei mir, vor einem halben Jahr.
Die Suche nach einer zusätzlichen Kraft jedoch gestaltete sich extrem schwierig, weil sich entweder niemand meldete oder aber Bewerber in der engen Wahl bald wieder absprangen. Auf meinen Tipp hin, es könnte an der Befristung liegen, kamen sie von dieser Linie ab und stellten meine neue Kollegin nun unbefristet ein.
Paradoxe Situation: Neue Kollegin - seit 1,5 Wochen im Team - hat unbefristeten Vertrag, ich - Probezeit nach 6 Monaten erfolgreich bestanden - habe einen befristeten Vertrag mit Enddatum.
Morgen soll nun das Gespräch stattfinden, um das ich gebeten hatte - auch zu dem Thema Befristung meines Vertrages.
Frage: Kann mir jemand strategische Tipps für das Gespräch geben?
3 Antworten
Ich halte das Gespräch über die Entfristung für verfrüht.
Du solltest dabei nicht unbedingt in die Arbeitsverträge anderer Kollegen schauen. Ein unbefristeter Vertrag kann schliesslich auch wieder gekündigt werden. Und dein Vertrag ist der für dich gültige.
Das deinem AG gar nix anderes übrig blieb hat letzten Endes auch Auswirkungen auf das Ende deiner Befristung. Zu gegebener Zeit.
3 Monate vor Ende der Befristung mußt du dich auf dem AA melden. Das wäre Anlass zu einer Frage an den AG.
Nun ja, dass der AG von der Befristung abgekommen ist, ist kein Geheimnis mehr. Und dass meine neue Kollegin darunter fällt. Es gab sogar eine Bewerberin vor ihr, für die die neue Regelung galt, die die Unbefristung von sich aus auch klar als ausschlaggebenden Punkt für ihre Bewerbung genannt hatte - aber die wollten WIR nicht.
In drei Monaten muss ich mich beim AA melden. Das ist richtig. Und ich fange nicht erst drei Monate vor Ende meiner Vertragszeit an, mich beruflich umzuorientieren. Je mehr Zeit auf die aktuelle Weise verstreicht, umso mehr schreite ich diesen Weg entlang und meine Sicht auf das hiesige Team und die Firma wird dadurch nicht besser.
So erachtete ich das Ende meiner Probezeit als einen geeigneten Zeitpunkt für ein Gespräch, in dessem Zuge ich auch dieses Thema anspreche.
Ganz offensiv auf die Fakten ansprechen und nach den Gründen für sein Vorgehen fragen. Ob er an deinen Leistungen eventuell etwas zu bemängeln hat. Wenn ja, was?
Auch zwischen den Zeilen deutlich machen, dass du langfistig an etwas Fesem interessiert bist und da auch zugreifst, wenn sich etwas bietet ;)
Und ganz selbstbewusst - du musst deine leistungen nicht unter den Scheffel stellen.
Wer einmal befristet angestellt war, den darf ein Arbeitgeber nicht noch einmal befristet anstellen:
https://www.impulse.de/recht-steuern/rechtsratgeber/befristeter-arbeitsvertrag/2188756.html
Es geht ja wohl hier nicht um eine Klagseinbringung, sondern lediglich um die Klärung der Rechtslage.
Es geht doch nicht um eine Neueinstellung sondern eher um eine Verlängerung. Und die ist schon möglich.
By the way: Ich war vor 10 Jahren bereits dieser Firma beschäftigt. Unbefristet. Damals blieb ich ein Jahr und kündigte selbst.
Nach 10 Jahren ist eine kalendarisch befristete Einstellung auch wieder möglich.
Aber das ist ein anderes Thema.
In dem von mir verlinkten Artikel wird die gesamte Thematik eines befristeten Arbeitsvertrags behandelt. Es spielt daher dabei keine Rolle, ob es um eine Neueinstellung oder um eine Verlängerung geht.
na jetzt dämmerts mir: der AG hat Bedenken, dass du wieder abspringen könntest und dann steht er da ... wird auch nicht angenehm damals für ihn gewesen sein.
wer will denn bei einem kleinen Arbeitgeber weiter arbeiten, wenn er ihn verklagt hat? dieStimmung ist doch dann im Eimer und bei der nächsten gelegenheit bist du weg. Das geht nur in großen Unternehmen - und auch da steht man danach auf einer besonderen Liste.